Review Staind – Break The Cycle

Treibende, schwere Gitarren, ein Hauch von Melancholie verteilt in Lyrics und Gesang und der nötige Drive vom Bass. Staind machen keinen New Metal, obwohl dies stets behauptet wird. Nimmt man sich eine Stunde Zeit und hört sich die Scheibe an, wird man von einem anderem Gefühl überkommen. Während Staind in den USA bereits größere kommerzielle Erfolge verbuchen konnten, stehen sie hier als die Neuankömmlinge des Rock da, dabei hat die Band bereits zwei Studioalben veröffentlicht und das erste konnte bereits beachtliche 4000 Exemplare absetzen („Tormented“, 1996). Auch tourten Staind lange und ausgiebig durch die USA u.a. mit Bands wie Korn und Linkin Park. Entdeckt und unter Vertrag genommen und somit auch den großen Durchbruch schafften sie durch denn allseits bekannten Fred Durst von Limpbizkit.

Sänger und Texter Aaron Lewis verarbeitet durchgehend eigene Erfahrungen. Mal wird es schnell und kantig („For You“), dann wiederum ruhig („It’s Been Awhile“) und auch fast sanft bis traurig, wie bei der ersten Single-Auskopplung „Outside“, das allseits große Erfolge feierte. „Waste“ handelt von einem Fan, der vor einigen Jahren Selbstmord beging. Dementsprechend bedrückt wirkt die Situation, Lewis bringt die Emotion einmal mehr durch seinen charismatischen Gesang zur Geltung. „Can’t Believe“ stellt einen etwas energischeren Track dar, der wieder mit den typischen Staind-Elementen, den Stromgitarren und Lewis‘ emotional-intensiven Gesang, arbeitet. Auch Shouting taucht vereinzelt auf, wie z.B. bei „Pressure“, wo es gegen Ende etwas wilder wird.Darüberhinaus bietet das Album auch eine Live Version von „Outside“, welche wunderschön mit der Akustikgitarre vorgetragen wurde.

Wenn ich dann auch mal ein Wort über die Live-Show verlieren dürfte: Ich hatte die Gelegenheit, Staind im September 2003 live zu sehen und muss zugeben, das ihre Show härter ausfällt, als die Songs an sich zeigen. Man muss am Rande auch bemerken, dass die älteren Alben um vieles härter und roher waren als „Break The Cycle“. Textlich ist alles eine sehr runde Sache, auch Gesang und Instrumente begeistern mich auf der ganzen Linie. Was mir fehlt, ist dieser Arschtritt von Song, den man auf den alten Alben reichlich auffand. Zeitweise wirkt das Album daher etwas einseitig, der Rest überwiegt dies mit Leichtigkeit. Saubere Arbeit muss man den Amerikanern jedoch quittieren.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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