Review Teräsbetoni – Metallitotuus

  • Label: Warner
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Heavy Metal

Mal was Neues auf der Rubrik „Mal was Neues“. Die vier Finnen mit dem anfangs recht anstrengenden Namen TERÄSBETONI spielen zwar so gesehen einfachen True Metal und damit nichts weiter besonderes, das einzigartige daran ist aber, dass die Texte hier komplett in finnisch vorgetragen werden. Eine Heavy Metal-Band mit finnischer Lyrik hat man bisher wohl auch noch nicht gehört, ich jedenfalls kenne sonst keine.
Da der gewöhnliche Mitteleuropäer hier kein Wort versteht und sich das hailen und killen mit bloody swords nur denken kann und auch keine englischen Übersetzungen im Booklet vorhanden sind, werden TERÄSBETONI es im europäischen Ausland wohl etwas schwerer haben.

Wen dies allerdings nicht stört und auch an den finnischen Texten Gefallen findet, den erwartet ein überzeugendes Metal-Album. Mit Warner ist man auch gleich mit dem Debüt bei einem Major untergekommen und kann daher gleich von Anfang an gut auf Promotion zählen. So spielt man Anfang August in Wacken den ersten Auftritt in Deutschland und die erste Single „Taivas Lyö Tulta“ stand in Finnland gleich drei Wochen lang auf der Nummer 1 der Singlecharts und wurde demnach auch recht schnell vergoldet. Als „die finnische Antwort auf Manowar“ werden TERÄSBETONI vom Label bezeichnet, und so unrecht hat man damit wohl auch gar nicht. Kopiert wird hier nicht, aber der Einfluss der großen alten True-Legende ist halt auch hier nicht zu überhören.
Durch den Gesang, nicht nur durch die Texte, wirkt das alles hier aber recht eigenständig, Sänger Jarkko Ahola verfügt ein sehr charismatisches und einprägsames Organ. Dazu haben Lieder wie die Single, „Teräsbetoni“ oder „Teräksen Varjo“ unglaublich viel Hymnencharakter und sind sehr eingängig. Bei „Oriatar“ oder „Voittamaton“ wird’s gar mal etwas epischer und Chöre tauchen in den mächtigen Refrains auf – die Wurzeln der Heimat scheinen eben doch immer mal wieder durch. Die beiden Balladen „Metallisydän“ und „Maljanne Nostakaa“ sind dazu noch überraschend arm an Kitsch und Pathos und fügen sich sehr gut in das Album ein.

Mit Pagan- oder Folk-Bands hat man aber rein gar nichts zu tun, hier werden auch keine Keyboards verwendet, man beschränkt sich lieber auf die vier Grundinstrumente. Und das ist auch gut so, denn am Ende wurde „Metallitotuus“ zu einem zwar einfachen und recht simplen Album, das aber wahnsinnig Spaß und gute Laune verbreitet und einfach nur direkt herrliche Riffs, Soli und Melodien vom Stapel lässt, dass es eine Freude ist.
Ein klasse Debüt haben TERÄSBETONI hier abgeliefert, und dass sie selbst auch Spaß an ihrer Musik haben und sie auch als Spaß verstehen, kann man auch in unserem Interview mit Ahola und Järvinen nachlesen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert