Review Coldburn – The Harsh Fangs Of Life

Als „klassischen Hardcore“ aus Leipzig bezeichnen sich COLDBURN, deren erstes Full-Length-Album sich „Harsh Fangs Of Life“ schimpft – man wünscht sich jedoch gleich, sie würden bei der Auswahl des Titelbildes auch klassisch bleiben. Ein derart hässliches Cover hat man selten gesehen.

In der Tat präsentiert sich „The Harsh Fangs Of Life“ als sehr metallisch angehauchte Old-School-Scheibe – dazu passt auch der mit zehn Songs und 25 Minuten sehr limitierte Umfang. Der Sound ist räudig, die Gitarren rauh und verzerrt, der Bass wummert wie ein Bienenschwarm. Sänger Krauss beginnt ab Minute zwei, das Mikro mit sehr aggressiven Vocals zu bearbeiten. Dass die Songs durchaus Drive zu entwickeln im Stande sind, zeigt sich im Opener „Losing Game“, der abwechselnd groovende und schnelle Passagen zu bieten hat und in „Sons Of The Night“, das als Midtempo-Hardcore-Song sowohl Mosh- als auch Mitsing-Potenzial mit sich bringt. COLDBURN sind am Besten, wenn sie straight und schnörkellos nach vorne spielen: Da kommen einem beispielsweise die coole 50-Sekunden-Prügelnummer „DTE“ oder das verdammt groovende „Wild, Wild Away“ in den Sinn, in denen es COLDBURN wirklich schon mit Bands wie Terror aufnehmen können. Dass man auf richtig fetzige Breakdowns verzichtet und stattdessen auf eher altmodische Art und Weise das Tempo drosselt, muss da auch nicht unbedingt stören. Ein Part wie in „Free Spirit“ könnte auch von Madball stammen.

Was auf “The Harsh Fangs Of Life” aber ziemlich nervt, sind die Gesangsversuche von Frontmann Krauss. Erstens ist es völlig inkonsequent, sich zunächst den Oldschool-Stiefel anzuziehen und dann in mehreren Songs („Bite The Dust“, „When The Sun Is Dreaming Quietly“) cleanen Gesang einzubauen. Und zweitens tut es einfach weh, wenn Bierzelt-Melodiegefühl auf Riffs trifft, die gar nicht zu solchem Gesang passen. Das kann man sich beim nächsten Mal getrost sparen – gerade da das Album für Fans von Groove-lastigem oder Beatdown-Hardcore, wie man ihn auf BDHW ja durchaus findet, uneingeschränkt zu empfehlen ist. Ein bisschen mehr darfs das nächste Mal aber sein.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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