Review The Wretched End – Inroads

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Extreme Metal

Da sind sie wieder: Nur zwei Jahre nach ihrem Debüt-Album „Omnious“ melden sich die Norweger THE WRETECHED END zurück.
THE WRETCHED WER?
THE WRETCHED END.
Aha.

Doch, richtig, irgendwo klingelts. Emperor. Samoth. Genau, das wars: Bei THE WRETCHED END handelt es sich um das neue Betätigungsfeld des genannten Ex-Gitarristen besagter Black-Metal-Legende. Allein, ich wüsste nicht, ob man THE WRETCHED END nicht einen Gefallen damit tun würde, diesen Zusammenhang nicht jedes Mal aufs neue ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken – denn wie schon beim Erstlingswerk des Trios hat auch „Inroads“ absolut nichts mit Emperor zu tun… ein Vergleich wäre dem entsprechend nicht nur unpassend, sondern auch wenig aussagekräftig.
Statt progressivem Black Metal steht hier erneut Extreme Metal in Reinkultur auf dem Programm: In durchweg hohem Tempo prügelt Dark Funeral-Schlagzeuger Nils Fjellström seine Mannen durch die knapp 40 Minütige Schlacht – und das mit einer Präzision, die zu begeistern weiß. Doch nicht nur die musikalische Umsetzung ist absolut einwandfrei (was bei Musikern wie den hier beteiligten ja durchaus zu erwarten ist), sondern auch die Musik selbst bietet wenig Angriffspunkte für konkrete Kritik: Die Songs sind allesamt gut gemacht, die Riffs erfüllen ihren Zweck, der modern-sterile Sound passt perfekt und auch der Gesang klingt, wie man sich das von einem Extreme-Metal-Album eben erwartet. Auch mächtig Zug und sogar ein gewisses Maß an Groove kann man „Inroads“ nicht absprechen – allein, im Gegensatz zum Cover fehlen dem Album die Ecken und Kanten, die eine CD erst spannend machen. Wirklich aus der Masse herausstehende Hits sucht man hier also vergebens, ebenso Ohrwürmer oder auch nur Songs, die länger als bis zur nächsten vollen Stunde im Ohr bleiben. Dennoch will ich nicht in Abrede stellen, dass „Inroads“ Spass macht – nicht zuletzt, weil Samoth und Konsorten ihr Album im Rahmen der eng gesteckten Genregrenzen doch – gerade gegen Ende des Albums – etwas abwechslungsreicher gestaltet haben als den Vorgänger.

Album des Jahres wird „Inroads“ wohl nicht, sehr wahrscheinlich nicht einmal Album des Monats – und dennoch kann hier, wer auf Extreme Metal steht, getrost einmal reinhören… ganz uninteressant ist das, was Samoth hier auf die Beine gestellt hat, gewiss nicht. Durch etwas mehr Gewicht auf Melodieführung und etwas ausgefeilterem Songwriting als noch auf dem Debüt ist „Inroads“ auf alle Fälle ein Schritt in die richtige Richtung, der im Vergleich zum Debüt mit anderthalb zusätzlichen Punkten belohnt wird.

Wertung: 7.5 / 10

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