Review Annisokay – Arms

Ein Urgestein des deutschen Fußballs hat mal den griffigen Spruch „Dass die Entlassung okay ist, das ist okay.“ rausgehauen. Interessant wäre es im Kontext dieses Reviews, herauszufinden, ob ANNISOKAY auch okay sind, oder vielmehr, ob der Leser noch okay ist, wenn er das Album „Arms“ gehört hat.

Nicht okay ist bereits die Tatsache, dass ANNISOKAY damit werben, vor Jahren alte Michael-Jackson-Songs im Schülerband-Stil als Metalcore-Version verunstaltet zu haben. Wenig überraschend auch die musikalische Suppe, die die Band aus Leipzig kocht. Es offenbart sich schnell, dass es hier an allen Ecken und Enden an Inspiration und wohl auch an Talent mangelt: Minimalistisches Songwriting, Midtempo, bis der Arzt kommt, die berüchtigte Mischung aus stereotypem Geschrei und mit viel zu viel Hall versehenem Gesang, sowie (quasi ausschließlich) Power Chords. Variation? Tempowechsel? Soli? Fehlanzeige. Sorry, aber das können selbst We Butter The Bread With Butter besser.

Da der Text nach zwei Absätzen noch nicht zu Ende sein kann, müssen hier noch ein paar Lowlights hervorgehoben werden. Die gibt es en masse, zum Beispiel den zweiten Song „Unaware“: Dass ANNISOKAY sich hier – ob bewusst oder unbewusst, in jedem Fall offensichtlich – bei einem ein paar Jahre alten Pop-Hit bedient haben, ist erstens dreist, zweitens peinlich und drittens eine geistige Bankrotterklärung. Ohrenschmerz ist spätestens bei der abnormalen Synthesizer-Folter namens „Humanophobia“ angesagt.  Die Keyboard-Parts in „Sea Of Trees“ könnten noch als Anspielung auf große Momente von frühen Still Remains durchgehen – leider sind sie erstens massiv überproduziert, und zweitens zerstört das ätzende Rumgeschmachte hier jegliche Atmosphäre, es sei denn, der Song soll auf die Bravo Hits – ich fürchte jedoch, nicht. Wenn die Band in „End Of The World“ „I am so alone out here“ singt, muss man als kaltherziger Außenstehender feststellen: „Könnte an eurer Musik liegen.“ Und während der Sprechgesang in „Private Paradise“ schlicht absurd ist und man sich im abschließenden „Locked Out/Locked“ fragen muss, was genau bei der Produktion kaputt gegangen ist, kann man bei den restlichen Songs zumindest darüber froh sein, dass sie „nur“ langweilig sind.

In Anlehnung an den oben erwähnten Spruch lässt sich sagen: „Dass ANNISOKAY nicht okay sind, ist okay.“ Man muss das Album ja nicht hören. Eine Tour von Parkway Drive zu co-headlinen, ist heutzutage schließlich auch kein Qualitätsmerkmal mehr. 

Wertung: 2.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

26 Kommentare zu “Annisokay – Arms

  1. Freunde, die Platte ist ja mal ungefähr so scheiße, wie Tee im Suppentopf zu kochen. Aber ihr onaniert bestimmt auch alle im Stehen und denkt dabei an Alice Schwarzer.

  2. Ich darf darauf hinweisen, dass Meinungen nie richtig oder falsch sind. Deswegen sind es Meinungen und keine Tatsachenbehauptungen.
    Kritiken hingegen sind immer subjektiv und nicht objektiv. Polemik und Überspitzung sind Stilmittel, die zu Kritik grundsätzlich dazugehören. Das ist eine Selbstverständlichkeit, auch wenn es gegen eine Band geht, von der man selber Fan ist.

    Ich erhebe auch nicht den Anspruch darauf, dass man sich mit meinem Text identifiziert oder ihn für richtig bzw gelungen hält.

