Review Slough Feg – Hardworlder

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Hard Rock

Dieser Vierer aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten ging trotz seiner nunmehr sechs Alben völlig an mir vorbei. SLOUGH FEG, teilweise auch als „The Lord Weird Slough Feg“ bekannt, haben bisher (!) Power Metal gespielt und bringen nach siebzehn Jahren Bestehens mit HARDWORLDER ihr neuestes Werk heraus. Power Metal trifft das Werk der Band, von der mit Sänger/Gitarrist Michael Scalzi nur noch ein Gründungsmitglied übrig geblieben ist, allerdings kaum noch. Die älteren Werke – dass offenbarte Myspace – ließen sich durchaus noch in den Bereich einordnen, dafür ist bei „Hardworlder“ viel zu sehr das Tempo herausgenommen worden.Ich würde einfach mal den Stil der Amerikaner so beschreiben: Man nehme einige klassische Gitarrenläufe von Black Sabbath bis Iron Maiden, schiebe diese in ein Stoner Rock-ähnliches Rhythmusgerüst und würze das ganze mit einigen folkloristischen Melodien. Slough Feg – der Name leitet sich von einer Figur aus der irischen Mythenwelt ab – gelingt es insofern schon mal, im traditionell-überlaufenen Hard Rock-Bereich einen Sound zu kreieren, der nicht gleich schon hundertmal gehört klingt.

Dabei gehen die Herren – Jungs will ich in dem Alter nicht mehr sagen – auch durchaus abwechslungsreich zu Werke. Mit „The Sea Wolf“ bringt man schon früh eine gelungene Halbballade, bei der die gefühlvolle Stimme von Scalzi gut zur Geltung kommt. Zwischen den sonstigen recht gewöhnlichen Rocksongs schieben sich hin und wieder längere Instrumentale, angefangen vom groovigen Intro „The Return Of Dr. Universe“ über das ausgedehnte „Galactic Nomand“, welches glatt ein Rennspiel-Soundtrack sein könnte, bis hin zu „Whirling Vortex“, was eher Outro-Charakter hat. Der Rest – ja, kommen wir zum Kernproblem der Scheibe: Der Rest ist nett, sehr nett zu hören. So nett, dass es glatt auf einem Stadtfest ein Publikum von fünf bis fünfundachzig begeistern könnte. Slough Feg fehlen auf diesem Album eindeutig die Ecken und Kanten, die eine Rockband braucht. Insbesondere das Organ von Scalzi kann den sonst ganz passabel röhrenden Klängen nicht genug Rotz beimengen. Meine Auffassung nach braucht traditioneller Hard’n’Heavy-Rock/Metal entweder einen virtuosen oder dreckigen Sänger, was jedoch beides nicht so auf unseren Kandidaten hier zutrifft. „Insomnia“ zum Beispiel könnte so cool sein, wenn der Gesang nicht so glatt und profilarm wäre. Ansatzweise ist das nur auf dem finalen Manilla Road-Cover „Street Jammer“ zu hören.

So gehen die Songs auf „Hardworlder“ rein und ziemlich schnell auch wieder raus. Das Album eignet sich sicherlich hervorragend um Gäste zu unterhalten, die weniger mit harter Musik anfangen können, oder auch zum Nebenbei-Hören beim Entspannen. Aber dem anspruchsvollen Metaller fehlt das gewisse Etwas, was einfach am Sound festzumachen ist und keineswegs an miesen Songs liegt. Trotz der coolen, groovigen Riffs und starken Solos mangelt es dem Album aber einfach an Spannung und Dynamik.

Wertung: 6 / 10

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