Review Exxplorer – Symphonies Of Steel

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Nachdem 2012 das Zweitwerk „A Recipe For Power“ der US-Amerikaner EXXPLORER von Pure Steel als LP neu aufgelegt wurde, liegt jetzt das deutlich bekanntere (und erfolgreichere) Erstwerk der seit einigen Jahren wieder aktiven Band ebenfalls als Vinyl-Version vor. Limitiert auf 300 Stück und versehen mit dem Cover der 1984er Eigenpressung – alles hier zielt auf den klassischen Sammler. Ein Hingucker ist dieses Cover zwar nicht, wer aber bereits das Artwork von 1985 im Schrank hat, der freut sich vielleicht über die perspektivisch etwas unsichere Dame mit Schwert.

Weitere Änderungen hat man sich dieses Mal jedoch verkniffen; im Gegensatz zu „A Recipe For Power“ hat man am Klanggewand von „Symphonies Of Steel“ nichts geändert und sich gegen ein etwaiges Remastering entschieden. Es hätte mich zwar durchaus interessiert, ob man aus der Produktion nicht doch noch etwas mehr Druck hätte herauskitzeln können – aber sei’s drum. So verbleibt der authentische Höreindruck einer Metal-Scheibe Mitte der 80er-Jahre. Die Puristen wirds freuen.

Musikalisch bieten EXXPLORER auf ihrem Erstwerk fulminanten, allem voran aber abwechslungsreichen US-Metal der ersten Stunde. Der hohe, glasklare Gesang sowie die Gitarrenarbeit gehören, trotz ihrer blitzsauberen Arbeit, dabei eher zum Standard einer gehobenen Metal-CD besagter Couleur. Das, was „Symphonies Of Steel“ aber vor einer Vielzahl ähnlicher Veröffentlichungen auszeichnet, ist die anspruchsvolle Rhythmusarbeit sowie der Mut, die Stimmung immer wieder aufzulösen, sei es durch kurze Pianostücke wie „Prelusion“, oder indem man Spannungsbögen über Songgrenzen hinaus spannt, wie dies bei den beiden Teilen von „Objection Overruled“ geschieht, aus dessen zweitem Teil, „Phantasmagoria“, die Verszeile stammt, die später dem Comeback-Album der Band den Namen liefern sollte: „vengeance rides an angry horse“. Dazu kommt ein ausgereiftes Gespür für Dynamik, wie es sich beispielsweise in der großartigen Halbballade „Run For Tomorrow“ oder dem äußerst stimmungsvollen „World War III“ zeigt.

Für Sammler und Fans des klassischen US-Metals ist diese Wiederveröffentlichung natürlich eine interessante Angelegenheit; wer sich am eher durch seinen historischen Wert bestechenden Cover sowie am etwas altersschwachen Sound nicht stört, der findet hier einen kleinen Klassiker der Metal-Geschichte.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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