    Die Band hat 60.000 Facebook-Fans und offenbar von einigen anderen (großen) Magazinen sehr gute Kritiken bekommen. Da kann man auf eine einzige schlechte Kritik eines Redakteurs eines kleinen Online-Magazins, der „nur subjektive Scheiße“ schreibt, „keine Ahnung“ hat und „eine Witzfigur“ ist (alles Zitate von der Annisokay-Facebook-Seite) , auch etwas gelassener reagieren.

  3. Was ich nicht verstehe ist warum jetzt noch irgendwelche Internet rambos kommen und versuchen das Review gut zu reden mit der Begründung das jeder seine eigene Meinung haben kann, aber jedoch Pascals Meinund die richtige ist

    1. @Lasse:

      ?

      Also die einzigen Internetrambos, die ich hier sehe, sind die ganzen Leute, die Pascal hier und auf der FB-Seite der Band kreuz und quer durch die Gegend beleidigen und an einer tatsächlichen Diskussion vollkommen desinteressiert sind. Pascal ist nicht ihrer Meinung, dadurch hat er ja offensichtlich keine Ahnung, ist ein Idiot, ein frustrierter Hater und damit hat sich das Thema für die meisten eh erledigt. Denn wer nichts Positives zu sagen hat, soll die Klappe halten aka Diskussionskultur anno 2018. ¯_(ツ)_/¯

      Und ich sehe hier auch nirgendwo stehen, dass Pascals Meinung die richtige ist und alle anderen falsch. Es wurde hier lediglich gegen den Vorwurf verteidigt, er würde ohne Argumente rumhaten, weil er persönlich was gegen die Band habe. Das ist halt schlicht und ergreifend nicht der Fall.

  4. Ich kenne das Album zwar (noch) nicht, aber viel Kritik aus eurer Rezension lässt sich auf ihr katastrophales Konzert, das ich diesen Sommer durch Zufall bei Rock am Härtsfeldsee gesehen habe, anwenden. Am schlimmsten war der Sänger an den clean vocals, der keinen Ton getroffen hat. Gleichzeitig hat dieser noch versucht Gitarre zu spielen. Leider ganz mies live. Das macht mich jetzt doch neugierig wie das auf Album klingt …

  5. Pascal, bester Mann!!!

    Kurz und stichhaltig: Album präsentiert sich uninspiriert, glatt, langweilig, gleichgeschaltet.

    Die Hermeneutik des Machwerks bleibt auf Grund katatonischer und ad libitum aufgegriffener, scheinbar allgemeingültiger Phrasen und willkürlicher Standards in Sachen Komposition als auch Produktion zeitgleich zu vorhersehbar.

    Manigfaltige, teils in höchstem Maße exaltierte und quasi-intelektuelle Lobpreisungen und Kritiken zu etwaigem Silberteller – vorgetragen unter dem Deckmantel der Alibiprätention – als auch etwaige Chartplatzierungen, lassen ferner die Annahme postulieren, zuvörderst der Kritik zugeführte Emission agglomerierten Geräuschs im Gleichklang – nennen wir es Album- scheint den Zeitgeist und gesellschaftlichen Durchschnitt, Rezipienten respektive Konsumenten, zeitgleich zu definieren als auch zu bedienen und von diesen feierlich und blind inhaliert zu werden, welche sich imminent definiert durch gestauchten Anspruch (vor allem an sich selbst), periphere, willkürliche und epistemische Meinungsbildung (zumeist basierend auf vorfabriziertem und phasischem Halbwissen) was sich äußert in fehlendem Reflektionsvermögen, Unwillen zur Differenzierung (Bsp.: Objektivitär vs. Subjektivität) getrieben durch egomane Impulsivität, welche durch fehgeleitete Selbstwarnehmung (Stichwort: Keyboard Warriors) herleitet.

    Demnach kann dieses Perpetuum Mobile unilatteraler Komposition und rethorischer Hybris der glorreichen Maxime des alten Roms – Brot und Spiele- zugeordneet werden, in welchem es in ganzer Pracht erstrahlen soll.

  6. Ich bin immer wieder erstaunt, wie hartnäckig sich dieser schwachsinnige Mythos hält, (Musik-)Kritik habe eine objektive Beschreibung zu sein. Kritik, egal ob Musik, Literatur, Film, Theater oder sonst was, war schon immer subjektive Meinung mit Argumenten untermauert. Und Argumente hat Pascal mehr als genug genannt in seinem Text (im Gegensatz zu fast allen Kommentatoren/-innen hier).

