Das Cover von "From Western Shores" von Gatekeeper

Review Gatekeeper – From Western Shores

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Heavy Metal

Kanada hat bekanntermaßen eine der weltweit aktivsten Metal-Underground-Szenen: Mit Skull Fist und Striker brachte das Land mindestens zwei NWOTHM-Spitzenreiter hervor und auch in der zweiten und dritten Reihe ist dank Bands wie Cauldron oder Traveler für Nachwuchs gesorgt. Hierhin gehören auch die aus Vancouver stammenden GATEKEEPER. Die sind mittlerweile seit stolzen zehn Jahren aktiv und haben es in dieser Zeit auf immerhin ein volles Album sowie drei EPs gebracht. Bereits mit ihrem ersten Album „East Of Sun“ kam die Truppe beim Underground-Label Cruz Del Sur unter, das nun pünktlich zum zehnten Geburtstag von GATEKEEPER auch ihre neueste Platte „From Western Shores“ veröffentlicht.

Musikalisch sind GATEKEEPER voll am Puls der Zeit, denn die Truppe spielt Heavy Metal ganz im Stile der Anfangstage und orientiert sich eindeutig an Vorreitern wie Manilla Road oder Cirith Ungol – das ist gerade absolut angesagt. Riffs und Melodien sind also klar von den großen besonders Alten des Genres inspiriert und deren Stil wissen die Kanadier ab dem eröffnenden Titeltrack durchaus authentisch zu emulieren. Nun musizieren GATEKEEPER aber 2023 und nicht 1983 und auch das macht sich auf „From Western Shores“ bemerkbar: Insbesondere der Gesang fällt auf diesem Album unerwartet modern aus und würde dank seiner schneidenden Aggressivität auch auf ein Thrash-Metal-Album passen – in „Nomads“ etwa klingt Sänger Tyler Ansderson gar verteufelt nach Metallica-Frontmann James Hetfield.

Dieser eher kernige Gesang steht in einem schönen Spannungsverhältnis zum ansonsten recht traditionellen Auftreten der Truppe. Passend zu den üblichen True-Metal-Texten über Sturm-verwitterte Zinnen und Könige im Exil, die man auch von Kollegen wie Visigoth kennt, setzen GATEKEEPER vornehmlich auf lange, epische Songs. Das machen sie auch wirklich gut und so kommt etwa in „Exiled King“ und „Desert „Winds“ dichte Atmosphäre auf und auch das stampfende „Shadow And Stone“ weiß mit irisch geprägten Folk-Anleihen zu begeistern. Dazwischen wird der Hörer immer mal wieder mit rasanteren Nummern wie „Death On Black Wings“ oder „Twisted Towers“ aus dem Tagträumen geholt und besonders in diesen Momenten erinnert „From Western Shores“ an die erwähnten Visigoth.

Mit „From Western Shores“ legen GATEKEEPER ein ziemlich gelungenes und authentisches Album für Fans des US-amerikanischen True Metals der ersten Stunde vor. Klar, gerade in den epischen Refrains übertreiben es die Kanadier bisweilen mit dem Schunkelfaktor, was das Gebotene dann etwas plakativ erscheinen lässt. Davon abgesehen überzeugen GATEKEEPER aber mit stilbewusstem, vielseitigem Songwriting, das zu jeder Zeit klarmacht, wo die Band ihre Inspiration findet, aber dennoch nie altbacken oder festgefahren klingt. Progressiv geht anders und es ist nicht schwer, eine Band zu finden, die ziemlich genau das Gleiche wie diese Formation bietet, aber Spaß macht ein Album wie „From Western Shores“ allemal.

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Wertung: 7.5 / 10

Redaktion Metal1.info

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