Interview mit Tobias & Ole von Odeon

Mit „Traumruinen“ haben die Oldenburger Black Metaller ODEON ein mehr als vielversprechendes Debüt veröffentlicht. Grund genug, die Band in einem Interview zu Hintergründen und Ideen zu befragen.

Ihr habt vor nicht all zu langer Zeit euer Debüt-Album “Traumruinen” veröffentlicht. Wie sind die ersten Reaktionen auf das Album ausgefallen, bzw. seit ihr einerseits mit den Reaktionen, andererseits mit dem Werk selbst zufrieden?
Tobias: Die ersten Reaktionen sowohl durch entsprechende Reviews als auch in Gesprächen mit und E-Mails von diversen Leuten fallen durchweg positiv aus. Einerseits sind solche Reaktionen zwar eher zweitrangig und uns war es zunächst einmal wichtig selber mit dem Werk zufrieden zu sein, andererseits ist es aber, gerade nachdem sich der Aufnahme- und Abmischungsprozess aufgrund zum Teil wirklich ungünstiger Umstände fast 1 ½ Jahre hingezogen hat und wir schon einige Male an unsere Grenzen gestoßen sind, nicht übel zu erfahren, dass es Leute gibt die unser Schaffen schätzen und Gefallen an dem finden was wir musikalisch fabrizieren.
Ole: Wir können ehrlich behaupten, auch im Nachhinein noch zu 100% hinter dem Album zu stehen. Wie gesagt war die Stimmung nicht zuletzt aufgrund der langen Zeitspanne des Entstehungsprozesses zwischenzeitlich auch mal ziemlich im Keller. Glücklicherweise hat sich der ganze Aufwand aber letztendlich doch noch gelohnt, denn wir sind noch immer hochzufrieden damit.

Ihr habt das Album komplett in Eigenregie aufgenommen… eine teure Angelegenheit. Wie habt ihr das finanziell gestemmt und wo habt ihr das Album aufgenommen?
Ole: Es ist ja kein Geheimnis, dass so ein Tonstudioaufenthalt keine preiswerte Angelegenheit ist. Wir hatten zwar das Glück einen Bekannten zu haben, der uns mit einem Freundschaftspreis entgegenkam, jedoch haben wir dann letztlich doch wesentlich mehr Stunden im Studio verbracht als ursprünglich gedacht war, so dass am Ende dann doch ein recht stolzer Preis zusammenkam. Dies hatte natürlich zur Folge, dass alle Bandmitglieder tief in die Tasche greifen mussten, so dass sämtliche Ersparnisse und die ein oder andere Extraarbeitsschicht in dieses Album geflossen sind.
Tobias: Die ganze Aufnahme und auch die Herstellung der CD hat wirklich  einen Haufen Geld verschlungen und auch wenn wir beim nächsten Mal wohl einiges anders machen werden, so war die Sache im Nachhinein betrachtet doch auch eine wichtige Erfahrung für uns und wir haben einiges daraus gelernt.

Für das Layout habt ihr Alboin von GEIST/FUNSERAL POSSESSION/INARBORAT sowie seines Zeichens Chefredakteur bei metal.de verpflichten können. Kennt ihr ihn persönlich, oder wie seid ihr in Kontakt gekommen?
Ole: In erster Linie ist der Kontakt zu Alboin [Florian] durch meine damalige Mitarbeit bei Metal.de zu Stande gekommen, aber wir haben auch schon mit GEIST bzw. FP die Bühne geteilt, so dass sich auch die restlichen Bandmitglieder untereinander kennen lernen konnten. Darüber hinaus lief die Zusammenarbeit für das Artwork sehr gut und ging vor allem, besonders im Gegensatz zur Aufnahme, sehr zügig voran. Unsere Vorstellungen wurden perfekt umgesetzt und zudem hat uns Florian auch noch die Künstlerin vermittelt, die – mit Ausnahme des Bandfotos – für sämtliche Fotos verantwortlich ist. Letztlich sind wir auch im Nachhinein noch immer mehr als zufrieden mit dem grafischen Endergebnis, das zumindest unserer Meinung nach die Stimmung der Musik perfekt untermalt.

