Interview mit Jonny Pettersson von Wombbath

WOMBBATH sind wieder voll im Geschäft: Nachdem die Schweden mit „Downfall Rinsing“ 2015 das erste Album seit über 20 Jahren veröffentlichten, legen die Oldschool-Deather nun mit „The Great Desolation“ nach. Sänger und Gitarrist Jonny Pettersson stand uns aus diesem Anlass Rede und Antwort.

Was sehen wir auf dem Cover eures neuen Albums?
Es ist der Blick auf die nie enden wollende Schlacht in der Hölle. Es ist jede erdenkliche Ewigkeit, Hölle, Hel, Tartarus, Tuonela, Gimokodan und wie sie nicht alle heißen.

Was war die Idee hinter diesem Bild, gibt es eine Verbindung zum Albumtitel und den Texten?
Wir haben dem Künstler SV Bell (der auch das Artwork für „Internal Caustic Torments“ gemacht hat) den Titel des Albums genannt, ließen ihn einige der Vorproduktionen hören und gaben ihm freie Hand, um zu tun, was er wollte. Und ich denke, er hat es perfekt übersetzt. Der Titel und die Texte des Albums handeln von einem post-apokalyptischen Szenario. Totale Zerstörung und eine ewige Qual für die Überlebenden. Alles, was übrig ist, ist diese ewige Hölle, in dem die wenigen Überlebenden in endloser Folter und Schlacht existieren. Alles natürlich ein menschengemachtes Ende, das das widerspiegelt, worauf wir im wirklichen Leben zusteuern: Wir Menschen verbrauchen alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Wir bringen immer mehr Arten zum Aussterben, und alles das nur aus unserer eigenen Gier heraus. Wenn man die ganze Politik beiseitelässt und die Menschheit als Ganzes betrachtet, sieht man eine Jauchegrube von Abschaum, die die eigene Vernichtung verdient.

Musikalisch ist das Album seinem Vorgänger recht ähnlich – wo siehst du den Unterschied zwischen „The Great Desolation“ und „Downfall Rising“?
„The Great Desolation“ ordnet sich irgendwo zwischen „Internal Caustic Torments“ und „Downfall“ ein. Es hat mehr Melodien und die Songs sind viel dunkler und melancholischer als die Stücke auf „Downfall“. WOMBBATH ist immer in Bewegung und entwickelt sich ständig weiter, sodass keine zwei Alben jemals genau gleich sein werden.

Warum denkst du, ist „The Great Desolation“ das bessere Album?
Alle WOMBBATH-Veröffentlichungen haben einen besonderen Platz für mich, aber mit „The Great Desolation“ haben wir mehr Tiefe bekommen – und es ist das dynamischere Album.

Ihr habt das Album wieder selbst produziert. Warum habt ihr das gerne unter eigener Kontrolle?
Wir haben es selbst aufgenommen und produziert, aber wir haben Sverker (Demonical, Centinex) aus den Wing Studios miteinbezogen, um uns beim Mixen zu helfen. Er ist ein alter Freund und wir wollten schon lange mal mit ihm arbeiten. Das Ergebnis ist für mich perfekt. Der Grund, warum wir so viel wie möglich selbst machen, ist, dass wir wissen, welchen Sound wir wollen – und wir wissen, wie wir ihn bekommen. Wir nehmen in erster Linie für uns selbst auf. Es muss so klingen, wie wir es wollen, alles andere ist zweitrangig.

Wie verlief das Songwriting, wie ist die Arbeit in der Band verteilt?
Das Songwriting ist zwischen mir und Håkan circa 50/50 aufgeteilt. Nach „Downfall“, das ausschließlich von Håkan geschrieben wurde, haben wir eng an den Songs gearbeitet, und viele der Arrangements wurden von uns beiden gemeinsam ausgearbeitet. Ich schreibe einige Teile und schicke sie Håkan, und er tut das Gleiche. Am Ende haben wir ein Produkt, das all die Leidenschaft zeigt, die wir in die Musik gesteckt haben. Und jetzt, wo Thomas auch noch mit dabei ist, wird er sicher auch einiges an tollem Material beisteuern.

Was ist mit Liveauftritten – werden wir WOMBBATH in Deutschland in absehbarer Zeit sehen?
Wir wollen für 2019 so viele Festivals wie möglich und ein paar kürzere Touren buchen. Alle Festivals, die uns buchen möchten, können uns gerne kontaktieren! Wir sind kürzlich für das Protzen Open Air bestätigt worden, was hoffentlich nur eine von vielen deutschen Shows sein wird.

Das letzte Mal hat es über 20 Jahre gedauert, bis ein neues Album veröffentlicht wurde, diesmal nur drei. Wie lange müssen wir das nächste Mal warten?
Wer weiß, vielleicht haben wir nächstes Jahr schon eines fertig! (lacht) Es wird so lange dauern, wie es dauert, aber wir haben viele Ideen und die Leidenschaft für WOMBBATH ist stärker denn je.

Vielen Dank für das Interview! Zum Abschluss ein kurzes Brainstorming:
Donald Trump: Trompetenfotze …
Death Metal: Das beste Genre der Welt.
Deutschland: Unser Lieblingsland auf diesem Planeten, was Liveauftritte angeht!
Dein Lieblingsalbum 2018: Skeletal Remains – „Devouring Mortality“
WOMBBATH in zehn Jahren: Immer noch dabei, hochwertige Death-Metal-Alben zu veröffentlichen und Bühnen rund um den Globus zu bespielen.

Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit. Die letzten Worte gehören dir – gibt es noch etwas, das du unseren Lesern mitgeben willst?
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