Review J.B.O. – 2000 Jahre J.B.O. (Live)

Die Fun-Metaler von J.B.O. haben 2009 in Bamberg anlässlich ihres 2000-jährigen…ähm, ich meine 20-jährigen Jubiläums im Rahmen ihrer „I Don’t Like Metal – I Love It“-Tour ein Konzert mitgeschnitten, welches nun als Live-CD bzw. als Doppelpack Live-CD/DVD veröffentlicht wird.

Wer J.B.O. kennt, weiß, was ihn auf „2000 Jahre J.B.O.“ über die nächsten 69 Minuten erwartet. Das Rock- und Metal-Genre wird ordentlich veralbert und auf lustige Weise durch den Kakao gezogen. Man muss diesen augenzwinkernden Party Metal natürlich abkönnen, um an J.B.O. Spaß zu haben. Wer die Truppe ernst nimmt, lässt lieber die Finger von J.B.O.-Alben. Die Franken wollen vor allen Dingen richtig Metal-Party machen, und verbinden das mit Wortwitz, lustigen Covers, stimmungsvollem Sound, aber auch gelegentlicher Gesellschafts- und Sozialkritik.
Die Setlist des Auftritts sieht eine gelungene Auswahl aus Songs des aktuellen Werks „I Don’t Like Metal – I Love It“ und älteren Stücken. J.B.O. schreiben nur wenige eigene Songs, sie funktionieren in erster Linie Hits (und das keineswegs nur Rock- und Metal-Tracks) nach ihren Bedürfnissen und mit passenden, spaßigen oder kritischen Lyrics um. So kommen dann Stücke wie „Dio In Rio“ (das Original heißt „Pogo In Togo“) oder „Wir sind die Champignons“ (es dürfte wohl jeder wissen, was für ein Hit hier zugrunde liegt) heraus. Und aus dem Udo-Jürgens-Schlager „Griechischer Wein“ wird halt „Fränkisches Bier“.
Hin und wieder wird auch ein Titel beibehalten, und nur der Song Metal-like umarrangiert. Ich verweise hier nur auf den deutschen Eurovision-Song schlechthin, „Ein bisschen Frieden“, den J.B.O. nach bester Rammstein-Industrial-Manier zum Besten geben. Eine Eigenkomposition der Band ist meines Wissens dagegen „Verteidiger des Blödsinns“, bei dem der true-e Fantasy-Metal allgemein durch den Kakao gezogen wird.
Am Besten kommt bei diesem Auftritt aber sicherlich der aktuelle Hit „I Don’t Like Metal“ mit seinem genialen Text an. Dass er eigentlich auf einem Reggae-Song namens „Dreadlock Holiday“ von 10CC beruht, stört dabei kein bisschen. J.B.O. fabrizieren daraus eine Metal-Hymne. Auch die Klassiker „Bolle“ und „Ein guter Tag zum Sterben“ lassen die Halle beben. Die Live-Atmosphäre kommt bei dem Mitschnitt überhaupt sehr gut rüber, und J.B.O. können die Meute immer wieder gut anheizen und motivieren. Trotzdem ist der Sound klar und die Texte gut verständlich.

Wer J.B.O. mag, kommt natürlich an einer Anschaffung dieser Live-Scheibe – vorzugsweise der CD/DVD-Variante, die mir aber zur Rezi leider nicht vorlag – kaum vorbei. Denn live ist die Truppe durch die Aktionen und Ansagen zwischen den Songs zweifelsohne noch ein viel spaßigeres Erlebnis als auf Studioalben.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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