Seit wann gibt es ODEON als Band und wie habt ihr zusammengefunden?
Tobias: Als ich im Herbst 2003 nach Oldenburg gezogen bin, habe ich mich postwendend in den einschlägigen Foren auf Musikersuche begeben und auf eines meiner Gesuche meldete sich schließlich Ole. Nachdem wir uns einige Male getroffen hatten und klar war, dass wir sowohl musikalisch als auch menschlich absolut auf einer Wellenlänge sind, trafen wir uns zunächst unregelmäßig zum gemeinsamen jammen und gegen Ende des Jahres 2004 gründeten wir schließlich Odeon. Glücklicherweise war Christian, mit dem ich zuvor schon einige Zeit Musik gemacht hatte, mittlerweile ebenfalls in Oldenburg gelandet und wir fanden in ihm den für unsere Vorstellungen passenden Schlagzeuger. Im Sommer 2005 wurde Odeon dann letztendlich durch den Einstieg von Gitarrist Mirco zu einer vollständigen Band.

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen, und was wollt ihr damit ausdrücken? Ein Odeion war ja in der Antike eine Art Theater für musikalische Vorführungen…?
Ole: Nachdem wir zu Beginn noch einige Zeit ohne Bandnamen existierten, stand irgendwann „Odeon“ zur Debatte. Ich bin eher zufällig auf den Namen gestoßen, fand ihn aber sofort ansprechend und irgendwie passend zu unserer Musik und da das der Rest der Band ebenso empfunden hat, sind wir dann dabei geblieben. Zwar steckt kein festes Konzept dahinter, aber ich denke dennoch, dass Name und Band gut miteinander harmonieren. Ein Ort für künstlerische Veranstaltungen ist zum einen ein schönes Sinnbild für das, was man mit Musik ausdrücken kann, nämlich die Vielfalt unserer Welt und ihrer mannigfachen Lebensinhalte wiederzuspiegeln und zum anderen ist der Begriff was die musikalische Ausrichtung angeht recht offen, so dass wir als Band nicht zu sehr auf ein bestimmtes Genre limitiert sind.

Nachdem Mirco die Band ja aufgrund seines Wohnortwechsels verlassen hat, habt ihr euch für einen Live-Session-Gitarristen entschieden. Ist das ein Verlust an kreativem Input?
Tobias: Sicherlich ist es immer ein Verlust wenn ein Bandmitglied, aus welchen Gründen auch immer, eine Band verlässt. Bei uns gestaltet es sich jedoch so, dass wir mit dem Weggang von Mirco keinerlei kreativen Input verlieren, da er kaum bis gar nicht an den kreativen Prozessen beteiligt war. Vielmehr war Mirco, derjenige der sich oft für die gute Stimmung und somit auch für die Motivation innerhalb der Band eingesetzt und dadurch seinen Teil beigetragen hat.
Ole: Natürlich ist rein menschlich schon einiges verloren gegangen und auch wenn dies alles Dinge sind, die nicht unmittelbar zur Entstehung der Musik dienen, so sind sie doch allesamt ein nicht zu unterschätzender Faktor in Sachen Zusammenhalt und Stabilität einer Band. Wir sind jedoch froh in Tim einen neuen Mitstreiter gefunden zu haben, der absolut hinter unserer Musik steht und zudem motiviert ist mit uns zusammen zu arbeiten.

Wie verläuft bei euch der Songwriting-Prozess? Entstehen die Songs beim gemeinsamen jammen im Proberaum oder beschränkt sich das Songwriting auf einen einzelnen?
Tobias: Der Großteil der Riffs und Songs stammt zwar aus meiner Feder, jedoch steuert auch Ole Parts und Songideen bei. Zudem kann man sagen, dass wir eine Band sind, die nur selten locker im Proberaum rumjammt, wenn es um Songwriting geht, sondern der Großteil des kreativen Schaffens findet zunächst im Stillen, in den heimischen vier Wänden statt. Erst wenn ein gewisses Grundgerüst steht, begeben wir uns in den Proberaum, wo dann in Form von Christians individuellem Schlagzeugspiel eine weitere entscheidende Facette unserer Musik hinzukommt und den Songs gemeinsam der letzte Schliff gegeben wird.

