Review Tierra Santa – Mejor Morir En Pie

  • Label: Locomotive
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Hard Rock

Seit zehn Jahren exisitert die Band und schafft es trotz bereits einem halben Dutzend Alben, mir vollkommen unbekannt zu bleiben. Nach einem bisschen informieren brachte ich vor dem Reviewen der CD in Erfahrung, dass die Gruppe auf den alten Alben wohl als spanische Antwort auf Iron Maiden gehandelt wurde. Diesen Vergleich kann ich auf dem aktuellen Album leider garnicht mehr nachvollziehen, denn was hier zum Teil geboten wird, verdient oft nicht einmal die Bezeichnung „Heavy Metal“. Doch fangen wir von Anfang an.

Der Spaß beginnt mit dem Titelsong „Mejor Mirori En Pie“, und, ich hätte es nicht für möglich gehalten, man schafft es direkt, die Erheiterung zu vermießen, die sich beim Lesen des Promozettels eingestellt hat. Dass dies durch einen unheimlich nervtötend ertönenden Männerchor geschieht, setzt dem Ganzen nurnoch die Krone auf. Dann setzt wenigstens die Leadgitarre ein und bringt etwas Licht in die sich einstellende Verzweiflung, doch auch dies nur für kurze Zeit, denn die Gitarren-Riffs an sich wirken das ganze Album über ziemlich lahm und kraftlos, der Promozettel beschreibt es ganz gut als „Eher in Mainstream-Richtung tendierender Sound“. Man hat regelrecht das Gefühl, in einen spanischen Pop-Song geraten zu sein, denn die ohnehin schon sehr weit unten angesetzte Härte-Messlatte wird nie, aber auch wirklich nie überschritten. Der Kick, den selbst melodischer Power Metal bietet, fehlt hier einfach vollkommen, das immer im Hintergrund unnötig vor sich hindudelnde Keyboard unterstreicht dies nur. Sogar zweimal. Wer nun auf den Gedanken kommt, „Hm, okay, die Instrumente scheinen ja schonmal nicht so gut zu sein, aber der Gesang rockt sicher alles weg“, ist damit immerhin garnicht so sehr auf dem Holzweg, denn die Stimme Angels klingt garnicht mal schlecht. Dafür aber das, was er singt, und damit wäre ich auch schon am Ende meiner Bewertung angelangt: Heavy Metal sollte rocken, und rocken tut er meiner Meinung nach nur mit englischen Texten, was TIERRA SANTA schließlich vollständig vom Power/Heavy Metal abgrenzt. Denn ich habe mir das Album zwar öfters angehört, aber was geboten wird, lässt sich einfach mit ein paar Worten umschreiben: Bestenfalls seichter Hard Rock, der immer sehr soft und ruhig bleibt, am ehesten zu Vergleichen mit den spanischen Einheimischen-Charts und eben solchem Gesang. Auch die netten Leadgitarren können nichts retten. Einzelne Songs zu erwähnen macht hier auch wenig Sinn, da sich keiner so richtig aus dem allgemeinen Einheitsbrei abzuheben vermag. Einer dudelt mehr als der Andere.

So wäre das meine Meinung zu dem „Mejor Morir En Pie“, welches übrigens in den Sonido XXI Studios produziert wurde. Empfehlen kann ich es nur Fans von wenig anspruchsvollem und sehr weichspüler-angehauchtem Hard Rock und Power Metal. Ich für meinen Teil finde, dass dieses Album keinen Spaß macht, und es wird seinen Weg vermutlich nicht mehr oft in meinen CD-Player finden. Wer oben angesprochene Aspekte mag, dem könnte „Mejor Morir En Pie“ jedoch zusagen. Mir auf jeden Fall nicht.

Wertung: 4 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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