Review The Privateer – Tavern Tales

Als Piratennest ist der Breisgau nicht gerade bekannt, was die junge Band THE PRIVATEER nicht davon abhält, genau dieses Sujet zum Inhalt ihrer Musik zu machen. Mit einer Art Demo-Single geben die sechs Herren und die Dame nun erste Hörproben. Es erstaunt, wie viel Aufwand für ein so kleines Erzeugnis seitens der Newcomer betrieben wurde, so darf man eine äußerlich durch und durch gestaltete CD begutachten, wo sogar der Silberling schmuckvoll bedruckt wurde. Ob sich so viel Tamtam lohnt, bevor man einigermaßen Rückmeldungen erhält, ist Jedermann und jedermanns Geldbeutel selbst überlassen.

Die zwei Titel, die auf „Tavern Tales“ zu finden sind, haben beide eine Spielzeit von rund sechs Minuten und sind durchaus abwechslungsreich, wohl produziert und zeugen von einem gewissen musikalischen Können aller Beteiligten – zumindest hört man keinen Stümper direkt heraus. Da gibt es Klavierpassagen, Akustikgitarren, Geige, Gitarrensoli, Double-Bass, Growls, Klargesang, Chöre… also alles, was das Folk Metal-Herz begehrt.
Nur Piraten sucht man vergeblich, zumindest kommt eine Seemannsstimmung zu keiner der zwölf Minuten auf. Von etabliertem Freibeuter-Metal wie Running Wild oder Alestorm sind die Freiburger jedenfalls ziemlich weit entfernt und erinnern vielmehr an schwedischen Viking Metal. Die Songs kommen auch nicht gerade direkt auf den Punkt, wirken überladen in dem Versuch möglichst viele Ideen hineinzubringen und haben so wenig Fesselungskraft.

Sich aber ernsthaft über die Qualität der Musik von THE PRIVATEER auszulassen, wäre an dieser Stelle unangebracht, denn anhand nicht einmal einer Viertelstunde Musik lassen sich schlecht Urteile fällen. Große Spannung auf das für den Herbst angekündigte Debütalbum hat sich jedenfalls bisher nicht eingestellt.

Keine Wertung

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