Review Motherlode – Tomorrow Never Comes

  • Label: Yesterrock
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Hard Rock

Die Grundlegung von MOTHERLODE geht bis in die frühen 80er zurück, als sich in Örebrö Mitglieder der Bands Lizard und Proximity zusammenschlossen. Außer verschiedenen Demos und unzähligen Live-Auftritten passierte aber nicht viel. Die Band war außerdem geprägt von Line-Up-Wechseln, und in den 90ern ruhte MOTHERLODE eine komplette Dekade lang. Erst im neuen Millenium fanden die Mitglieder wieder zusammen und traten live auf. Außerdem wurden Songs für eine Album geschrieben, welches mir in Form von „Tomorrow Never Comes“ nun vorliegt.

MOTHERLODE spielen vielseitigen und –schichtigen Hardrock, der seine Wurzeln hauptsächlich in den 70er- und 80er-Jahren hat. Bei dem getragegenen, auf einem mächtigen Groove basierenden Titeltrack „Motherlode“ schimmern einige deutliche Einflüsse von Led Zeppelin und Deep Purple durch. Das leicht psychdelische „Crying“ weckt ein paar Erinnerungen an The Doors mit einem Hauch leichtfüßiger Flower-Power, während das rifforientierte „Bring Me Down“ ein bisschen wie Mother’s Finest meets Wishbone Ash anmutet.
Bei all diesen Vergleichen muss man aber sagen, dass sich MOTHERLODE lediglich die Inspiration bei den Rock-Größen holen und das dann mit eigenen ideen anreichern, kombinieren und verfeinern. Den Abwechslungsreichtum der Kompositionen muss ich dabei nochmal unterstreichen. Es gibt bei den insgesamt 13 Tracks keine zwei Stücke, die sich ähneln. Die Schweden experimentieren auch gerne ein bisschen und fügen einem Song mal jazzige, poppige oder progressive Elemente bei.
Das Songwriting ist dabei durchgehend solide. Es findet sich auf „Tomorrow Never Comes“ kein typisches Ohrwurmmaterial. Dafür gehen die Stücke mehr in die Tiefe, sollen auch verschiedene Emotionen transportieren und stets eine nostalgische Note beinhalten. Und dies gelingt MOTHERLODE auch. Man fühlt sich für eine gute Stunde mal 30 bis 40 Jahre in die Vergangenheit versetzt und hört variantenreiche Rockmusik aus dieser Ära.
Diese Zeitreise, in die uns MOTHERLODE hier mitnehmen, ist absolut authentisch und zeigt dadurch nicht nur die kompositorische sondern auch die handwerkliche Klasse der Band auf. Es gibt technisch überhaupt nichts zu beanstanden. Die Stimme von Sonny Larsson ist wegen ihres hellen Klangs anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber er kann sie unheimlich variabel einsetzen und so gut den jeweiligen Stimmungen und Emotionen anpassen. Außerdem verfügt er über jede Menge Ausdruckskraft.

Mit „Tomorrow Never Comes“ kann man herrlich in die Vergangenheit des Hardrock reisen, dabei hervorragend erarbeitete Stücke entdecken und sich von nostalgischen Gefühlen treiben lassen. Eine wahre Fundgrube für Freunde des 70er- und 80er-Jahre-Hardrocks. Sehr passend, dass das Album bei einem Label namens Yesterrock erscheint.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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