    Aber trotzdem kommen bei Verrissen (nicht nur hier, sondern generell überall) fast verlässlich Fanboys und -girls an, die es nicht persönlich ertragen können, dass jemand nicht der gleichen Meinung ist wie sie selbst und die deshalb versuchen, die Qualifikation des Rezensenten mit den ewiggleichen Blödsinnsphrasen („offensichtlich keine Ahnung“, „nicht objektiv genug“, „voreingenommen“, etc.) wegzureden . Und die dann witzigerweise meist selber den Versuch starten, zu erklären, warum die Musik ja in Wahrheit objektiv (!) total toll ist und dazu selbst entweder gar keine („der Schreiberling hat keine Ahnung, denn die Band ist gut, Punkt.“) oder vollkommen subjektive Kriterien heranziehen. So wie Alex Pee hier:

    Erst schreibt er: „Der hiesige Schreiberling hat dies vollkommen verkannt und auch seine Aufgabe, den Hörern objektiv einen Einblick in dieses Machwerk zu geben. Er hat schlichtweg seinen persönlichen Musikgeschmack zum Maßstab dieses Albums gemacht und da es dem nicht entsprochen hat, hat er es zerrissen. […] Unabhängig von meiner subjektiven Meinung zu diesem Werk „Arms“ ist insoweit diese hiesige Rezension völlig unobjektiv und damit kein objektiver Maßstab und vollkommen unbrauchbar für die Bewertung der tatsächlichen Qualität.“

    Dann: „ich finde es ehrlich gesagt sehr angenehm, dass nicht jedes Lied mit unzähligen Gitarrensoli verziert ist, im Rahmen dessen der Musiker unbedingt zeigen will und muss, was er kann. Mich persönlich haben diese Gitarrensoli bei vielen großen Bands wie Slayer usw. immer gestört bis genervty. Wahrscheinlich ist auch das der Grund, warum ich eure Musik so mag – es zählt das vermittelte Gefühl!!!“

    Was natürlich eine argumentativ absolut stichfeste Betrachtung nach gültigen, objektiven Kriterien ist… Merkste selber, dass das Quatsch ist, oder? Auch wenn du kritisch oder lobend über Musik sprichst, ziehst du dein persönliches Empfinden und deinen Geschmack heran und nicht etwaige behauptete „objektive“ Qualitätsmerkmale. Welche genau sollen das überhaupt bitte sein? Wenn es universal gültige, objektive Kriterien und Wahrheiten gäbe, dann wäre sich die Musikjournalismuswelt ja einstimmig einig, welche Musik gut und welche schlecht ist. Kritik soll zum Nachdenken und zum Diskutieren über ein Werk anregen und kein Lexikoneintrag sein.

    Oder Steve: „Für meinen Geschmack ist bei dieser Review etwas zu viel Subjektivität drin. Sicherlich kann man sich über Geschmack streiten. Aber so schlecht wie hier beschrieben ist das Album definitiv nicht.“

    Auch, dass das Album definitiv nicht „so schlecht wie hier beschrieben“ sei, ist zunächst mal eine zu 100% subjektive Behauptung. Daran ändert auch der Versuch, das über Albumchartplatzierung zu argumentieren, nichts (sowieso schon immer das Nr. 1 Schwachsinnsargument).

    Wenn ihr objektive Albumbeschreibungen wollt, tut euch selbst einen Gefallen und geht auf Wikipedia. Dann seid ihr bei Musikkritik an der falschen Adresse.

