Das Cover von "Influence Denied" von Eradicator

Review Eradicator – Influence Denied

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Thrash Metal

Nicht mehr lange, dann sind die Thrasher ERADICATOR auch schon 20 Jahre aktiv, womit die Truppe aus NRW sicherlich zu den etabliertesten Bands des hiesigen Undergrounds gehört. In ihren 18 Dienstjahren schaffte es die Band auf immerhin fünf Alben, die allesamt in der Szene ziemlich gut ankamen. Das neueste Werk der Thrash-Metal-Combo aus dem beshaulichen Lennestadt trägt den Titel „Influence Denied“ und ist im vergangenen Jahr über Metalville erschienen.

Wie es sich für eine traditionsbewusste Thrash-Metal-Band gehört, setzen auch ERADICATOR auf die im Genre üblichen Elemente wie schneidendes Riff-Stakkato und Gang-Shouts. Dabei hört man stets, dass die Truppe aus Deutschland kommt und so erinnern Riffs und Songstrukturen ab „Blinded By Illusion“ oft an Vorbilder wie Tankard und Destruction. Dieser Eindruck wird noch von der Tatsache intensiviert, dass Frontmann Sebastian Stöber sich ganz ähnlicher Gesangslinien wie deren Shouter Schmier bedient und ihm auch stimmlich nicht ganz unähnlich ist.

Die Grundvoraussetzungen stimmen bei ERADICATOR also und die Truppe versteht es, darauf aufzubauen: Trotz der gewohnten Bauteile ist „Influence Denied“ weit davon entfernt, bloßer Durchschnitts-Thrash zu sein. In Nummern wie „Echo Chamber“ oder „5-0-1“ überzeugen die Herren immer wieder mit spannenden Wendungen und vertrackten Arrangements und punkten hier und da sogar mit unerwartet eingängigen Refrains. Hinzu kommen hochanständige und mitunter reichlich melodiöse Leadgitarren und fertig ist eine Mischung, die zwar ganz klar der Thrash-Metal-Tradition verpflichtet ist, dabei aber mehr als nur den Mindeststandard bietet.

Natürlich hat man es hier immer noch mit Old School Thrash zu tun, da ist der Spielraum für Innovationen zwangsläufig begrenzt. Somit hat man vieles, was ERADICATOR auf „Influence Denied“ bieten, vermutlich schon anderswo gehört, nicht zuletzt bei den bereits genannten Vorbildern oder auch anderen Underground-Heroen wie etwa den Franken Hatred. Trotzdem: Das alles ist auch bei dieser Band gut gemacht, weil es ihr gelingt, die bekannten Elemente zu ihrem eigenen Sound neu zusammenzusetzen. Alle unumgänglichen Ähnlichkeiten zum bereits Dagewesenen können also getrost als Authentizität verstanden werden.

Mit „Influence Denied“ präsentieren sich ERADICATOR als genau das, was sie sind: eine traditionelle Thrash-Metal-Band mit ebenso offensichtlichen wie tiefgehenden Wurzeln. Dass die Truppe inzwischen fast zwei Jahrzehnte aktiv ist, macht sich auf ihrem fünften Album vielleicht nicht an sonderlich progressivem, aber doch absolut routiniertem und stilsicherem Songwriting bemerkbar. Somit ist „Influence Denied“ ein grundsolides Thrash-Metal-Album, das sämtliche stilbildenden Elemente des Genres enthält und doch mehr als ein bloßes Durchschnittswerk darstellt.

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Wertung: 7 / 10

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