Konzertbericht: Orchid w/ Wedge

03.06.2015 Scheune, Dresden

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Ein lauer Mittwochabend Anfang Juni, was gibt es da besseres, als sich lässigen Doom Rock anzusehen? Also ab in die Dresdner Scheune, denn hier bitten ORCHID zum Tanz, unterstützt werden sie dabei von WEDGE.

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WEDGE eröffnen den Abend mit ihrem unaufgeregten Stoner Rock, der immer wieder von Hard-Rock-Riffs durchbrochen wird. Dabei könnten die einzelnen Mitglieder des Trios, was ihre Bühnenverhalten betrifft, unterschiedlicher nicht sein. Während Kirky Gitarre spielt, singt und ganz gemütlich sein Ding macht, versteckt sich Bassist David konsequent den gesamten Gig über hinter einem Vorhang aus Haaren, was ihn allerdings nicht daran hindert, pumpende Blueslines auf seinem Bass zu rocken und auch an den Keys mächtig abzuliefern. Schlagzeuger The Holg wiederum scheint das Arbeitstier der Truppe zu sein und schiebt mit seinem treibenden Drumming die Truppe kräftig an. Aufgelockert durch Elemente aus Funk, Psychedelic und Rock ‘n‘ Roll liefern WEGDE eine absolut saubere Show ab, was vom Publikum auch mit entsprechendem Beifall bedacht wird.

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Den gibt es für ORCHID schon, als diese die Bühne betreten und die Band macht sich direkt daran, die Vorschusslorbeeren zu rechtfertigen. Mit ihrem klassischen Doom Rock im Stile der Überväter Black Sabbath rocken die Herren aus San Francisco locker und lässig die Bühne. Dabei wird schnell deutlich, warum die Truppe auf einer derartigen Erfolgswelle surft und als legitime Erben der Legende aus Birmingham gehandelt wird. Mit einer hart groovenden Rhythmusfraktion unterfüttert (bestehend aus Bassist Keith Nickel und Schlagzeuger Cater Kennedy), entfesselt Gitarrist Mark Thomas Baker tonnenschwere Riffs, die die gleiche Düsternis transportieren, die Sabbath dereinst erschufen. Allerdings schimmern gerade in den Soli auch immer wieder lässige Stoner-Einflüsse durch, vielleicht bedingt durch die sonnige Heimat der Band, was OCHID bzw. deren Musik zu etwas Eigenständigem macht, statt eine bloße Kopie zu sein. Letzter Baustein des Erfolgs ist Theo Mindell, seines Zeichens charismatischer Sänger der Gruppe, der nicht selten an einen jungen Ozzy erinnert. Mehr als diese Zutaten ist an diesem Abend in Dresden auch nicht nötig, auf eine große Show verzichtet die Band konsequenter Weise und begeistert einfach durch ihre Musik. Nach rund 50 Minuten verabschiedet man sich bereits, wenn auch nur für wenige Minuten, denn dann gibt es die obligatorischen Zugaben – immerhin noch einmal 20 Minuten satter Riffs und fetter Grooves.

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“Optimale Abendgestaltung“ – so könnte man diesen Abend zusammenfassen. Mit WEDGE und ORCHID spielten zwei sehr gut aufgelegte Bands, die die Anwesenden jeweils für sich begeistern konnten. Erstere präsentierten sich als aufstrebende Newcomer, während Letztere deutlich machen konnten, warum sie eine der momentan heißesten Bands sind. Das alles für 16 (VVK) bzw. 19 (AK) Euro – lässig.

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