Review Bloodbath – Nightmares Made Flesh

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Death Metal

„Nightmares Made Flesh“ nennt sich das erste Album der Schweden ohne Mastermind Mikael Åkerfeldt, welcher seinen Ausstieg aus der Band nur wenige Monate zuvor bekannt gab. Die Fangemeinde war verständlicherweise über den Ausstieg entsetzt, war Mikael doch für einige geniale Passagen des Debüts verantwortlich und prägte BLOODBATH nicht nur mit seinen unverwechselbaren Growls.Als neuen Sänger holte man letzten Endes das Arbeitstier Peter Tägtgren an Bord. Zwar unterscheidet sich Tägtgren s Gesang deutlich von Åkerfeldts, dennoch schien man bereit dieses „Risiko“ einzugehen, da der Mann, dessen Augenringe tiefer und dunkler als der Mariannengraben sind, in der Vergangenheit oft genug bewies, dass er ein sehr gutes Händchen für gute Musik hat. So konnte man wenigstens sicher sein, dass das hohe Niveau des Debüts gehalten wird, egal wie das Album am Ende auch klingen mag.
Für den freien Platz am Schlagzeug konnte man Martin „Axe“ Axenro begeisternt, der bei Witchery und Satanic Slaughter schon einiges an Erfahrung sammeln durfte… Diese neue Besetzung lies gänzlich neue Möglichkeiten offen und bot viel Platz für Veränderung und Experimen.

Dass Veränderungen im Metal nicht gleich negativ zu bewerten sind, zeigt „Nightmares Made Flesh“ direkt zu Beginn. Schon bei „Cancer of The Soul“ lässt sich zwar der typische BLOODBATH Sound erkennen, er wirkt aber deutlich frischer, schneller und weniger düster. Die Songs haben nach wie vor eine komplexe Struktur, legen jedoch noch einmal eine Schippe Geschwindigkeit und Groove obendrauf. Ein Riff jagt das nächste und obwohl der Sound direkt ins Ohr geht und der erste Ohrwurm mit „Brave New Hell“ nicht lange auf sich warten lässt, scheint alles dennoch einen gewissen Tiefgang zu haben. So sind die Songs erfrischend Abwechslungsreich, ohne dabei auf typische Blast Beats oder schleppenden Mid Tempo Passage verzichten zu müssen. Durch die komplette dreiviertel Stunde zieht sich der hauch von groovigem Schweden Tod.Gesanglich kommt Tägtgren wie befürchtet nicht an die tiefen und düsteren Growls seines Vorgängers heran, was der Stimmung allerdings nicht schaden. Tägtgren scheint erfolgreich seine Stimme und die Musik unter einen Hut gebracht zu haben und da der Gesang sich nahezu perfekt an die Musik anpasst. Sämtliche Kritiker dürften es so spätestens nach der Mitte des Albums die Sprache verschlagen.

Während das Debüt ein wahres Tribut an den Old School Death Metal aus Schweden war, beweisen BLOODBATH mit ihrem zweiten Werk, dass es sich bei BLOODBATH nicht nur um ein All Star Ensemble handelt, sondern auch um eine eigenständige Band, die auch mit neuen Ideen alles in Schutt und Asche legen kann.

Ebenfalls sehr auffällig ist die stark verbesserte und sehr saubere Produktion. Der räudige Sound des Erstlings ist nahezu verflogen, allerdings klingen die Gitarren so wuchtig und das Schlagzeug so mächtig, dass man es kaum als einen negativen Punkt aufzählen kann. Es scheint als könnten BLOODBATH trotz der Rotation im Line-Up ihre Position im Death Metal Bereich festigen. Nightmares Made Flesh“ bringt eindeutig einen frischen Wind mit sich. Ob man die Veränderung bei BLOODBATH letzten Endes positiv oder negativ bewertet, bleibt jedem selbst überlassen. „Nightmares Made Flesh“ ist weder schlechter, noch besser und mehr BLOODBATH, zugleich aber auch weniger BLOODBATH als sein Vorgäger. Es ist einfach genial anders.
Diese Schwedische Band mit oder ohne Mikael bleibt eine Klasse für sich und so sollte auch dieses Album in keiner Sammlung fehlen!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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