Konzertbericht: Saga & Magnum – „Double Headline“-Tour

12.05.2014 Hamburg, Docks

Beide sind seit Ewigkeiten im Geschäft. Sie gehören in ihren jeweiligen Genres zu den Pionieren und sind außerdem seit Jahren ziemlich erfolgreich unterwegs. Die Rede ist von der britischen Hardrock-Legende MAGNUM und den kanadischen Neo-Prog-Meistern von SAGA. Beide sind zusammen auf einer Double-Headliner-Tour und präsentieren uns ein wahres Fest der Rock-/Prog-Musik.

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Bevor aber ein geschichtsträchtiger Abend starten soll, gibt es erst einmal die ganz große Überraschung: Heute Abend gibt es keine Vorband! Heißt also, dass die Briten von MAGNUM den Startschuss für einen unvergesslichen Abend geben werden. Die fünf Herren spielen ganz klassischen Hardrock mit einem ganz leichten Metal-Einschlag. Im Gepäck habe sie ihr neues Album „Escape From The Shadow Garden“, welches durchgängig positive Kritik erhielt und heute schon zu den besten Alben der Band-Geschichte gehört.
Die Truppe um Bob Catley und Tony Clarkin erwischt mit „Live ‘Til You Die“ einen etwas trägen Start, daher wirkt das Publikum etwas verhalten und weiß nicht so recht wie es reagieren soll. Das ändert sich aber glücklicherweise, denn der Auftritt wird von Song zu Song immer besser. Auch dem Publikum ist anzumerken, dass es nach und nach lockerer wird. Der Sound ist heute Abend perfekt getroffen und der Band ist die Freude auf der großen Bühne zu stehen deutlich anzumerken. Altersmüdigkeit lässt sich bei MAGNUM definitiv nicht feststellen. Dies zeigt sich vor allem bei Sänger Bob Catley, welcher trotz seiner stolzen 66 Jahre in der Form seines Lebens ist: Er gestikuliert fröhlich auf der Bühne herum, trifft jeden Ton perfekt und kann das Publikum aufgrund seiner Stimme voll in seinen Bann ziehen – und das soll ihm mal einer in dem Alter nachmachen.

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Setlisttechnisch ist auch alles dabei: Seien es die Alltime-Favourites wie „How Far Jerusalem, neue Stücke wie „Unwritten Sacrifice“ oder die obligatorische Ballade – mit purem Gänsehaut-Faktor – „Les Morts Dansant“. Jeder Song fügt sich perfekt an den anderen und macht die Show zu einer runden Sache.

Das Hauptset von MAGNUM endet nach rund 75 Minuten Spielzeit mit dem Klassiker „Kingdom Of Madness“. Die direkt darauf folgenden Zugabe-Rufe sind unüberhörbar; also kehren MAGNUM für den finalen Song „Sacred Hour“ wieder. Die fünf Hardrock-Legenden geben zum Schluss nochmal alles und beweisen, dass sie zu den ganz Großen ihres Bereichs gehören.

SAGA Logo 3Als zweite Band spielen heute Abend die legendären Neo-Proger SAGA. Nach einer guten Viertel-Stunde Umbaupause wird es in den Docks dunkel und das Synthesizer-Intro startet. Es ist deutlich zu merken, dass der Großteil des Publikums für die Kanadier da ist, denn die Stimmung ist von vorneherein sehr gut. Als die Band dann mit dem Klassiker-Doppelback „Don’t Be Late“ und „You‘re Not Alone“ startet, gibt es beim Publikum keinen Halt mehr. In den Augen jedes Bandmitglieds ist ein Funkeln der Freude zu sehen. Die gesamten Besucher singen und machen mit – und das ändert sich auch im Laufe des Abends nicht mehr.

Das Quintett rund um die beiden Brüder Ian (Gitarre) und Jim Crichton (Bass) liefern auch von der Setlist her eine saubere Performance ab. Für jeden ist an diesem Abend etwas dabei: Klassiker wie „On The Loose“ — welches in keinem Live-Set fehlen darf — , das von Herrn Sadler am Bass präsentierte „Humble Stance“ oder auch „It Doesn’t Matter“ vom kommenden Album „Sagacity“. Jedoch können SAGA noch mehr als nur Standartkost an diesem Abend präsentieren, denn mit „Corkentellis“ bringen sie ein Instrumental-Stück der Superlative: Die Noten fliegen einem nur so um die Ohren, und man ist völlig von dem virtuosen Spiel der Jungs in den Bann gezogen. Zusätzlich erhält Schlagzeuger Mike Thorne ein eigenes Drum-Solo, welches unüberhörbar beweist, dass er perfekt für die Band geeignet ist: Sein Spiel ist schnell, aber präzise — und das macht ihn in dieser Live-Situation zu einer wichtigen und unersetzbaren Figur.

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Nach guten 70 Minuten beenden die Kanadier ihr Hauptset. Auch nach dem ersten Verlassen der Bühne hallt es in Unmengen Zugabe-Rufe durch das Docks. Ehe man sich versieht, kehren SAGA wieder auf die Bühne zurück, um dem Publikum noch zwei wahre Meisterstücke zu präsentieren. Als Erstes stimmen SAGA „The Pitchman“ an. Die Jubelrufe zu Beginn des Songs sind immens, und Sänger Sadler ist die Freude anzusehen. Nach diesem ehrwürdigen Moment kommt zum krönenden Abschluss der wohl bekannteste SAGA Song: „Wind Him Up“. Mit unzähligen Mitsing-Passagen und dem purem Gänsehaut-Faktor beenden SAGA ihr Konzert. Die Band verbeugt sich ein letztes Mal und verlässt die Bühne. Der Applaus ist gigantisch und die Truppe bedankt sich für diesen tollen Abend.

Aus den Docks strömt eine Masse glücklicher Fans. Egal ob jung oder alt: Jeder hat heute Abend zwei wahre Legenden ihres Genres gesehen, die trotz der vielen Jahre auf Tour kein bisschen älter wirken. MAGNUM und SAGA gehören zurecht zu den Besten ihrer Abteilung; und das haben sie heute Abend allen bewiesen.

SAGA sind zusammen mit Magnum noch an folgenden Terminen im deutschsprachigen Raum zu sehen:

15.05.2014 Saarbrücken/Garage
16.05.2014 Filderstadt/Filharmonie
17.05.2014 Offenbach/Capitol
19.05.2014 Regensburg/Airport
20.05.2014 Nürnberg/Rockfabrik
22.05.2014 München/Circus Krone
23.05.2014 Pratteln/Z7 (Schweiz)
24.05.2014 Ravensburg/Club-Oberschwabenhalle

Publiziert am von Marvin Jordan

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