Wer ist für die Texte bzw. das Albumkonzept zuständig? Ist das Einzelarbeit, oder lassen auch in diesem Bereich alle Musiker Ideen einfließen?
Ole: Die Texte stammen allesamt aus meiner Feder, wobei zum endgültigen Anpassen eines Textes an das jeweilige Lied mitunter meist noch kleinere Änderungen in Sachen Arrangement vorgenommen werden müssen, wo dann Tobias als Sänger natürlich auch seine eigenen Vorstellungen einbringt. Insgesamt gab es für „Traumruinen“ kein allumfassendes inhaltliches Konzept. Jeder Text ist zunächst für sich über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden, wobei es jedoch gewisse Themenstränge gibt, die sich durch fast alle Stücke ziehen. Im Prinzip geht es immer um den Kampf zwischen Hoffnung und Desillusion bzw. zwischen Dunkelheit und Licht.

Ist ODEON euer einziger Ort kreativen Schaffens, oder sind einzelne Musiker von Odeon noch in andere Projekte involviert?
Tobias: Bei Christian, Ole und mir verhält es sich so, dass wir ausschließlich bei Odeon aktiv sind. Auch wenn ich für meinen Teil immer zwischendurch Ideen habe und sammle, die bei uns keine Verwendung finden, so bin ich genau wie die anderen Beiden, mit ODEON prinzipiell vollkommen ausgelastet und weitere regelmäßige Bandaktivitäten kommen daher momentan nicht in Frage. Bei Tim gestaltet sich die Sache hingegen etwas anders, da seine Hauptband nach wie vor ZERAMOTH ist. Hier ist er der kreative Kopf und aus diesem Grund ist er bei uns auch bis auf weiteres lediglich als Live/Session-Musiker engagiert.

Wie schaut es mit den Planungen für die Zukunft der Band aus? Schreibt ihr schon an Songs für ein nächstes Album, wollt ihr das Material live vorstellen, oder macht ihr erst mal Pause?
Tobias: Pause? Daran ist absolut nicht zu denken. Wir arbeiten zurzeit verstärkt an neuen Songs, was für uns höchste Priorität besitzt, da das Material auf “Traumruinen”, alleine geschuldet durch den langwierigen Aufnahmeprozess, nicht mehr ganz aktuell ist und wir es somit auch schon einige Male live gespielt haben. Unsere Planungen gehen momentan in Richtung einer erneuten Aufnahme gegen Ende des Jahres. Allerdings ist noch nicht abzusehen wann und wie die Sache genau über die Bühne geht, also ob wir lediglich eine EP oder erneut ein komplettes Album machen werden.
Ole: Dies soll aber natürlich nicht bedeuten, dass wir dieses Jahr keine Liveaktivitäten in Betracht ziehen. Wir werden versuchen zumindest noch den ein oder anderen Auftritt zu bestreiten und im besten Fall noch eine kleine Mini-Tour zu organisieren.

Wie definiert ihr Black Metal? Musik oder Einstellung ?
Tobias: Auch wenn die Musik, sowohl für mich und als auch für die anderen Jungs, einen wichtigen Bestandteil des Lebens darstellt, so wäre es meiner Meinung nach falsch von Black Metal als Einstellung zu sprechen. Keiner von uns möchte sich auf irgendeinen Genre- oder Schubladenbegriff limitieren (lassen), ob das nun Black Metal oder irgendetwas anderes ist. Die musikalischen Vorlieben innerhalb der Band gehen weit über die Grenzen des Black Metal hinaus und unser Schlagzeuger Christian kann mit den wenigsten Bands aus diesem Genre überhaupt etwas anfangen.
Ole: Egal um welches Genre es auch geht, in erster Linie zählt einfach nur die Musik und erst dann kommen die Persönlichkeiten, die dahinter stecken. Gerade der Black Metal ist ja eine Stilrichtung, in der es oftmals (leider) hauptsächlich um ein bestimmtes Image und die damit verbundenen Einstellung geht. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen in welcher Form man sich durch Musik ausdrückt und wie man sich dementsprechend präsentiert. Für die einen geht es eher darum eine bestimmte Attitüde zur Schau zur stellen, die dann musikalisch untermalt wird, für die anderen geht es um Selbstverwirklichung mittels eines musikalischen Schaffensprozess, der entsprechend im Zentrum der Betrachtung steht. Ich würde ODEON auf jeden Fall eher Letzterem zuordnen.