    1. Lieber Simon,
      hast du die „Review“ gelesen um die es hier in den Kommentaren geht? Der Kollege findet nicht die Songs schlecht, sondern schiebt einen solchen Groll auf die Band und/oder das Genre an sich, dass er verzweifelt versucht, die schlechte Kritik mit haltlosen Argumenten zu begründen. Ich bin selber kein Annisokay Fan, aber was soll denn das bitte? Zu viel Hall auf der Stimme? Gibt es neuerdings ein messbares Limit für zu viel Hall? Fehlende Soli? Sind jetzt alle Songs ohne Solo schlecht? Seit wann ist ein Song ohne Tempowechsel ein schlechter Song? Fehlende Variation? Bei einem Album, dass in Songs teilweise sogar zwischen reinem Piano und vollem Metalsound wechselt? Fast ausschließlich Powerchors? Ein Powerchord ist ein Quintakkord ohne weitere Harmonie-Information! Soweit ich das höre, sind in den Songs fast ausschließlich komplexere Akkorde oder Single-Notes in den Gitarren zu hören! Eine „geistige Bankrotterklärung“!? Weil sich zwei Takte einer Melodie mit einem anderen Song ähnelt? Bei Millionen von Songs und nur 12 Tönen in der Musik ist das wirklich unfassbar, dass so etwas vorkommt! Und was soll bei dem letzten Song bei der Produktion „kaputt gegangen“ sein!? Zu Wörtern wie „Ohrenschmerz“, „Synthesizer-Folter“ oder „Rumgeschmachte“ brauch ich denke ich nichts weiter sagen. Das zeigt nur noch mehr, welchen tiefen Hass der Pascal scheinbar in sich trägt. Naja, eins scheint ihm ja gelungen zu sein. Man redet über seine Review! Ob das seiner und der Seriosität dieser Seite weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.

      1. Natürlich habe ich die gelesen. Liest sich für mich ganz normal.

        „Der Kollege findet nicht die Songs schlecht, sondern schiebt einen solchen Groll auf die Band und/oder das Genre an sich, dass er verzweifelt versucht, die schlechte Kritik mit haltlosen Argumenten zu begründen.“

        Steile These, könnte ich von den meisten Kommentaren in Bezug auf Pascal genauso behaupten. Ich finde seine Argumente sehr nachvollziehbar und, wenn ich so in die Platte reinhöre, auch alles andere als haltlos.

        „Zu viel Hall auf der Stimme? Gibt es neuerdings ein messbares Limit für zu viel Hall?“

        Sagst du das gleiche auch zu jemandem, der nen Salzstreuer über deinem Essen auskippt? „Zu viel Salz im Essen? Gibt es neuerdings ein messbares Limit für zu viel Salz?“. Hall ist ein Stilmittel und Stilmittel sind Zutaten, die man richtig dosieren oder mit denen man es übertreiben kann. Pascal empfand es halt als zu viel. Ich weiß jetzt nicht was daran so verwerflich sein soll, nur weil viele es halt anders sehen.

        „Fehlende Soli? Sind jetzt alle Songs ohne Solo schlecht? Seit wann ist ein Song ohne Tempowechsel ein schlechter Song?“

        Das steht doch nirgendwo. Er hat ein paar Ideen als Beispiele aufgezählt, wie man das Album hätte spannender gestalten können, von denen die Band aber (leider) keinen Gebrauch gemacht hat. Lesen und das Gelesene auch verstehen hilft…

        „Fehlende Variation? Bei einem Album, dass in Songs teilweise sogar zwischen reinem Piano und vollem Metalsound wechselt?“

        Also wenn das für dich ernsthaft schon die Definition von Variation ist…

        Und was daran verwerflich sein soll, schlechte Alben zu hassen, werde ich wohl auch nie verstehen. Mir geht’s auch auf die Nerven, wenn ich ein Album hören muss, das ich komplett furchtbar finde. Pascal hat vollkommen ausreichend erklärt, was ihm an dem Album nicht gefallen hat und warum.

