Review Au-Dessus – End Of Chapter

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Französischen Bandname, französisches Label – eigentlich ließe alles darauf schließen, dass AU-DESSUS (französisch für „oben“) der nächste Hoffnungsträger des französischen Black Metal sind. In Wirklichkeit stammt die erst 2014 gegründete Band aus Vilnius in Litauen. Auf die selbstbetitelte EP „Au-Dessus“ folgt mit „End Of Chapter“ nun das Debüt-Album des frankophilen Quartetts.

Schon auf der „Au-Dessus“-EP waren die Songs schlicht mit „I“ bis „V“ durchnummeriert. Dieses Prinzip behalten AU-DESSUS auch für ihren ersten Full-Length-Release bei: In konsequenter Fortführung der Nummerierung finden sich auf „End Of Chapter“ die Songs „VI“ bis „XII“.

Auch musikalisch setzt das Material des Debüt-Albums dort an, wo der erste Silberling aufgehört hatte: Geboten wird abermals sinistrer Black Metal mit doomig-sludgeigem Einschlag. Vergleichsweise geradlinige Passagen („VI“) wechseln sich zwischen („IX“), aber auch innerhalb der Songs („XI“) munter mit verschrobenen Riffs ab. Mehr als einmal nimmt „End Of Chapter“ eine unerwartete Wendung, ohne dabei jedoch das Ziel aus den Augen zu verlieren: Orientierungslos wirken AU-DESSUS nie.

Mal weden AU-DESSUS vom rasantem Black-Metal-Drumming erbarmungslos vorwärts gepeitscht, und erinnern dabei an modernen (US-)Black Metal oder Bands wie Der Weg Einer Freiheit oder Blut Aus Nord. Mal bewegen sich die Litauer mit dissonanten Tonfolgen und stark akzentuierten Riffs eher auf der Fährte sludgigen Dooms im Stile von Bands wie Crown aus – richtig – Frankreich. Zwischen diesen beiden Extremen mäandert auch der Gesang, der stets kraftvoll, mal mit mehr, mal mit weniger Stimme in den Screams jedoch auch erfreulich abwechslungsreich daherkommt.

Eigentlich sollte man AU-DESSUS einen Umzug nahelegen: Denn auch musikalisch würde die Band perfekt in die französische Extreme-Metal-Szene passen. Auf „End Of Chapter“ vereinen sie Elemente, die man von Bands wie Blut Aus Nord (in Sachen Black Metal) oder Crown (hinsichtlich des Sludge-Anteils) her kennt, zu einem durchweg packenden Erstling: Der starke erste Eindruck, den das Wende-Artwork (auf der Rückseite des Digipak ist das Kind ohne Münzen auf den Augen zu sehen) hinterlässt, täuscht nicht!

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Wertung: 8 / 10

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