Review Deathgate Arkanum – Seelen

  • Label: Amor Fati, None Shall Defy
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Black Metal

Soso, aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen (bzw. kommt) DEATHGATE ARKANUM. Nun, da es sich um ein Black-Metal-Projekt handelt, ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass ich den Namen nicht kenne, gerade bei Ein-Mann-Aktionen sind Konzerte ja gemeinhin selten. Lestahn ist der Mann hinter dem Namen und bereits seit fast 15 Jahren musikalisch aktiv. In der Zeit hat er es szeneentsprechend auf diverse Demos, Splits und auch auf eine Compilation gebracht, „Seelen“ ist das dritte Full-Length-Output des Dortmunders.

Wie es bei solchen Überzeugungstätern nicht selten der Fall ist, geht man vorsichtshalber mit wenigen Erwartungen an die Sache heran und tatsächlich wird man von den vier insgesamt nicht einmal eine halbe Stunde dauernden Songs nicht gerade vom Schemel gerissen. Vielmehr muss man nicht mal das Infoschreiben, welches von „mystischen“ Begriffen wie surreal, makellos, beharrlich und ähnlichen den Eindruck eines absolut unikaten Werkes erwecken will, durchlesen. Wert wird gelegt auf Atmosphäre, Kälte und Düsternis, weniger hingegen auf vernünftigen Sound, interessantes Songwriting und überraschende Elemente. Die vier „Tremor“ betitelten Songs sind zweimal kurz, zweimal lang, bestechen durch harschen, traditionellen Black-Metal-Sound, legen insgesamt wenig Tempo vor und entwickeln sich eher über monotones Riffing und die entsprechenden Wiederholungen. Kennt man eine solche Band, kennt man vermutlich alle, hier und da kann man sich das auch ganz gut anhören, Innovationen sucht man natürlich aber vergebens.

Für diejenigen, die sich vom Underground fesseln lassen, dürfte das allerdings auch nicht erwartet werden. Ich sehe nicht, wo sich DEATHGATE ARKANUM von beinahe jeder anderen Band ähnlicher Couleur unterscheiden, im Umkehrschluss heißt das aber schließlich auch, dass die Musik nicht vollkommen mies ist. Warum aber jeder, der ne Gitarre gekauft hat, ein paar Tasten auf dem Keyboard drücken kann und den einen oder anderen Schrei parat hat, die Meinung hat, das Ganze auch noch aufnehmen und veröffentlichen zu müssen, bleibt mir ziemlich schleierhaft. Versucht doch wenigstens, mal was anderes zu machen oder wenigstens Qualität in Song und Sound zu bringen.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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