Review Burnning Starr – No Turning Back

  • Label: Sentinel
  • Veröffentlicht: 1986
  • Spielart: Heavy Metal

Eine absolute Perle des melodischen US-Metals möchte ich euch hier gerne etwas näher bringen, die meisten werden mit dem Bandnamen wohl kaum etwas anfangenkönnen, aber diese Knüller-Scheibe sollte man sich schon mal angehört haben. Wer ist eigentlich Jack Starr? Gute Frage, der Gitarrist spielte Anfang der 80ziger Jahre bei Virgin Steele, bis er sich lieber auf Soloscheiben verwirklichte. Das Virgin Steele Mastermind David DeFeis gut mit ihm befreundet war sieht man daran, das er auf diesem Burnning Starr-Album die Keyboards bediente und bei den Arrangements mithalf. Mittlerweile haben die beiden sich ja mehr als in den Haaren. Dem Kenner des US-Metals werden gleich noch 2 weitere Bekannte im Line-up auffallen. Da wären Keith Collins der auf den ersten 3 Scheiben von Savatage das Langholz bearbeitete und natürlich Sänger Mike Tirelli, der ja bekanntlich bei Holy Mother hinter dem Mikrofon steht.

Die Musik von Burnning Starr kann man gut aus einem Mix der eben genannten Bands sehen, sicherlich waren Virgin Steele und Savatage damals noch nicht so bombastisch wie heute, aber sie standen für Endgeilen Metal. Wie eben auch diese Scheibe hier. Ein reines Gitarren-Album ist „No turning Back“ nicht geworden, obwohl Jack auch den Hang zur Klassik pflegte. Das macht sich hauptsächlich bei den kurzen Instrumental-Stücken bemerkbar, ansonsten scheint er sehr auf Ritchie Blackmoore abzufahren, was man in bestimmten Passagen gut hören kann. Ich finde das gesamte Album ist eine total vergessene Perle der 80ziger Jahre. Hier findet man alles was man als Fan des guten alten Heavy Metal, zum Glücklichsein braucht. Schnelle Doublebass-Songs, harte und doch melodische Refrains, einprägsame Hooklines und ein Sänger der die richtige Power in der Stimme hat, dabei auch in den hohen Tonlagen brilliert (ein unverkennbares Markenzeichen des 80ziger Jahre US-Metal). Heftige Banger wie „Call of the Wild“ und „ Road Warrior“ wechseln sich mit leicht epischen Stücken „Fire and Rain“ (der absolute Hammer was Mike Tirelli hier am Mikro bietet) ab. Zwischendurch werden kurze Instrumentalstücke gestreut die man als Verschnaufpause beim Bangen gerne in Kauf nimmt.
Die etwas magere Spielzeit der Schallplatte wurde auf CD durch 2 Bonusstücke gestreckt, dadurch wirkt das Album noch etwas kräftiger, weil zum Ende noch mal so richtig der Hammer kreist. Die beiden Songs sind Killer! „No turning back“ ist die dritte Scheibe von BURNING STARR und mit dem Nachfolger „Blaze of Glory“ von 1987, die stärkste Veröffentlichung von Jack Starr und seiner Mannschaft. Auch wenn die Scheibe heutzutage etwas veraltet klingt, ist und bleibt sie ein Killerteil, welches ich auch erst sehr spät für mich entdeckte. Auch wenn eine Band im tiefsten Untergrund steckt muss sie nicht unbedingt schlecht sein, gerade aus den 80zigern gibt es davon eine ganze menge Perlen. Wer allerdings auf Klischees und altbackenden Heavy Metal nicht kann, sollte besser einen großen Bogen um diese CD machen. Allen anderen sei gesagt, lasst erst mal die grüngetupfte Sammleredition einer Majorband im Regal und gönnt Burnning Starr ein Ohr. Auf großen Börsen oder im gut sortierten Mailorder werdet ihr sicher fündig. Lasst euch bloß nicht von dem grausigem Cover abschrecken, welches der CD von Sentinel Steel „spendiert“ wurde. Wahrscheinlich liegt es daran das die Original-Schallplatte mit 3 verschiedenen Covern aufschlägt, je nach dem welche Pressung man eben erwischt. Die zeigen alle nur ein Photo der Band und auf der nordamerikanischen Platte gibt es ein Portrait von Jack.

Ansonsten bietet die CD alles was man sonst von den Wiederveröffentlichungen vom Sentinel Steel-Label gewohnt ist. Massig Kommentare von beteiligten Musikern, etliche Kultige Bilder und viele Reviews aus allen möglichen Magazinen, es gibt sogar eines aus dem Metal Hammer (in deutsch) zu lesen. Die Texte gibt es selbstverständlich auch geliefert. Der Sound der Scheibe wurde auch überarbeitet, aber zum Glück nicht verfälscht, das Feeling von früher ist erhalten geblieben. Mir macht das Album jedenfalls eine Menge Spaß, und es dreht sich gerade in letzter Zeit, wieder oft in meinem CD-Player. Es hat mir auf alle Fälle Spaß gemacht euch diese kleine Perle ein wenig näher zu bringen. Vielleicht erinnert sich auch jemand an die Scheibe oder kommt durch diese Review auch auf den Geschmack mal rein zu hören. Wer neugierig geworden ist, das Teil aber nicht finden kann, der wende sich ruhig an mich.

(Jörg)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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