Review Vader – Humanihility (EP)

Fast auf den Tag fünf Jahre ist „Solitude In Madness“ nun alt und ist zugleich immer noch das „aktuelle“ VADER-Album. So lange trug diesen Titel keiner seiner 15 Vorgänger in der über 40-jährigen Karriere der Polen: Bis zuletzt hatten VADER stets im Zeitfenster von ein bis drei Jahren nachgeliefert. Auch jetzt ist „Solitude In Madness“ noch das aktuelle Album – zumindest aber nicht mehr die neueste Musik der Death-Thrash-Instanz: Mit der EP „Humanihility“ geben VADER nicht nur endlich ein Studio-Lebenszeichen von sich, sondern feiern zugleich den Wiedereinstand von Gitarrist Maurycy „Mauser“ Stefanowicz, der die Band nach knapp zehn Jahren 2008 verlassen hatte und 2024 überraschend als nun dritter Gitarrist zu VADER zurückgekehrt ist.

Ob es für Musik wie die von VADER live wirklich drei Gitarristen braucht, kann man diskutieren – für eine Drei-Track-EP ist diese Konstellation aber natürlich perfekt: Jeder der drei Gitarristen hat zu „Humanihility“ einen Song beigesteuert – beginnend mit Maurycy „Mauser“ Stefanowicz, der mit „Genocide Designed“ erstmalig seit dem Album „XXV“ (2008) wieder einen VADER-Song geschrieben hat. Worauf es dabei ankommt, hat Mauser aber nicht verlernt, so viel ist schnell klar: Der Track überzeugt mit messerscharfem Riffing im Uptempo, ein paar coolen Breaks und einem geschmeidigen Gitarren-Solo und steht „Rampage“, dem ebenfalls rasanten Track von Mastermind Peter (Piotr Paweł) Wiwczarek, in nichts nach.

Als dritter Track im Bunde rundet „Unbending“ aus der Hand von Marek „Spider“ Pająk den Release ab: Zwar wäre der groovige Midtempo-Stampfer, der als offizielle Hymne des polnischen Mystic Festival 2025 Verwendung findet, als Mittelteil zwischen den beiden anderen Songs besser platziert gewesen – für sich genommen weiß die mit 3:39 Minuten längste Nummer der EP aber nochmal auf ganz andere Art zu überzeugen als die zwei anderen.

Mit „Humanihility“ bedienen sich VADER des von ihnen seit jeher gern genutzten EP-Formats, um zwei Dinge klarzustellen: VADER sind noch da, und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Studio-Band. Und Mauser ist zurück, und das nicht nur als Live-Gitarrist, sondern auch als Komponist. Sicherlich, ein Cover-Song oder die Live-Version eines Mauser-Klassikers hätte noch auf den Release gepasst, der mit 9:16 Minuten rein quantitativ nicht gerade viel zu bieten hat. Qualitativ aber ist diese EP weit mehr als nur ein Lebenszeichen und sollte in keiner VADER-Sammlung fehlen – nicht zuletzt des herausragenden Artworks wegen.

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2 Kommentare zu “Vader – Humanihility (EP)

    1. Das hat historische Gründe. Also … hat sich halt irgendwie so etabliert. Ganz grundlos ist es aber auch nicht: In der gleichen Skala wie ein Album kann man viele EPs ja kaum bemessen, auch wären zB die knapp 10 Minuten Spielzeit hier am Ende schon arg wenig Material für eine Bewertung.

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