Review Sign Of Cain – To Be Drawn And To Drown

  • Label: Apostasy
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Death Metal

Die Wege, die musikalischen Projekte nehmen, sind mitunter verschlungen – anders ist der Werdegang des Death-Metal-Projektes SIGN OF CAIN kaum zu erklären. Von Tomer Hasenfratz von Viscera Trail aus Israel bereits 1999 begründet, umfasst das Lineup seit 2013 unter anderem Equilibrium-Schlagzeuger Tuval Refaeli und dem schwedischen Ausnahme-Sänger Tomas Lindberg (ja, der Tomas Lindberg!) von The Lurking Fear und At The Gates. Internationaler könnte SIGN OF CAIN also kaum besetzt sein. Was herauskommt, wenn diese Männer zusammen werken, bezeugt nun, 18 Jahre nach der initialen Idee zu dem Projekt, das Debüt „To Be Drawn And To Drown“.

Der Oldschool Death Metal tropft dem Resultat aus allen Rillen: Vom dreckigen Sound der Gitarren, über die rotzigen Riffs bis hin zu Lindbergs Reibeisenstimme zeugt jedes Detail von den primären Absichten seiner Erschaffer. Bis dahin geht das Konzept auch auf. Doch während man sich bei anderen Bands wünscht, sie wären etwas kreativer zu Werke gegangen, ist bei SIGN OF CAIN genau das Gegenteil der Fall.

Immer dann nämlich, wenn die Band besonders innovativ zu sein versucht und von ihrem Grundkonzept abweicht, wird es problematisch. So funktioniert die Kombination aus dreckigem Death Metal und Streichern in „Thunders Never Followed“ oder „Again I Shred“ eher mittelprächtig – und auch das ruhige und an sich recht hübsch arrangierte Instrumental „Rememberance And Pain“ wirkt im rohen Geprügel von „To Be Drawn And To Drown“ eher wie ein unerwartet und auch nicht sonderlich gelegen kommender Besucher.

Deutlich mehr machen da schon die lupenreinen Death-Metal-Nummern wie „Empires Ablaze Within Unrest“ her – wenn das Songmaterial auch, so ehrlich muss man sein, kompositorisch nicht mit At The Gates, mit denen sich SIGN OF CAIN nun wohl immer messen lassen müssen, mithalten kann.

Im Großen und Ganzen sind SIGN OF CAIN eine ordentliche Death-Metal-Band. Aufmerksamkeit erfährt die in Israel geborene Idee allerdings zweifelsohne vornehmlich durch das Mitwirken der schwedischen Szene-Koryphäe Lindberg. Damit haben sich SIGN OF CAIN bildlich gesprochen ihr Sprungbrett und ihre Fallgrube zugleich gebaut: Vergleiche mit At The Gates sind in dieser Konstellation nämlich so unausweichlich wie unbestehbar. Erklärt man für das Debüt der Band jedoch nicht gleich die schwedische Death-Metal-Instanz zur Referenz, können SIGN OF CAIN mit „To Be Drawn And To Drown“ zumindest eine solide Punktzahl einfahren und gewiss den einen oder anderen Oldschool-Death-Fan überzeugen.

Wertung: 7 / 10

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