Interview mit Gorgorium von Diabolicum

In seinem letzten Interview mit uns im Mai diesen Jahres berichtete Niklas Kvarforth bezüglich DIABOLICUM folgendes: „Wir haben vor ein paar Jahren ein Album aufgenommen, ich hoffe, es kommt bald heraus“. Und siehe an, „Ia Pazuzu“ erschien tatsächlich nur wenig später. Das veranlasste uns, Bassist Gorgorium zu fragen, wie sich der Entstehungsprozess der neuer Platte gestaltete und wie die Zusammenarbeit mit Kvarforth und Taccardi zustande kam.

 

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Wie würdest du deine Musik jemanden beschreiben, der noch nie etwas von DIABOLICUM hörte?
Harsch, kalt und nicht vergebend, es ist definitiv nichts für jeden. Es ist wirklich schwer Musik zu beschreiben, aber es ist keine leichte Kost, die gesamte Produktion wurde so umgesetzt wie wir dachten, dass unsere Botschaft übermittelt werden sollte, hasserfüllt und ohne Kompromisse.

PromoImageNach 14 langen Jahren des Wartens gaben uns DIABOLICUM endlich ein neues Album. Ist „Ia Pazuzu“ so geworden, wie ihr es euch vorgestellt habt? Seht ihr eure musikalische Vision zu 100 Prozent umgesetzt?
Ja und nein. Die Vision wandelte sich natürlich ein paar Mal, seit wir die ersten Aufnahmen für diese Platte 2002 machten. „Ia Pazuzu“, so wie es ist, ist wirklich harte Arbeit und dafür verbrachten wir viele, viele Stunden im Studio, nahmen es wieder auseinander und begannen von Neuem. Und wir leben in verschiedenen Ländern, also gab es via Internet einen Sturm mit Liedern, die hin und her geschickt wurden. Wir versuchten einige Arbeit in die Hände anderer Leute zu übergeben, aber das klappte nicht. Aber als wir es verschickten, war es exakt so wie wir es wollten.

a4030778118_10Wie würdest du „Ia Pazuzu“ mit den anderen Alben vergleichen?
Dieses Album fühlt sich mehr nach „The Grandeur Of Hell“ an als nach „Dark Blood Rising“. Ich denke weniger griffig und mehr Atmosphäre. Das ist das erste Album, bei dem wir alles selber machten, weil wir beide, ich und Sasrof, nun unsere eigenen Studios bekamen, sodass wir zu keiner Zeit Kompromisse mit anderen eingehen mussten.

Dieses Album markiert eure Rückkehr und war vielleicht schwierig zu bewältigen, wegen der Erwartungen eurer Hörer und Labelverantwortlichen. Wie ist das Feedback von ihnen? Sind sie alle so zufrieden wie ihr?
Eigentlich dachten wir, dass niemand dieses Album wegen seines Sounds verstehen würde. Aber nahezu alle Reviews sind gut und es scheint als würden die Menschen mögen, was wir geschaffen haben. Und ich weiß nicht, es fühlte sich nie wie ein Comeback an, also war dieser Teil nicht so schwer.

Bitte beschreibe unseren Leser die Bedeutung des Titels. Warum habt ihr es nach einem Dämonen benannt? Weil ihr nicht die Erwartungen eurer Fans enttäuschen wolltet, welche euch als typische Black-Metal-Band sehen?
Die Bedeutung ist einfach „Heil Pazuzu“ und wir wählten das, weil es ein guter Name ist. Wir haben uns immer mit Pazuzu verbunden gefühlt und deswegen benutzen wir auch sein Siegel in unserem Logo.
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Maxime Taccardi ist verantwortlich für das Artwork. Seine Gemälde wurden mit seinem eigenen Blut erstellt. Mit Bezugnahme auf meine vorherige Frage, ein aus Blut hergestelltes Artwork ist womöglich die glaubwürdigste Sache, die ein Black-Metal-Album haben kann. Was war eure Absicht dahinter beziehungsweise warum gabt ihr Taccardi den Job hierfür?
Ich sah seine Arbeiten und mochte sie, also kontaktierten wir ihn und fragten ihn. Wir gaben ihn den Namen des Albums und ein paar Ideen, aber ließen ihm freie Hand und die Arbeit stellte sich besser heraus als gedacht. Ich schickte seine Kunst zu Niklas und nun arbeiten auch Shining mit Maxime zusammen. Und wegen glaubwürdig oder nicht, wenn du das so sagst, Munitionsgürtel und Nieten sind manchmal auch glaubwürdig. Er malte nur, was wir spielen.

Ester SegarraAm Mikrofon hören wir Kvarforth. Ist er nun ein offizielles Mitglied von DIABOLICUM oder wird eure Zusammenarbeit enden? Wie kam es zu der Arbeit mit ihm?
Er ist kein festes Mitglied von DIABOLICUM, vor allem deswegen weil er alle Hände voll zu tun hat mit Shining. Niklas ist ein alter Freund von Sasrof und wir mochten seinen Gesang, also sagten wir ja als er uns fragte, ob wir zusammenarbeiten wollen. Blackblood hat so viel mit Aeon zu tun, damals wie auch heute.

Was ist bisher dein liebstes Black-Metal-Album von 2015? Welche Bands überraschten dich mit einem guten Album, welche mit einem schlechten? Oder hörst du privat nicht so viel Black Metal?
Mein absoluter Favorit gerade ist Triumph, Genus. Es ist kein neues Album („Iron Fist“, 2013), aber für mich ist es neu. Die neue Marduk ist ebenfalls ziemlich gut. Und schlechte Alben, ich weiß nicht, ich höre keine schlechte Musik und falls ich sie doch höre, vergesse ich sie.

Wollt ihr touren oder wird DIABOLICUM eine Studioband bleiben? Falls ja, ist dem so, weil die Mitglieder keine Zeit zum Konzerte geben wegen anderer, vielleicht persönlicher Verpflichtungen?
Nein, wir möchten gerne für eine Weile touren. Es gibt tatsächlich einige Probleme mit anderen Dingen wie den weiteren Bands, in denen wir involviert sind, und andere Dinge im Leben, aber wenn es zu einem guten und seriösen Deal kommt, werden wir touren.
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Ich möchte das Interview mit dem traditionellen Metal1.info-Brainstorming beenden. Was fällt dir ein beim Lesen der folgenden Begriffe:
Mysticum:
dsp
Homo-Ehe: Nichts.
Lieblingsband 2014: Jedes Jahr Judas Priest!
Wiederwahl von Joseph Blatter: Sport?
DIABOLICUM in fünf Jahren: Noch immer daran arbeitend, der Welt verständlich zu machen, dass wir die politische Korrektheit sind.

Vielen Dank für das Interview! Viel Glück für DIABOLCIUM in der Zukunft! Falls du noch etwas hinzufügen möchtest, gehören dir die letzten Worte.
Ich hoffe euch alle da draußen zu sehen.

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