Review May Result – Slava Smrti

  • Label: Battlegod
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Black Metal

Dass es einer Menge harter Arbeit bedarf, um eine Band am Leben zu halten und über die Grenzen des eigenen Landes hinaus bekannt zu machen, kann sich wohl jeder denken. Nichts desto trotz scheint es den fünf Serben nicht zu reichen, mit THE STONE eine halbwegs bekannte Black Metal-Band zu führen – sind sie doch durch die Bank (plus Keyboarder Urok) noch bei der Vorgänger-Combo, MAY RESULT, aktiv; die mit vier CDs und einem Live-Album in zehn Jahren Bandgeschichte nicht gerade selten zu Buche schlugen, wenn man bedenkt, dass man in der Zeit auch mit THE STONE vier Alben veröffentlichte.
Man hat es also mit äußerst produktiven Musikern zu tun, und so wundert es auch kaum, dass man, nachdem die letzten Jahre eher THE STONE gewidmet waren, nun den fünften Strudio-Langspieler, „Slava Smrti“, vorlegt.

Mit einem Intro, das etwas nach Darth Vader auf einem Negura-Bunget-Konzert, – dabei aber durchaus ansprechend – klingt, geht es doch recht direkt zur Sache: Ohne weitere Umschweife steigt man direkt mit einem recht klassischen Melodic-Black Metal-Song im Uptempo-Bereich ein und prügelt sich durch Riffs, die, untermalt durch Keyboardwände einige Erinnerungen wach werden lassen… DIMMU BORGIR, stellenweise auch MARDUK, und, nicht zuletzt wegen des Gesangs, THYRFING, kommen dem angenehm überraschten Hörer in den Sinn – da hat man durchaus schon uninnovativeres gehört. Lediglich die Samples, die sich schon im Intro hart an der Grenze zum absoluten Kitsch bewegten, wirken zwischen den Songs etwas störend…bedarf es doch weder eines Feuerknisterns, noch eines mehr oder weniger inhaltsleeren Dialoges über tote Götter, um die Songs in Szene zu setzen – dazu wären diese schon selbst in der Lage. Davon abgesehen kann man mit „Slava Smrti“ durchaus Spass haben: Instrumental solide, bezüglich des Songwritings weit innovativer als so manche andere Underground-Band und, meiner Meinung nach, auch individueller als THE STONE liefert man hier einen spannenden Song nach dem anderen ab. Zwar nutzt man das Keyboard sehr häufig, doch stets ist es so dezent gehalten, dass es weder aufdringlich noch kitschig klingt. Zweiteres gilt auch für das Akustik-Gitarren-Outro am Ende des Titeltracks (das, selbstverständlich, auch in Feuerprasseln endet).
Und auch Soundtechnisch gibt es wenig zu meckern, hat man doch sowohl für das Schlagzeug als auch für die Saitenfraktion ein angenehme klares und doch finsteres Klangbild geschaffen,Nach dem über achtminütigen und stellenweise fast progressiv anmutenden „Odar Vran“ folgt als Rausschmeißer „The Horny And The Horned“, das in dieser Version durchaus auch als eigenen Song verkaufen könnte (In Wirklichkeit ist es von den Finnen IMPALED NAZARENE gecovert).

Mit „Slava Smrti“ hat man sicherlich kein Album des Jahres, jedoch ein durchaus kurzweiliges und interessantes Werk geschaffen, das seine Daseinsberechtigung irgendwo zwischen schnellem, schwedischen Black Metal, melodischeren Keyboard-Klängen a la DIMMU BORGIR und einem Quäntchen Innovation sucht und wohl auch findet.
Vielleicht kein absoluter Geheimtipp, aber Fans, die nicht nur auf die Shootingstars der Szene stehen, sondern auch gerne mal ein Ohr Underground riskieren, kann man zumindest empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen.

Wertung: 6.5 / 10

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