        1. Simon, der Salzstreuer Vergleich ist super passend! Sagen wir ein Koch (die Band) salzt eine Speise (Hallanteil der Stimme). 40 Leute essen das ganze und finden es lecker, bis auf einen (Pascal). Dem ist es VIEL zu salzig, also springt er auf und schreit ganz laut, „Was für ein untalentierter Koch!!! Das Essen ist ekelhaft! Eine geistige Bankrotterklärung!!“.
          Wer ist nun der eigenartige, frustrierte Kauz im Raum? Richtig! :D Klar, er bekommt viel Aufmerksamkeit, aber alle drehen sich dann lieber weg von ihm und wollen lieber nichts mit ihm zu tun haben. Am Ende geht er alleine nach Hause und kocht sich da wie jeden Abend seine ungesalzene Graupensuppe. Er geht am nächsten Tag noch mal auf die Straße und erzählt allen wie „schrecklich“ doch dieser Koch ist. Einige Leute glauben es und gehen nie dort essen, obwohl es dort eigentlich immer allen schmeckt.
          Er hätte einfach sagen können es schmeckt ihm überhaupt nicht, aber der Koch ist vllt trotzdem ganz gut und weiß wie man kocht. Aber nein, er verachtet ihn aufs tiefste, also muss er seinen inbrünstigen Hass gegenüber des Kochs jedem unter die Nase reiben. Und DAS ist der Punkt an dem sich eine gute subjektive- von einer schlechten subjektiven Review unterscheidet.

          1. So, jetzt muss ich mich hier aber auch mal einschalten.
            Also ich habe das Album noch nicht gehört, kann mir aber schon denken, wie es in etwa klingt und kenne den Geschmack meiner Kollegen halbwegs gut, sodass ich grundsätzlich davon ausgehen kann, dass die Kritikpunkte stichhaltig sind.
            Zur Kritik an dem Review: Ich verstehe nach wie vor nicht, wie man es fertigbringt, jemandem subjektive Meinungsäußerungen vorzuwerfen – und dann die eigene subjektive Meinung als objektive Wahrheit zu verkaufen! Leute, niemand hat gesagt, dass es euch nicht gefallen darf oder dass die Band sich verziehen soll. Es ist einfach nur eine negative Kritik – gerade wenn die Band ach so beliebt ist, sollte ihr das nun wirklich keinen Zacken aus der Krone brechen.
            Was mich zu meinem nächsten Kritikpunkt bringt: Seit wann ist Beliebtheit ein Qualitätsmerkmal? Wenn es nur darum ginge, wie viele Menschen ein Album kaufen oder es für gut befinden, dann wäre Helene Fischer ein musikalisches Genie und jede noch so innovative Underground-Metal-Band zum Scheitern verurteilt. Dass sich der Kollege mit seiner Meinung nicht unbedingt in der Mehrheit befindet (was doch recht schwer zu beurteilen ist, wenn hier nur die Fans, die von der FB-Seite der Band hierhergelotst wurden, kommentieren), hat keine Relevanz für die Frage, ob er seine Meinung mit guten Argumenten stützt. Der Text mag etwas bissig geschrieben sein, aber das ist bis zu einem gewissen Grad doch auch normal und sogar unterhaltsam, wenn es sich um eine derart niedrige Bewertung handelt. Ist doch logisch, wenn man von einem Album begeistert ist, klingt man doch auch eher euphorisch anstatt nur stoisch die Fakten darüber darzulegen.
            Was ich auch ziemlich amüsant finde: Wieso gehen hier so viele davon aus, dass der Kollege frustriert ist oder einen Groll gegen die Band hegt? Ich gehe nicht davon aus, dass er die Herrschaften persönlich kennt und bin mir sicher, dass er nichts gegen sie hat – abgesehen von der Tatsache, dass sie aus seiner Sicht schlechte Musik machen. Es gibt für ihn keinen Grund, irgendwen gekünstelt zur Sau zu machen, er hat in dem Text schlicht seine Meinung über die Musik geschildert. Es wäre somit schön, wenn die Westentaschenpsychologen hier mal aufhören würden, irgendwelche ausgelutschten und rückhaltlosen Vermutungen in den Raum zu werfen – in dieser Hinsicht sind die Angesprochenen nämlich um keinen Deut besser als das, was sie dem Kollegen vorwerfen.

    2. Ja, an deiner Kritik an meiner Kritik ist etwas dran. Auch ich bin zugegebenermaßen nicht frei von Subjektivität, aber ich MUSS dies auch HIER auch nicht sein, da ich nicht in der Verantwortung eines Rezitators schreibe.

