Review Rival Sons – Darkfighter

  • Label: Warner
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Rock

Die RIVAL SONS melden sich 2023 mit einem Paukenschlag zurück: Nicht ein, sondern gleich zwei Alben wollen die Blues-Rocker in diesem Jahr veröffentlichen und damit die lange Durststrecke seit der letzten Scheibe „Feral Roots“ kompensieren. Mit „Darkfighter“ erfolgt nun der erste Streich, bevor Ende des Jahres das Gegenstück „Lightbringer“ erscheinen soll. Experimentierfreudig zeigt sich das Quartett aber nur beim Timing der Albumveröffentlichungen, musikalisch bleiben sie sich weiterhin treu, wenn auch mit angezogener Handbremse.

„Darkfighter“ startet aber erstmal mit dem berauschenden Doppel „Mirrors“ und „Nobody Wants To Die“. Das Orgel-Intro des Openers führt den Hörer führt die Hörer aber fast schon in die Irre, denn sobald Scott Holiday mit einem fuzzy Riff einsteigt, entwickelt sich die Nummer zu einem krachenden Blues-Rocker. Noch energetischer zeigen sich die RIVAL SONS bei der Vorab-Single „Nobody Wants To Die“, die einen sehr unterhaltsamen Western-Heist-Videoclip spendiert bekommen hat. Die Band geht hier noch ein Stück mehr in Richtung Southern-Rock und tritt das Gaspedal ordentlich durch, was den Song zum Anspieltipp für Fans der schnelleren RIVAL-SONS-Songs macht. Auch der Text, in dem sich Jay Buchanan mit dem Thema Sterben befasst, ist interessant, basiert er doch auf Buchanans Erfahrungen aus der Zeit als Fahrer eines Leichenwagens.

Ab „Bird In The Hand“ schlägt „Darkfighter“ einen etwas anderen Weg ein und orientiert sich mehr in Richtung Düsternis und Schwermut. Der genannte Track groovt mit schweren Riffs, mündet in einen fast schon lässigen Refrain und wartet in der Bridge mit einem wahren Riff-Gewitter auf. Mit der Schwermut übertreiben es RIVAL SONS aber dann doch etwas. Kann „Rapture“ noch mit der überragenden Gesangsleistung von Frontmann Buchanan und einem guten Refrain überzeugen, kommen „Bright Light“ und „Guillotine“ zu zahm und belanglos aus den Boxen. Kurz vor Schluss hat sich mit „Horses Breath“ aber doch noch ein echtes Highlight versteckt. In gut sechs Minuten glänzt der Song mit einem ungewohnt stampfenden Rhythmus, epischen Riffs und Buchanans gedoppeltem Gesang. Den Abschluss bildet das ebenfalls überlange „Darkside“, dass in Sachen Epik sogar nochmal eine Schippe drauflegt und sich in den Lyrics emotional mit Themen wie Verlust und Hilflosigkeit auseinandersetzt.

Als erster Teil eines Albumdoppels macht „Darkfighter“ durchaus Sinn, zumal wenn man die Titel der beiden Scheiben wörtlich nimmt. Dann verwundert es nicht, dass die RIVAL SONS auf diesem Album hauptsächlich melancholisch-schwermütig agieren und dann auf „Lightbringer“ (hoffentlich) auch positivere Momente zulassen. Mit „Mirrors“, „Nobody Wants To Die“ und „Horses Breath“ finden sich aber auch auf „Darkfighter“ echte Highlights, die Lust auf mehr machen. Das restliche Material hätte insgesamt doch etwas mehr Energie und Abwechslung vertragen können. Man darf gespannt sein, wie „Lightbringer“ dieses Doppel vervollständigen wird.

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Wertung: 7.5 / 10

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