Review Rendezvous Point – Solar Storm

Da ist mal wieder eine; eine Band, an die man bereits im Vorfeld hohe Erwartungen hegt. Und das, obwohl es sich bei „Solar Storm“ erst um das Debüt der jungen Norweger von RENDEZVOUS POINT handelt! Schuld an dieser Misere ist deren Drummer, der bereits als Hellhammers Nachfolger gehandelt wird und mit seinem Können die aktuellen Alben von Abbath, Borknagar sowie Leprous veredelte und mit seinem Schemmel bereits auf den Bühnen von God Seed, Ihsahn und Solefald hockte. Dieser junge Bursche namens Baard Kolstad brockt seinen Kumpanen von RENDEZVOUS POINT das Problem ein, dass man deren Album noch gespannter in seine Musikanlage einlegt, als man eh schon mit jedem Debüt einer neuen Band macht.

Das Quintett aus Kristiansand verortet sich selbst im melodischen Progressive-Metal-Bereich und kann bereits auf Bühnenerfahrung mit einer aus diesem Genre kommenden Band zurückblicken, denn mit Leprous machten RENDEZVOUS POINT dieses Jahr die ersten Schritte auf dem europäischen Bühnen. Sowohl personell als auch Live-technisch ist diese junge Band in einem Atemzug mit großen Bands zu nennen, aber schaffen sie das auch bei einem musikalischen Vergleich?

Dass RENDEZVOUS POINT eine musikalisch variabel aufgebaute Klanglandschaft zu bieten haben, steht dabei außer Frage, das Problem mit dieser ist nur, dass sie durch den zu einnehmenden Gesang von Geirmund Hansen untergeht. Die Mischung Progressive Metal und melodischer Gesang ist dabei nicht das Problem, schließlich zeigen Bands wie Tesseract und Periphery, dass diese Verknüpfung gelingen kann. Aber diese Gruppen geben ihren Instrumenten auch die Möglichkeit, gehört zu werden – RENDEZVOUS POINT hingegen legen über den Großteil ihrer Lieder die Stimme von Hansen. Der wiederum besitzt eine gute, aber keine ausreichend kräftige, charakteristische Stimme, die es weder verdient noch damit umgehen kann, so derart in den Fokus gerückt zu werden.

Somit ist die Bilanz eher ernüchternd, was RENDEZVOUS POINT bieten, wenn man von ihren namenhaften Zugpferden absieht und die Band nach den Kriterien bewertet, die jedes Debütalbum über sich ergehen lassen muss. Die Musik verkommt auf „Solar Storm“ zu einer Hintergrunduntermalung für Hansens Stimme und die wenigen in den Vordergrund gerückten Riffs zünden kaum bis gar nicht. Den Zusatz „melodisch“ in ihrer Genre-Beschreibung haben sich RENDEZVOUS POINT allerdings redlich verdient, nicht nur dank passender Samples, sondern auch durch die guten gesanglichen Leads sowie die gefühlten, oftmals leider nur im Ansatz erkennbaren, Steigerungen in ihren Tracks. Relativ fragwürdig hingegen ist es, die Norweger mit Progressive Metal in Verbindung zu bringen, denn: Nur weil man die sieben- oder achtsaitige Ibanez um den Hals trägt, bedeutet das nicht, dass ein Feuerwerk an vertrackten Strukturen folgt. Eben jenes liefern RENDEZVOUS POINT auch nicht.

Wertung: 5 / 10

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