Review Außerwelt – Our Lives Out Of Balance

AUßERWELT existieren seit etwa drei Jahren, nach einigen Konzerten mit durchaus namhaften Bands hat man sich 2014 an die Veröffentlichung einer ersten EP gemacht. „Our Lives Out Of Balance“ präsentiert die Müsteraner viermal mit recht ansprechender Spielzeit.

Diese ist bei der spieltechnischen Ausrichtung des Quintetts tatsächlich auch nötig. Post Black Metal ist glücklicherweise ein Genre, welches sich (zurzeit noch) immer wieder neu erfindet. AUßERWELT leisten dazu einen Beitrag, die halbe Stunde ist sehr abwechslungsreich gehalten und vergeht entsprechend wie im Flug. Die Songs bekommen Zeit und Raum zur Entfaltung, da kann es auch schon einmal zweiminütige Akustikpassagen geben, die fast zerbrechlich wirken. Erst recht dann, wenn es danach mit einem unvermittelt einsetzenden Blast-Beat weitergeht.
Die Bandbreite aus Tempo und Kraft wird also gut ausgereizt. Besonders gut gelungen sind die dichten Arrangements, die aus dem angesprochenen weiten Spektrum ein homogenes Ganzes schafft. Nötig sind dafür neben durchdachtem Songwriting auch gewisse spieltechnische Fähigkeiten, über die die Jungs glücklicherweise verfügen. Da sich zu all dem auch noch ein für Eigenproduktionsverhältnisse sehr ansprechender Sound gesellt, steht dem Hörgenuss von „Our Lives Out Of Balance“ nichts im Wege.

Freunde von gutgemachter, düsterer, emotionaler Musik sollten AUßERWELT dringend im Auge behalten oder besser noch die EP direkt ordern. Ein wenig Zeit sollte man sich für die vier Songs schon nehmen, selten zünden achteinhalbminütige Epen gleich beim ersten oder zweiten Durchgang und so ist es auch hier. Wer sich aber darauf einlässt, wird seine Entscheidung aber sicher nicht bereuen.