Review Gruenewald – III

  • Label: Zeitgeister
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Ambient

Wer mit Herz und Verstand gemachte Musik sucht, ist bei The Zeitgeister Collective eigentlich immer richtig – veröffentlichen die beteiligten Musiker um Florian Toyka und Christian Kolf doch regelmäßig hochwertige Musik, sei es mit Valborg, Owl, Island, Woburn House, Klabautamann oder Gruenewald. Letzere legten unlängst – konsequenterweise schlicht „III“ betitelt – ihr mittlerweile drittes Album vor.

Bereits der Vorgänger „II“ wusste durch stimmungsvolle, intensive Klänge zu gefallen. Lag hier der Fokus auf einer ruhigen, aber ausdrucksstarken Atmopshäre, die vor allem durch langsame Gitarrenmelodien und Synthesizer-Klänge getragen wurde, klingt „III“ von der ersten Minute an deutlich aufgeweckter. Das liegt vor allem an den omnipräsenten, quirligen Percussions, die stets im Vordergrund stehen. Zwar ist das, was gespielt wird, stets abwechslungsreich gehalten, jedoch gehen die Melodieinstrumente gelegentlich in diesen sehr weit (gelegentlich auch zu weit) in den Vordergrund gemischten Schlagwerk-Klängen unter.

So ist „III“ auch trotz seiner ebenso meditativen Synthesizer-Arrangements mitnichten so entspannend wie sein Vorgänger – jedoch nicht minder spannend. Weit in den Hintergrund sind diesmal auch die Gitarren gerückt, was insofern schade ist, als gerade diese noch auf „II“ immer wieder starke Akzente zu setzen vermochten. Allein mittels der Synthesizer gelingt das GRUENEWALD diesmal nicht zu jeder Zeit. Vielmehr weckt die eine oder andere Passage den Eindruck, man hätte es mit einem vielversprechenden Rohbau zu tun, der noch um eine Leadmelodie auf der E-Gitarre ergänzt und so perfektioniert werden sollte.

Auch mit „III“ ist GRUENEWALD ein interessantes, düsteres Album gelungen, keine Frage. Ob der beherrschenden Präsenz des Schlagwerks ist „III“ jedoch vor allem Freunden perkussiver Klänge in atmosphärischem Rahmen zu empfehlen. Allen, die eher von der Gitarrenseite des Lebens auf „III“ blicken, dürfte auf dem diesmal komplett gesangsfrei gehaltenen Album hie und da ein Einsatz des Saiteninstrumentes zum absoluten Glück fehlen.

Wertung: 7 / 10

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