Review Bölzer – Lese Majesty

  • Label: Lightning & Sons
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Extreme Metal

Wer dachte, dass BÖLZER auf ihrem letzten Werk „Hero“ schon den Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens erreicht haben, sollte sich möglichst bald das neue Werk „Lese Majesty“ zu Gemüte führen. Das Schweizer Extreme-Metal-Duo erklimmt darauf nämlich neue Sphären brachialer Musik und stellt endgültig unter Beweis, dass eine Gitarre und ein Schlagzeug vollkommen ausreichend sind, um die Welt in Schutt und Asche zu legen.

Dabei hat sich an der Musik von Okoi Jones und Fabian Wyrsch eigentlich kaum etwas verändert. Immer noch stehen BÖLZER für eine Mischung aus Black- und Death-Metal-Riffs, die immer wieder von melodischen Passagen durchbrochen werden, während Fronter Okoi neben harschen Vocals auch immer wieder seinen inzwischen berüchtigten Klargesang beisteuert. Eben diese melancholischen Clean-Vocals tragen entscheidend zum Sound und der Atmosphäre auf „Lese Majesty“ bei. Was allerdings auffällt ist, dass Drummer Fabian Wyrsch noch mehr als sonst nicht nur den mal groovenden, mal donnernden Unterbau der Stücke liefert, sondern auch als Bindeglied zwischen den einzelnen kompositorischen Teilen innerhalb der Songs fungiert. Ein spannendes Fill leitet in einen sphärischen Part mit Klargesang über, rollende Blasts eröffnen einen Mosh-Part, ungestümes Geballer untermalt wütende Riff- und Keif-Attacken. Noch mehr als sonst agieren BÖLZER hier als Duo.

Genau diese Kleinigkeiten machen „Lese Majesty“ noch ein Stück besser als den Vorgänger „Hero“. Innerhalb ihres auf den ersten Blick eher engen kompositorischen Spielraums entfesseln die Schweizer in den drei Songs und dem Zwischenspiel „Æstivation“ abwechslungsreiche und eigenständige Klangwelten. Highlight der Scheibe ist sicherlich „A Shepherd In Wolven Skin“, dass als Eröffnungsnummer alles vereint, was Fans an BÖLZER lieben. Das abschließende „Ave Fluvius! Danu Be Praised!“ zeigt das Duo von seiner wohl epischsten Seite. Ein ruhiges Intro mündet in einen etwas ruhigeren, getrageneren, aber dennoch wuchtigen 12-minütigen Track, bei dem Okoi erneut mit seinem Klargesang brillieren kann.

Wie für die komplette bisherige Diskografie von BÖLZER gilt auch für „Lese Majesty“ eine uneingeschränkte Empfehlung für Freunde des extremen Metals. Eine so eigenständige Art des Metals wird in Zeiten des klanglichen Einheitsbreis immer seltener und so bleibt zu hoffen, dass uns die Schweizer auch weiterhin mit neuer Musik versorgen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert