In Slumber While We Sleep Coverartwork

Review In Slumber – While We Sleep

Vor 13 langen Jahre haben IN SLUMBER zuletzt ein Album veröffentlicht, mit „While We Sleep“ melden sich die Österreicher nun aus einem ausgedehnten Winterschlaf zurück. Vom ursprünglichen Line-up blieben nur Wolfgang Rothbauer (u. a. Thirdmoon) und Flo Musil (u. a. Agrypnie) übrig, aber das Duo lässt sich davon nicht aufhalten und knüpft direkt ans letzte Album „Arcane Divine Subspecies“ an.

Auf großes Geplänkel verzichten IN SLUMBER und starten bei ihrem Comeback von Sekunde eins an richtig durch: Der Opener „Clairvoyance“ beginnt gefühlt mitten in einem harmonischen Lead und schwenkt schnell um zu einer brachialen Blastbeat-Attacke. Dass die Band ihren Melodic Death Metal gerne eher extrem spielt, machen sie somit gleich zu Beginn deutlich; diese harte Gangart wird über die gesamte Scheibe beibehalten. Nicht selten schielen IN SLUMBER dabei in Richtung melodischem Black Metal sowie Post-Black-Metal und verpassen „While We Sleep“ damit eine kalt-klirrende und schneidende Atmosphäre. Die garstigen und aggressiven Growls von Rothbauer runden das Gesamtbild ab.

Das vorab veröffentlichte „Parasomnia“ stellt dabei eine kleine Ausnahme dar, ist es doch wesentlich melodischer und setzt mehr auf Groove und Harmonien denn Brutalität – im Albumkontext könnte der Song fast schon als Ballade bezeichnet werden. Dennoch zeigt der Track gut, was IN SLUMBER im Kern ausmacht: Ein Gespür für tolle Melodien, gut platzierte Rhythmuswechsel und einfach starke Death-Metal-Songs voller Emotionen. Das folgende „The Lake Of Visions“ setzt umso mehr auf Dimmu-Borgir-artigen Melodic Black Metal, würzt dies aber mit melancholischer Atmosphäre.

Überhaupt sind die ruhigen, gebremsten Momente ganz wichtig für IN SLUMBER: Durch die immer wieder gebrochene Brutalität wird die Spannung stets neu aufgebaut und die nachfolgenden Ausbrüche wirken umso aggressiver. So bleibt die Scheibe durchgehend aufregend und fesselnd. Knapp zehn Sekunden im Mittelteil von „Subconscious Scars“ sind dafür ein perfektes Beispiel: Harsches Geballer wird abrupt abgebremst, die tief gestimmten Gitarren erzeugen einen wohligen Nervenkitzel und leiten wunderbar über zu einer Blastbeat-Passage mitsamt bitterbösem Riff.

IN SLUMER pfeifen auf moderne Elemente des Melodic Death Metal, wirken aber überhaupt nicht altbacken. „While We Sleep“ ist ein starkes Death-Metal-Album voll großartiger Melodien und mit viel Abwechslung. Memorable Refrains oder hymnische Momente finden sich kaum, dafür bestechen die Linzer durch bärenstarkes Songwriting mit überragender Gitarrenarbeit. Das alles macht „While We Sleep“ zu einem schnörkellosen, spannenden und einfach guten Album!

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Wertung: 8 / 10

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