Review Slagmaur – Svin

  • Label: Black Hate
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

SLAUGMAUR entstammen dem kühlen Norwegen und „Svin“, welches es hier zu besprechen gilt, ist gar nicht ihr neuster, wenn auch ihr jüngster Streich. Ursprünglich war dieser Output als Demo erhältlich, zwei weitere Releases folgten danach und jetzt wurde „Svin“ von Black Hate just wieder aufgelegt. Als adrette Beilage gibt es zum einen ein Poster, zum anderen eine „“church burning“ matchbox“ mit welcher den Black Metal-Ursprüngen gehuldigt werden soll. Wer weiß, vielleicht muss die Polizei die Täter der Black Metal-Kirchenanschläge in Frankreich im Kreise der SLAGMAUR-Käufer suchen.

Gedämpft, schleichend und bizarr erklingen erste Töne, der Bass legt sich breit über die Musik und Gitarren schrammeln. Apart geht es weiter, „Skrell Skjær Svin“ sirrt und flirrt durch den Raum. Aatselgribb wirkt, als würden seine Worte aus der Tiefe kommen und nur schwach sowie durch die Entfernung modifiziert vordringen. Arg mysteriös scheinende Pianotöne verfeinern die befremdliche Atmosphäre, der Hörer ist gut damit beschäftigt, sich ein Bild von dieser neuartigen Welt, in welche er eingetaucht ist, zu machen. „Skrekk Slegg Slag“ scheint schon fast abgehakt, so sehr klingt die Musik wie ein eher vor sich hin plätscherndes Interludium, bis dann auf einmal eine Stimme zu vernehmen ist und die Gitarre faszinierend und verheißungsschwanger aufspielt. Aber letztlich geschieht nichts, die Spannung des Hörers wurde gesteigert und fallen gelassen. Doch der nächste Track egalisiert diesen Umstand; bedrohlich wabert „Heng Them Høyt“ auf einen zu.

Nun ist es an General Gribbsphiiser, den Kopf der Band, in Sachen Gesang. Dieser haucht die Worte, wirkt fast schon lethargisch. Währenddessen bewegen sich die Instrumente gleichmäßig, schleppend und unaufhaltsam auf den Hörer zu. Dieses Überrollen geschieht wie in Zeitlupe, der Hörer ist also verhältnismäßig lange gebannt. Der Schluss scheint diese Ohnmacht noch verstärken zu wollen, sehr famos! Das Endstück „Will Sher Svain“ tönt erneut nach einer scheinbaren Belanglosigkeit und erneut überraschen die drei Norweger, in dem sie „Svin“ nur dem Schein nach so ausklingen lassen. Danach ertönt hintergründig schleppender und begleitender Black Metal. Im Vordergrund hingegen steht eine Auswahl von Schreien offenkundig verrückt gewordener Menschen. Wahnsinnig und weit über dem, was Angst ausmacht, geht es dort zu und verleiht dieser durchaus eigenartigen CD einen würdigen Ausklang.

Ich muss gestehen, ich war skeptisch, als ich die CD das erste Mal in meinen Händen hielt. Nicht nur die Streichhölzer, auch die Art der Band wirkte auf mich dubios. Man kennt das ja, die Band lobt sich selbst und Label verherrlicht diese Gruppe ebenso und ebenso oft ist die Musik letzten Endes gelinge gesagt scheiße. Hier nicht, ich muss sagen, dass SLAGMAUR eine DER Entdeckungen der letzten Zeit für mich sind. Die Musik der Norweger wird von Durchlauf zu Durchlauf stärker, immer mehr wird man in eine obskure, fremde Welt hinabgeleitet. Innovativ und eigen, das sind SLAGMAUR und das wiederum lässt mich freudig auf die anderen, mir noch unbekannten Releases blicken.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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