Interview mit Dani Meseguer von Hitten

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Die spanischen Metaller HITTEN sind mittlerweile seit einem Jahrzehnt im Geschäft und haben in dieser zeit stolze vier Alben veröffentlicht. So weit in der Oberliga angekommen wie ihre thrashenden Landsleute Angelus Apatrida sind sie zwar noch nicht, aber zusammen mit Bands wie Iron Curtain oder Lizzies gehören sie gewiss zu den heißesten Eisen im Meta-Untergrund Spaniens. Pünktlich zu ihrem zehnten Geburtstag veröffentlichte die Truppe mit „Triumph & Tragedy“ ihre neueste Platte, über die wir mit Gitarrist Daniel „Dani“ Meseguer gesprochen haben.

Das Logo der Metal-Band Hitten

Hallo, Dani und vielen Dank für deine Zeit! Die vergangenen zwei Jahre waren sowohl merkwürdig als auch alles andere als einfach. Wie geht es dir?
Hallo! Vielen Dank, dass ihr uns die Möglichkeit zu diesem Interview gebt! Ja, das war in der Tat eine verrückte Zeit, aber zum Glück geht es uns allen gut.

Seit dem letzten HITTEN-Album „Twist Of Fate“ sind drei Jahre vergangen. Was hat sich seither bei euch getan?
Wir haben die Platte in etlichen Ländern Europas bei Club-Shows und auch auf Festivals vorgestellt. Dann kam der Lockdown und wir haben damit angefangen, ein neues Album zu schreiben und aufzunehmen.

Mit „Triumph & Tragedy“ ist unlängst eure neueste Platte erschienen. Was kannst du uns darüber erzählen?
Wir sind auf dieses Album wirklich stolz. Ich weiß, das sagt immer jeder zu seinem neuesten Album, aber es ist wahr: Das ist bisher unser bei Weitem bestes Werk. Wir sind auch über die Verkaufszahlen sehr glücklich.

Das Cover von "Triumph & Tragedy" von HittenWie hat sich euer Sound deiner Meinung nach seit „Twist Of Fate“ verändert?
„Triumph & Tragedy“ ist die natürliche Weiterentwicklung des HITTEN-Sounds und nichts, was ihr auf der Platte hört, wurde in eine bestimmte Richtung gezwungen. Wir saßen nicht eines Tages alle am Tisch und haben dann beschlossen, dass wir ab jetzt melodischer klingen wollten, sondern es fügte sich alles ganz natürlich ineinander. Dieser melodiöse Hard-’n‘-Heavy-Sound war auch auf dem vorangegangenen Album sehr stark ausgeprägt, wir sind diesmal nur noch mehr in diese Richtung gegangen. Wir sind alle riesige Fans des Hard Rock der 80er und 90er und natürlich des klassischen Metal-Sounds aus den 80ern, also war es für uns eine Selbstverständlichkeit, das in unserer Musik zu vermischen.

Wie liefen das Songwriting und die Aufnahmen zu „Triumph & Tragedy“ ab? Musstet ihr eure Arbeitsweise aufgrund der Pandemie verändern?
Das Songwriting begann so richtig in den ersten Monaten von 2020. Ich sage „so richtig“, weil wir bereits 2019 und früher einige Riffs aufgenommen hatten. Das Mainriff von „Hard Intentions“ beispielsweise war noch von den Aufnahmen zu „Twist Of Fate“ übrig. Das mag jetzt komisch klingen, aber die COVID-19-Pandemie hat sich auf dieses Album durchaus positiv ausgewirkt. Aufgrund der ganzen Freizeit, die wir während der ersten Welle hatten, konnten wir uns wirklich darauf konzentrieren und hatten die Möglichkeit, sowohl unsere bereits geschriebenen Riffs noch einmal kritisch zu betrachten als auch neue zu erschaffen. Wir hatten auch Gelegenheit, die Arrangements noch weiter auszuarbeiten.

Erklär uns den Albumtitel!
Das Artwork ist eine Science-Fiction-Darstellung der griechischen Göttin Ananke, die die Macht des Schicksals verkörpert und damit so etwas wie die Göttin des Unvermeidbaren ist. Sie hält die Fäden des Schicksals in ihren Händen und schneidet sie gegebenenfalls auch durch. Man weiß nie, ob die Entscheidung, die man trifft und der Weg, den man wählt, richtig oder falsch sind – ob sie zu Triumph oder Schmerz führen werden.

Auf eurer neuen Platte ist euer Sound stark von den großen US-Metal-Bands der 80er geprägt. Wer sind eure größten Einflüsse?
Naja, das war eigentlich schon immer so, aber auf der neuen Platte ist das wohl noch offensichtlicher. Wenn ich bestimmte Bands nennen müsste, dann sind das ganz sicher Van Halen, Dokken, Riot, Y&T, Firehouse und natürlich noch viele weitere!

Das Cover von "Shake The World" von HittenHITTEN gibt es inzwischen schon seit zehn Jahren. Wie siehst du die Metal-Szene in deinem Heimatland und auch im Rest der Welt?
Darüber kann ich im Augenblick nicht allzu viel sagen, weil es ja seit zwei Jahren keine Konzerte gab. Was ich aber sagen kann, ist, dass es dem Markt zur Zeit sehr gut geht – haufenweise Bands veröffentlichen aktuell neue Platten. Leider habe ich wirklich keine Ahnung, wie es im Live-Sektor weitergehen wird.

Macht ihr denn schon Pläne für die Zeit, wenn es wieder Konzerte geben wird? Kommen HITTEN nach Deutschland?
Wir hoffen wirklich, dass wir bald bei euch spielen können!

Wie beurteilst du Einlassbeschränkungen für Konzerte wie Impfnachweise etc.?
Es war von Anfang an klar, dass es so kommen würde. Dann ist es eben so. Seien wir ehrlich: Anders geht es nicht und damit ist es, wie es ist.

Vielen Dank für dieses Interview! Lass uns zum Abschluss noch etwas Brainstorming betreiben. Was fällt dir spontan zu den folgenden Begriffen ein?
Baron Rojo: Eine großartige spanische Band.
Lockdown: Scheiße.
Shake The World: Erinnerungen.
Pay To Play: Niemals.
HITTEN in zehn Jahren: Ausverkauftes Konzert in Budokan.

Noch einmal vielen Dank für deine Zeit. Möchtest du noch ein paar abschließende Worte an unsere Leser richten?
Vielen Dank für dieses Interview und an all eure Leser!

Ein Foto der Band Hitten

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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