      Man muss sich einfach in dieser Position der Macht der Medien und des Internets bewusst sein. Eine solche rein subjektive Kritik, die jedoch als objektive Bewertung verkauft wird (!!!), tut nicht nur dem betroffenen Künstler weh, sondern kann auch Schaden anrichten und ein solcher Schaden ist objektiv.

      Sicherlich kann und soll der Rezitator seine eigene Meinung äußern, muss aber auch klarmachen, dass es seine subjektive Auffassung widerspiegelt („Meiner Auffassung nach..“, „Nach meinem Geschmack…“, „Ich finde…“…). Die hiesige Kritik kommt jedoch wie eine objektive Bewertung daher, welche sie aber selbst nach deinem Wortlaut nicht ist! Dies muss bei solchen Rezensionen klargestellt werden – daran mangelt es bei dieser Rezension und genau das kritisiere ich auch .

      1. „Eine solche rein subjektive Kritik, die jedoch als objektive Bewertung verkauft wird (!!!)“

        Wo genau verkauft Pascal seine Kritik als objektiv? Er hat sich doch sogar hier schon mehrfach zu Wort gemeldet und gesagt, dass seine Rezensionen (genau wie jede andere Rezension) subjektiv ist. Objektive Rezensionen existieren nicht, weil Musik bzw. generell jegliche Kunst nicht über objektive Maßstäbe definiert werden kann. Deshalb:

        „Sicherlich kann und soll der Rezitator seine eigene Meinung äußern, muss aber auch klarmachen, dass es seine subjektive Auffassung widerspiegelt“

        Nein, muss er nicht. Dass Rezensionen Meinungen wiederspiegeln ist selbsterklärend. Wenn jemand eine Rezension als objektiv gemeint missversteht, dann liegt beim Leser ein Missverständnis und eine falsche Erwartungshaltung an die journalistische Darstellungsform „Rezension“ vor. Lies das bitte nach, wenn du mir das nicht glaubst. Kein Redakteur irgendeines Mediums würde jemals in seinen Rezensionen seine Meinung kennzeichnen, weil das überflüssig ist. Lies bitte mal eine Rezension in der SZ oder sonst einer Zeitung. Sowas wirst du nicht finden.
        Keiner in unserem Team beansprucht hier irgendwelche universal gültigen Urteile zu fällen. Wir schreiben hier, von unseren Fachkenntnissen unterstützt, unsere Meinungen zu Alben auf, nicht mehr und nicht weniger.

        „tut nicht nur dem betroffenen Künstler weh, sondern kann auch Schaden anrichten und ein solcher Schaden ist objektiv. “

        jeder Künstler weiß, dass zum Künstlerdasein dazugehört, negative Kritiken aushalten zu können. Wer das nicht kann, der hat sich den falschen Job ausgesucht. Wir schreiben hier auf der Seite, welche Alben wir unseren Lesern empfehlen können und welche nicht. Dieses hier kann Pascal nicht empfehlen.

        1. Nein, das ist falsch!
          In dieser Rezension lässt die Wortwahl keine Ich-Perspektive zu, was unter anderem durch diese Passage verdeutlicht wird: „In Anlehnung an den oben erwähnten Spruch lässt sich sagen: …“. „Lässt sich sagen…“ ist ganz klar eine Verallgemeinerung und hat NICHTS mit einer (subjektiven) Ich-Perspektive zu tun. Ob eine Rezi per se subjektiv sein muss und dass auch dies beim Durchschnittsleser so vorausgesetzt wird, darüber lässt sich streiten.

          Was Pascal im Nachhinein dazu als eine Art „Korrektiv“ geschrieben hat, interessiert zumeist nur die nachfragenden oder überobligatorisch interessierten Leser. Beim Durchschnittsleser zählt das erste Lesen der Rezi und die kommt so an, wie von mir beschrieben…
          Egal…sei‘s drum. Ich glaube, es ist alles gesagt beziehungsweise das Ding ist ausgeschrieben.

