Review Svartmálm – Svartmálm

  • Label: Tutl
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Doom Metal

Irgendwo im Nirgendwo des Nordatlantiks, zwischen Island, Schottland und Norwegen, liegen die Färöer. Metalheads dürfte die autonome, zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe vornehmlich wegen zwei Bands ein Begriff sein: Tyr und Hamferð. Dass sich unter den nur knapp 50.000 Färingern aber noch weitere fähige Musiker finden, zeigen etwa SVARTMÁLM: 2016 gegründet, veröffentlichte die Band bereits 2018 über das auf färöische Musik spezialisierte Label Tutl Records ein bemerkenswertes selbstbetiteltes Debüt.

Hinter dem maximal düsteren Artwork verbirgt sich nicht minder düstere Musik. Nach einem Intro aus Gitarrenfeedback ist der Opener „Deytt Ljós“ stilistisch beispielhaft für das ganze Album: Geboten wird Blackened Doom Metal mit fiesen Screams und omnipräsenten, eingängigen Leadgitarren. Die Melodik dieser Leads steht dabei in herrlichem Kontrast zum schroffen Grundgerüst der Songs: zu doomig-reduziertem Schlagzeug, sludgeig geprägten Riffs und dem dreckigen (dabei aber angenehm differenzierten) Sound.

So vereinen SVARTMÁLM immer wieder fast liebliche Momente mit einem brachialen Ansatz. Etwa in „Vík Frá Mær“: Mal schweben Melodien durch den Raum, mal stampft das Riffing alles nieder – und doch passt eines stets zum anderen. Dank dieser rundum stimmigen Mischung aus harten und melodischen Elementen in den einzelnen Songs gelingt SVARTMÁLM auch das große Ganze: Nicht nur die Einzelsongs – bis hin zum Quasi-Zehn-Minuten-Song „Svartideyði I: Tað Ónda“ – fallen erfreulich kurzweilig aus, sondern auch „Svartmálm“ als Album.

Oft wirken doomige Metal-Alben länger, als sie eigentlich sind. Bei SVARTMÁLM ist es umgekehrt: Die 37:45 Minuten Spielzeit von „Svartmálm“ vergehen wie im Flug – nicht jedoch, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dem Wunsch nach ein, zwei Songs mehr auf der CD steht die Stärke des gebotenen Materials entgegen: „Svartmálm“ will man sowieso öfter als nur einmal hören – da ist es eigentlich sogar gut, dass das Album „nur“ eine gute halbe Stunde lang ist. Ein bärenstarkes Debüt, das förmlich nach einem Nachfolger schreit.

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Wertung: 9 / 10

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