Was macht ihr außerhalb der Band? Studium? Beruf?
Ole: Bis auf Tim, der gerade seinen Zivildienst ableistet, sind wir alle Studenten, wobei jeder allerdings noch einen Nebenjob hat, um die nötigen Finanzmittel für das ach so teure Musikerdasein heranzuschaffen. Priorität hat natürlich die Musik!

Ich sehe ODEON als Teil einer neu entstehenden Szene des deutschen, progressiven Black Metal mit Anspruch, der sich wegentwickelt von trven Norweger-Imitaten, hin zu etwas eigenständigem, in der Form so noch nie da gewesenen. Versteht ihr euch selbst als Teil einer solchen ”Bewegung”?
Tobias: Nein, wir sehen uns weder als Teil einer solchen noch irgendeiner anderen Bewegung. Auch wenn wir einige der Bands dieser “neuen Bewegung”, wenn man diese denn als solche bezeichnen möchte, durchaus schätzen und ich persönlich beispielsweise die aktuellen Alben von Drautran und Farsot mehr als gelungen finde, denke ich, dass wir alleine dadurch dass wir unserer Auffassung nach keine Black Metal Band sind, nicht wirklich in diese neue und vermehrt zitierte Schublade passen. Wenn uns überhaupt etwas mit diesen Bands verbindet, dann ist es wohl das Bestreben etwas Eigenständiges und Musik fernab irgendwelcher Konventionen zu erschaffen.
Ole: Uns ist diese Entwicklung zwar durchaus bewusst, jedoch bin auch ich mir nicht sicher, ob ich das als eine richtige Bewegung bezeichnen würde. Auf der einen Seite gibt es mittlerweile immer mehr Bands, die sich von den genannten „Norweger-Imitaten“ sowohl in Sachen Musik als auch in Sachen Inhalte und Image absetzen. Das ist natürlich zu begrüßen, denn es bringt mehr Abwechslung und Vielfalt in die Szene. Allerdings sehe ich jetzt auch keine konkreten Ziele oder eine gemeinsame Motivation, die alle jene Bands vereint. Wir hören zwar mitunter auch viele Bands aus diesem Genre, was uns sicherlich auch musikalisch in gewisser Weise prägt, jedoch hat unsere Musik bis auf den Gesang eigentlich kaum etwas mit dem zu tun, was man so allgemein unter Black Metal versteht. Das ist natürlich Definitionssache und letztlich im Prinzip auch egal. Wenn man uns mit dieser neuen deutschen Welle in Verbindung bringen will, kann man das natürlich machen und wir fühlen uns auch ein wenig geschmeichelt. Wir selbst fühlen uns jedoch nicht unbedingt als Teil dessen.

Sind Bands aus diesem Genre in gewisser Weise eure ”Vorbilder”?
Tobias: Von Vorbildern als solchen kann im Grunde, weder bei den Bands aus dieser Richtung noch bei irgendwelchen anderen Bands die Rede sein. Zum einen wollen wir keineswegs irgendjemandem nacheifern und zum anderen versuchen wir schlicht die Musik zu erschaffen, die uns persönlich gefällt. Nicht zuletzt hierdurch ist unsere Musik wohl eine Art musikalischer Vision dessen, was uns in Sachen extremer und zugleich melodischer und zerbrechlicher Musik, jedoch ohne eine Überstrapazierung der oft ausgereizten üblichen Stilmittel, vorschwebt.