          Beste Grüße –

          Alex, der die Musik von Annisokay nicht nur als okay sondern großartig empfindet (natürlich rein subjektiv 😉)

          1. @Alex, Nein, das ist so nicht richtig. Rezensionen werden in der Regel nicht in der Ich-Form verfasst (erneut: bitte lies dir mal irgendeine Rezension einer etablierten Zeitung oder eines Magazins durch, um das zu überprüfen. Das macht so gut wie keiner, aus gutem Grund.) und auch unser Redaktionsstandard sieht davon ab, Rezensionen aus der 1. Person heraus zu formulieren. Das kann man zwar machen, ist aber allgemein eher unüblich. Eine Rezension setzt voraus, dass der Leser weiß, dass sich hinter allen Formulierungen die Meinung des Autors verbirgt. Dass das heutzutage immer weniger der Fall ist, sieht man beispielsweise leider hier an den Kommentaren. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Es ist einfach eine Darstellungsform und die hat gewisse Charakteristika und Normen, die man auch kennen sollte als Leser.

            Und freut uns ja, wenn Menschen Gefallen an Musik empfinden, selbst wenn wir die nicht teilen können. ;)

  7. Wenn man diese Musikrichtung nicht mag, dann sollte man nicht darüber irgendwas schreiben oder einfach darüber nachdenken, ob ein anderer Job nicht besser geeignet wäre.

  8. Also ich finde die Rezension nicht nur negativ, sondern vernichtend und zugleich unverschämt. Das Problem daran ist nämlich, dass sie schlichtweg falsch und völlig unobjektiv geschrieben ist. Auch ich habe Leute in meinem Freundeskreis, welche mit dieser Form der Musik nichts anfangen können. Sie bevorzugen eher die härtere Gangart, mögen den klaren/hellen Gesang nicht. Ich selbst komme ursprünglich aus der Death-Metal-Ecke der frühen 90er (Death, Deicide, Edge of Sanity, Gorefest, Morgoth usw). Aber das ist immer Geschmackssache! Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten!!!

    Der hiesige Schreiberling hat dies vollkommen verkannt und auch seine Aufgabe, den Hörern objektiv einen Einblick in dieses Machwerk zu geben. Er hat schlichtweg seinen persönlichen Musikgeschmack zum Maßstab dieses Albums gemacht und da es dem nicht entsprochen hat, hat er es zerrissen. Man könnte auch ketzerisch behaupten „was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht…“. Unabhängig von meiner subjektiven Meinung zu diesem Werk „Arms“ ist insoweit diese hiesige Rezension völlig unobjektiv und damit kein objektiver Maßstab und vollkommen unbrauchbar für die Bewertung der tatsächlichen Qualität. Da heutzutage viele Leute reden dürfen, die eigentlich nichts zu sagen haben, muss man wohl damit leben. Ich erinnere mich noch an einer meiner ersten Rezensionen meines ersten Albums im Jahre 2003 im Amboss-Magazin. Da wurde mein Album auch total zerrissen, obwohl ich 10 Wochen in den DAC, teilweise sogar auf Platz 1 damit stand. Und hat es mir irgendwelchen Abbruch getan? Nein!

    Wer beurteilt bitteschön, ob auf dem Gesang zu viel Hall drauf ist oder nicht? So ein Blödsinn. Und ich finde es ehrlich gesagt sehr angenehm, dass nicht jedes Lied mit unzähligen Gitarrensoli verziert ist, im Rahmen dessen der Musiker unbedingt zeigen will und muss, was er kann. Mich persönlich haben diese Gitarrensoli bei vielen großen Bands wie Slayer usw. immer gestört bis genervty. Wahrscheinlich ist auch das der Grund, warum ich eure Musik so mag – es zählt das vermittelte Gefühl!!! Und was der Seitenhieb am Ende gegenüber Parkway Drive sollte, kann ich nicht nachvollziehen, lässt jedoch tief blicken. Wahrscheinlich ist der Schreiberling einer der Sorte, die grundsätzlich der Meinung sind, dass gute Metalmusik im Untergrund bleiben muss, nicht erfolgreich, vielseitig und vielleicht auch etwas mehr für die breite Masse sein darf.

