Review Zustand Null – At The Limit Of Sanity (EP)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Eine junge Black-Metal-Band aus Norwegens Hauptstadt führt mittlerweile nicht mehr zu den Begeisterungsschüben, die wohl vor gut zwei Dekaden ausgebrochen wäre. Der Markt ist übersättigt mit gutem Material und wird mit einer Fülle an Bands bombardiert, die das Angebot an norwegischen Musik-Export gefühlt weit über der eigentlichen Nachfrage stehen lässt. Während sich die etablierten Namen einen Lenz machen können, da ihre neuesten Veröffentlichungen so oder so ihre Abnehmer finden (Stichwort letzte Darkthrone-Platte), haben es die Neuen umso schwerer, sich aus der Masse herauszukristallisieren.

ZUSTAND NULL gelingt dieser Sprung aus den schier unendlichen Weiten des norwegischen Black-Metal-Sumpfes deshalb, weil das Quartett nicht gedrungen trve und frostbitten klingt und als der x-te Abklatsch fungiert, sondern sich stattdessen als eine Verjüngungskur entpuppt. Eine Verjüngungskur, die verdeutlicht, dass Black Metal anno 2017 kraftvoll und geradlinig, aber auch melodisch und kreativ sein kann, ohne gleich als typisch avantgarde, symphonisch oder progressiv eingeordnet werden zu müssen. ZUSTAND NULL musizieren fernab dieser Schubladen und zeigen auf ihrer ersten EP „At The Limit Of Sanity“, wo sie ihre Wurzeln haben, ohne diese lediglich innovationslos nachzuspielen.

Gegründet im letzten Jahr aus Mitgliedern verschiedener Bands (Astaroth, Screams Of Scarlet, Frostheim, The Furious Horde), geben die vier Jungs ihren Einstand mit einer fünf Tracks umfassenden EP, die nach einem stimmigen Intro mit vier starken Songs aufwarten kann. Preschende Drums, druckvoller Gesang und Riffs, die über eine lässige Black’N’Roll-Attitüde verfügen, und fertig ist das, was vielen Bands nicht vergönnt ist, nämlich Musik mit Alleinstellungsmerkmal – und diesem überraschend erfrischenden Sound. ZUSTAND NULL verquicken gekonnt harsche Parts mit spielerischen Leads und langweilen nicht mit einem Bleifuß auf den Doublebass-Pedalen.

Stattdessen kann „At The Limit Of Sanity“ problemlos in Dauerrotation aus den Boxen schallen, weil die EP über keinerlei Schwachstellen verfügt, weder in der Produktion noch bei den Songs. Somit gelingt den Norwegern ein Debüt, dass gemessen an der Spielzeit zwar kurz, gemessen an der Güte der Tracks allerdings beachtlich ist.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert