Review The Wretched End – Ominous

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Extreme Metal

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – und ein Samoth kein Emperor. Diesbezüglich sollte man sich im klaren sein, bevor man sich mit dem neuen Projekt des Ex-Emperor-Gitarristen, THE WRETCHED END befasst. Denn wo der ehemalige Bandkopf Ihsahn mit seinem nach ihm benannten Projekt zumindest ansatzweise dort weitermacht, wo er mit „Prometheus“ aufgehört hat, ist THE WRETCHED END kaum mit der Black Metal-Legende vergleichbar.

Von der Epik früherer und der Progressivität späterer Emperor-Werke ist hier nämlich gleichermaßen wenig zu spüren. Statt dessen geben THE WRETCHED END auf ihrem Debüt gleich Vollgas und versuchen, den Hörer mit einer Mischung aus Modern Thrash und Death Metal mit schwarzmetallen angehauchten Vocals zu betören. Das geht bisweilen gut nach vorne, an anderer Stelle jedoch auch nach hinten los. Denn was stellenweise wirklich mitreißen und das Blut in Wallung zu bringen vermag, wirkt an anderen Stellen so routiniert und abgedroschen, dass man sich fragt, ob es immer nur von Vorteil ist, über einen so reichhaltigen Erfahrungsschatz wie die hier involvierten Musiker zu verfügen.
Denn eines ist klar – Fehler macht hier niemand: Selbstredend nicht spielerisch (im Gegenteil, glänzt doch beispielsweise der eben erst bei den Schweden Dark Funeral ausgestiegene Nils Fjellström mit einer wirklich amtlichen Leistung), und eigentlich genauso wenig hinsichtlich des Songwritings. Wie aus dem Lehrbuch präsentieren sich die Songs mit Tempowechseln, Solis und allem, was so zu einem guten Song dazugehört. Und dennoch: Nur wenige Momente lassen kurz aufmerken, Eindruck hinterlässt das Dargebotene ansonsten nahezu keinen, zumindest keinen, der bleibt.
So schlängelt sich „Omnious“ ohne Fehltritt, dafür jedoch ziemlich unauffällig durch die Gehörgänge… und zwar durch beide: Auf der einen Seite hinein, und auf der anderen wieder hinaus…

Auch nach diversen Hördurchgängen will sich mir eines nicht erschließen: Worauf THE WRETCHED END mit dem Album eigentlich hinauswollen:
„Omnious“ sitzt zwischen den Stühlen des Death und Thrash Metal, spielt mit Black Metal-Elementen und ist am Ende vor allem eines: Größtenteils harmlos. Sicherlich, stellenweise blitzt die Größe der verantwortlichen Musiker auf – von einem hochkarätig besetzten Team wie diesem erwarte ich mir trotzdem mehr als durchschnittliches Riffing mit relativ einseitigem Gesang und unzähligen Sprachsamples.
Fazit: Patent gemacht… und jetzt ab in den Schrank damit.

Wertung: 6 / 10

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