    Diese Rezension ist ein Beispiel für deutschen „Qualitätsjournalismus“, total subjektiv und teilweise sogar diskreditierend bis beleidigend. Fazit: Entweder darauf scheißen oder der Schreiberling sollte sich mal gefälligst die Ohren mit Atta putzen . „Arms“ bleibt mein Album des Jahres 2018!!!

  9. Man muss sich nur einmal die vom Autor verfügbaren Ton Aufnahmen zu Gemüte führen. Das erklärt den Hilfeschrei im Text, welcher aus Neid resultiert, von selbst!

  10. Für meinen Geschmack ist bei dieser Review etwas zu viel Subjektivität drin. Sicherlich kann man sich über Geschmack streiten. Aber so schlecht wie hier beschrieben ist das Album definitiv nicht. Auch wenn die US-Billboardcharts keine defintive Aussage über Qualität sind, so haben die Jungs aus HALLE (nicht aus Leipzig) doch so einiges richtig gemacht.

    1. Hallo Steve. Danke für deine Anmerkung. Laut den Texten der Promoagentur (auf die ich mich verlasse) ist die Band aus „Halle/Leipzig“.

      Insofern ist die Angabe „Leipzig“ möglicherweise nicht ganz vollständig, aber jedenfalls nicht falsch.

  11. Die dümmste Review die ich je zu einem Album gelesen habe. In Anlehnung an den oben erwähnten Spruch lässt sich sagen: „Dass Pascal Stieler nicht okay ist, das ist okay.“ Man darf ja nicht von jedem einen mittelmäßigen IQ erwarten.

  12. Aleine der erste Abschnitt schon reiner Hate gegen die Band an sich. Da merkt man beim lesen ja schon das der Schreiber kein Fan der Band bzw. der Richtung ist die sie gehen.

    Ich bin auch kein Fan von z.b. „Callejon“ und schreibe auch keine „Reviews“ über ihre Alben. Sofern man seine Perönliche Abneigung oder genauso seine Fanboybrille ablegen kann, sollte man auch keine Reviews dazu schreiben. Oder zumindest fall man muss das klar dazu sagen.

  13. Danke für deinen Kommentar, Booney. Nein, es gibt mir keinen Kick, unnötig Platten zu verreißen. Bei Platten, die sich geradezu darum reißen, verrissen zu werden, finde ich es okay.

    Du scheinst ja schon einige meiner Reviews gelesen zu haben. Dann sollte dir auch aufgefallen sein, dass es eine ganze Menge Alben gibt, die weder besonders real, noch technisch anspruchsvoll oder atmosphärisch umwerfend sind, die ich gut bewertet habe und gerne höre. Vielleicht würde es helfen, wenn du das Album tatsächlich mal hörst, dann könntest du zumindest ansatzweise beurteilen, ob ich Recht habe. Du gehst leider auf keinen meiner Kritikpunkte ein.

    Wenn du meinen Schreibstil generell kritisieren möchtest, kannst du das auch gerne tun. Du musst dabei trotzdem nicht ausfallend werden.

  14. Gibt es dir irgendeine Form von Kick, unnötig Platten zu verreißen? Wieso, herrgott, nimmst du dir immer wieder Alben, deren Hauptaspekte eben nicht technische Raffinnesse, dichte Amtosphäre oder besondere realness sind, sondern schlicht leichte Unterhaltung, und verreißt sie jenseits von gut und böse? Ich brauch dieses Album nicht einmal gehört zu haben, um zu wissen, dass das Review völliger Bullshit und reines Frustablassen für Nüsse ist.

    1. Gemessen daran, in welches Genre die Jungs von Annisokay einzuordnen sind, ist dieses Album deutlich besser als deine „Verurteilung“ vermuten lässt. Leider steckt in deinem Review zu viel persönliche Abneigung gegenüber dem Musikstil der, man muss inzwischen schon sagen, Post-Hardcore-Profis. Und erschwerend kommt hinzu, dass unzählige andere Reviews im Netz voll des Lobes sind, ja das Album schon fast gefeiert wird. Da stellt sich doch die Frage, welchen Wert dieses Review hier hat?! Muss ich leider so sagen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert