Review Terminal Prospect – Redefine Existence

Acht Jahre gibt es TERMINAL PROSPECT schon, die sich 2005 mit dem Vorhaben gegründet haben, traditionellen Thrash mit Melodic Death Metal zu kombinieren. Ob das nun am persönlichen Geschmack der vier Jungs liegt oder daran, dass man anscheinend kaum um Melo Death herumkommt, wenn man ’ne Metal-Band aus dem Schweden der 2000er Jahre ist, sei dahingestellt, fest steht aber: Auch heute zockt das Quartett diese Mischung noch. Es ist eine ganze Weile vergangen, seit im Frühjahr 2008 das Debüt „Absence Of Light“ erschienen ist, mit „Redefine Existence“ folgt nun der Nachschlag.

Bei elf Songs in nur etwas mehr als einer halben Stunde kann man sich denken, dass die große Mehrheit der Nummern sehr kompakt ausgefallen ist und die Drei-Minuten-Grenze gar nicht erst zu Gesicht bekommt. Das ist im Grunde auch ganz praktisch, weil man sich die Tracks auf „Redefine Existence“ nur mit einer guten Portion Geduld reinziehen kann und irgendwie auch ein bisschen erleichtert ist, wenn man beim Akustik-Outro von „Liquid Mind“ angekommen ist. Warum? Meister Norelius und sein Gesang – oder nennen wir es seine „stimmliche Performance“ – darum. Der Herr faucht, keift und shoutet, klingt dabei aber eher nach einer Katze, der man auf den Schwanz getreten ist, als nach aggressivem Death/Thrash-Organ. Bestenfalls kann man das noch als Alexi-Laiho-Parodie durchgehen lassen, bei der sich jeder HNO-Arzt vor lauter Angst um die gebeutelten Stimmbänder die Hände überm Kopf zusammenschlägt. Lange Rede, kurzer Sinn: Es sorgt für Gänsehaut, aber nicht die von der guten Sorte.

Das ist schade, denn eigentlich ist das, was TERMINAL PROSPECT musikalisch abliefern, gar nicht mal so schlecht. Der Gitarrensound ist ziemlich trocken und die Produktion hätte insgesamt etwas mehr Druck vertragen, daran hat man sich nach einigen Minuten jedoch gewöhnt. Songs wie der Opener „The Exodus“ bieten rifftastische Unterhaltung bei groovendem Midtempo, das Quartett weiß aber auch zackigere Passagen mit leckeren Soli à la Iron Maiden zu kombinieren („Chains Of Guilt“). Wenn das Riffing mal etwas uninspiriert ausgefallen ist, steuert man mit melodischen bis flotten Leads sowie abwechslungsreichem Drumming gegen und zeigt in Tracks wie dem akustischen Instrumental „Unfortunately Not“ und dem moderateren „The Edge Of Confusion“ auch mal seine sanftere Seite.

So bewegen sich TERMINAL PROSPECT irgendwo in der Schnittmenge von In Flames, At The Gates, Nevermore und Trivium und klingen dabei (zumindest instrumental) ganz ordentlich, verpassen es auf ihrem zweiten Longplayer aber schlicht, Höhepunkte zu setzen. In Kombination mit dem Rumpelstilzchen am Mikrofon bleibt da letzten Endes leider nicht so viel übrig, was „Redefine Existence“ zu einem wirklich guten Hörerlebnis macht.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert