Ich muss sagen, das Sampler-Konzept als solches wusste mich bislang nie zu überzeugen – bin ich doch bekennender Fan von Album-Atmosphäre und halte es zumeist für Frevel einzelne Tracks aus dem Album-Kontext isoliert zu präsentieren oder hören. Dennoch kann natürlich auch das von Zeit zu Zeit Freude machen, so die Zusammenstellung stimmt.
Mit „Blood Ceremonies“ versuchen sich nun AFM auf dem Gebiet des Extreme Metal-Samplers – und machen ihre Sache dabei überraschend gut, muss man sagen. Im wirklich gelungenen Layout eines Doppel-Digipaks mit Gold-Druck und schön gestaltetem Layout präsentiert das Label hier eine Zusammenstellung verschiedenster Bands der Genres Black und Death Metal in Bild und Ton:
Auf der CD finden sich dabei sowohl Genre-Größen wie MORBID ANGEL, WATAIN, DEICIDE, HELRUNAR, BOLT THROWER oder MOONSORROW mit bekannten Nummern, als auch Geheimtipps oder zumindest unbekanntere Bands wie REV16:8, SONNE ADAM oder BYFROST, welche das Ganze aufzulockern wissen und so verhindern, dass das Gefühl einer „Bravo Hits Black Metal-Edition“ aufkommt – ein Risiko, das bei all zu prominent besetzten Samplern oft besteht.
Die Mischung der Songs ist dabei so gelungen wie überraschend, sind es doch grade Kombinationen wie OFERMOD – THE DEVIL’S BLOOD – FACEBREAKER, die Spannung in die Sache bringen und für Abwechslung sorgen.
Neben der CD findet sich zudem eine DVD in dem Package. Über den Sinn und Unsinn von DVDs mit Musikvideos in Zeiten von Youtube und Co. kann man natürlich streiten – wer daran jedoch freude findet, bekommt auch hier nur hochwertiges Material geboten: Seien es BEHEMOTH mit ihrem Evergreen „Ov Fire And The Void“, PRIMORDIAL mit „Fods To The Godless“ oder TAAKE mit „Umenneske“ – auch hier tummeln sich große Namen mit einer illustren Songauswahl. Und auch, wenn die Stücke teilweise älteren Datums sind, wissen die Songs dennoch durchweg zu gefallen. Als Bonus enthält die DVD zum krönenden Abschluss mit „Café Of Lost Dreams“ (TODTGELICHTER), „Das Kind mit dem Spiegel“ (URFAUST) sowie „Blasphemy And The Master“ (HELL) zudem noch drei Audiotracks, welche unterschiedlicher kaum sein könnten. Und hätten diese vielleicht wirklich nicht in die Songauswahl auf der CD gepasst, ergänzen sie den Release an dieser Stelle um drei weitere, großartige Momente.
Sicherlich, Sampler bleibt Sampler – doch in diesem Fall muss ich sagen: Hut ab. Was AFM hier anbieten, ist eine wirklich gelungene Zusammenstellung verschiedenster Hits und Geheimtipps aus der Extreme Metal-Szene, welche vor allem durch Abwechslungsreichtum und die gelungene Mischung aus großen Namen und eingestreuten Geheimtipps zu überzeugen weiß – hat man so doch nicht das Gefühl, es mit einem platten Label-Promo-Sampler zu tun zu haben, sondern fühlt sich eher an die Playlist eines DJs in einer Metal-Kneipe erinnert. Und auch, wenn das natürlich gegen die DJ-Ehre verstoßen würde – die ein oder andere Szenekneipe könnte hier beruhigt zugreifen und mit dem Sampler zumindest einen Teil des Abends füllen, ohne dass jemand damit unzufrieden sein könnte.
Wer sich intensiv genug mit der Szene beschäftigt, dürfte einen Großteil der Songs natürlich bereits zu Hause haben – wer jedoch auf Sampler steht, kann hier, nicht zuletzt der schönen Verpackung wegen, beruhigt zugreifen.
Keine Wertung