Welche Bands dieser Richtung könnt ihr empfehlen/hört ihr selbst? Ihr kennt Alboin, insofern denke ich zum Beispiel an GEIST etc.?
Ole: Mittlerweile gibt es ja erfreulicherweise eine ganze Reihe an deutschen hochkarätigen Bands, die abseits von skandinavischen Einflüssen ihre Nische gefunden haben. Da sind natürlich GEIST zu nennen und dies nicht nur wegen der Bekanntschaft mit Alboin, daneben DRAUTRAN und FARSOT, die ja ohnehin momentan zu Recht in aller Munde sind, aber auch noch nicht ganz so bekannte Namen wie KERBENOK und ZERAMOTH, die in dieser Riege munter mitmischen. Mein persönlicher Glanzstern am deutschen [Black]-Metal-Himmel ist jedoch nach wie vor, trotz Auflösung, NOCTE OBDUCTA. Man darf hierbei sicherlich gespannt sein auf das Nachfolgeprojekt DINNER AUF URANOS.
Tobias: Ich verfolge die Entwicklung dieser Richtung mit wirklich großem Interesse und bin nicht nur begeistert von dem was DRAUTRAN und FARSOT auf ihren letzten Alben erschaffen haben. Ständig liege ich Freunden und Bekannten damit in den Ohren die Musik dieser aber auch der anderen, von Ole genannten Bands anzutesten, da es meiner Meinung nach wirklich einige gelungene Stücke Musik zu entdecken gibt und viele dieser Bands wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Mit KERBENOK und ZERAMOTH hat Ole ja zudem bereits zwei noch relativ unbekannte, unserer Meinung nach aber sehr unterstützenswerte, Kapellen genannt.

Das äußere Erscheinungsbild einer Band rundet ja immer den Gesamteindruck ab – nun gibt es in dieser Szene verschiedenste ”Verhaltensmuster”: FARSOT haben Promophotos ohne Corpsepaint, treten live aber mit Corpsepaint auf und haben Pseudonyme, SECRETS OF THE MOON verzichten ganz auf Corpsepaint, halten aber an der Tradition der Pseudonyme fest. Ihr verzichtet auf beides. Warum? Haben Corpsepaint und Pseudonyme als ”Black Metal Accessoires” ausgedient?
Tobias: Ausgedient haben diese Accessoires sicher nicht, denn wie bereits in deiner Frage formuliert werden sie durchaus noch von diversen Bands benutzt. Für uns standen Dinge wie Corpsepaint und Pseudonyme jedoch nie zur Debatte. Wir legen unseren Fokus ausschließlich auf die Musik und zudem würde sich keiner von uns angepinselt, weder auf der Bühne noch auf irgendwelchen Photos, wohl fühlen. Wir sind bestrebt Musik zu machen, die etwas mit uns als Persönlichkeiten zu tun hat und die für uns in gewisser Weise eine wichtige Ausdrucksmöglichkeit darstellt, wozu die genannten Dinge unserer Auffassung nach einfach nicht passen würden. Ich verstehe es zwar durchaus wenn Bands diese Accessoires bemühen und mag es auch wenn eine Band etwas mystisches ausstrahlt, was hierdurch ja durchaus verstärkt werden kann, habe aber auch kein Problem damit oder finde es ebenso sympathisch wenn eine Band wie zum Beispiel WOLVES IN THE THRONE ROOM, die musikalisch absolut genialen, atmosphärischen Black Metal zelebrieren, rein äußerlich und auch von der Einstellung her eher wie eine Hippie-Kommune rüberkommt.
Ole: Solche Accessoires werden ja oftmals benutzt um eine bestimmte Geisteshaltung zu unterstreichen, ich denke aber, dass Musik und Texte ausreichen müssen, um die jeweilige Auffassung einer Band darzustellen. Ein anderer Nutzen scheint mir zu sein, dass man sich mit Hilfe dessen entweder verstecken/entstellen möchte, oder aber, dass man sich selbst als Person sozusagen als künstlerisches Element noch besser in die eigene Musik integrieren möchte, um somit die Trennung zwischen Kunst und Künstler aufzuheben. Nach meiner Auffassung von Musik ist das jedoch alles nicht notwendig, da ich es gut finde wenn Musiker und Musik getrennt voneinander dargestellt werden ohne großartige Verschleierung oder sonstiges Brimborium. Es geht hier schließlich um Musik und nicht um Theater.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, euch mit den Fragen zu beschäftigen, und viel Erfolg mit dem Album. Die letzten Worte gehören euch, falls ihr noch etwas loswerden wollt ?
Tobias: Letzte Worte? Das klingt immer so theatralisch. Wir bedanken uns an dieser Stelle lediglich für das Interview und hoffen ein wenig Interesse an unserem musikalischen Schaffen geweckt zu haben.

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert