Bereits 1997 in Stockholm gegründet, gehören SWITCHBLADE schon fast zu den alten Hasen im Sludge- / Doom-Sektor… immerhin hat man bereits fünf Alben und mehrere Singles und Splits in der Hinterhand. Nun kommt mit „[2012]“ das sechste Album in die Läden – der unkreative Titel der Platte sei der Band verziehen.
Denn was das Duo hinter SWITCHBLADE hier präsentiert, braucht keinen großen Titel: Ganz getreu ihrem Motto „Less is more“ liefern die Schweden hier drei aufs Nötigste reduzierte Stücke ab, welche ihre geringe Anzahl durch Songlängen von jeweils etwas über zehn Minuten gekonnt zu kaschiren wissen – kommt „[2012]“ so doch dennoch auf eine Spielzeit von einer guten halben Stunde. Simples Riffing und fast schon primitives Drumming ergänzen sich zu einer zähen Atmosphäre-Decke, die sich schwer und dennoch wohlig-weich über den Hörer legt.
Unterstützt werden die beiden Musiker dabei von einer illustren Truppe an Gastmusikern – seien es Per Wiberg (Ex-Opeth, Spiritual Begars, Clutch, Candlemass) an der Hammond-Orgel oder The Cuckoo (Terra Tenebrosa), David Johansson (Kongh, The Eternal Void) und Jonas Renkse (Katatonia) am Mikrophon. Trotz dreier Gastsänger ist „[2012]“ über weite Strecken rein instrumental angelegt – nur in einzelnen Passagen zeigen die genannten Herren ihr Können, geben den Songs so jedoch noch genau das fehlende Etwas, ohne das „Switchblade“ nur ein weiterer Sludge-Release geblieben wäre. Denn so ehrlich muss man sein: Wirklich einzigartig und unverwechselbar musizieren SWITCHBLADE nicht unbedingt.
Während andere CDs mit „For fans of…“-Namedropping promoted werden, findet sich hier eine Auflistung der Bands, „SWITCHBLADE are fans of“… und auch, wenn man beispielsweise Autopsy hier ebenso nur andeutungsweise herauszuhören vermag wie Uriah Heep, vermittelt die Zusammenstellung an Bands, die von den genannten abgesehen noch Eagle Twin, Celtic Frost, Black Sabbath und Bohren & Der Club Of Gore beinhaltet, durchaus ein recht treffendes Bild dessen, worauf SWITCHBLADE hier abzielen.
Vielleicht nicht unbedingt für alle Fans der genannten Bands vorbehaltslos zu empfehlen, wer jedoch auf Sludge/Doom Metal steht und den erwähnten Bands nicht abgeneigt ist, sollte in „[2012]“ ein paar Minuten investieren.
Wertung: 8 / 10