Review Burn Down Eden – Ruins Of Oblivion

Beinahe dreißig Jahre nach seiner Entstehung erfreut sich der Melodic Death Metal immer noch höchster Beliebtheit. Alte Größen wie Dark Tranquillity oder Soilwork, aber auch die erfolgreich zurückgekehrten At The Gates haben nach wie vor eine treue Anhängerschaft hinter sich, während so manche Underground-Band das Genre stilistisch weiterführt oder einfach nur bereits Bekanntes wiederkäut. Die deutschen Melo-Deather BURN DOWN EDEN sind eindeutig (noch) Teil des Untergrunds, immerhin legen sie mit „Ruins Of Oblivion“ gerade mal ihr erstes Studioalbum vor. Es stellt sich also nur noch die Frage, ob das Quintett das Genre mit seinem Schaffen bereichert oder ob sich sein Bekanntheitsgrad zu Recht (noch) in Grenzen hält.

Bezüglich der Spieltechnik gibt es bei BURN DOWN EDEN eigentlich nichts zu meckern, die fünf Melodic-Death-Metaller beherrschen ihre Instrumente einwandfrei und fühlen sich in ihrem Genre hörbar wohl. Offensichtlich sogar zu wohl, denn die nicht einmal die Vier-Minuten-Schranke überquerenden Tracks, die zusammen kaum länger als eine halbe Stunde andauern, haben bedauerlicherweise rein gar nichts Besonderes an sich. Weder setzen BURN DOWN EDEN auf verspielte Keyboards wie Dark Tranquillity noch auf kraftstrotzende Clean-Vocals im Stil von Soilwork oder sonstige Erkennungsmerkmale.
Stattdessen bekommt man auf „Ruins Of Oblivion“ dieselben abgenutzten Melo-Death-Riffs, gelegentliche Leads und Soli vorgesetzt, wie man sie schon hundertfach anderswo besser gehört hat. Zeitlose Melodien wie die von „The Jester Race“ oder „The Gallery“ sucht man bei BURN DOWN EDEN vergebens. Gerade mal bezüglich der Aggressivität kann „Ruins Of Oblivion“ ein bisschen punkten. Die garstigen Screams können mit den vereinzelten Growls zwar nicht ganz mithalten, aber an sich sind die Vocals annehmbar, ebenso wie das harte Drumming und die raue, eher ungeschliffene Produktion.
Ansonsten wirken die zumeist schnellen, gehetzten Songs jedoch furchtbar generisch, BURN DOWN EDEN scheinen sich überhaupt keine Mühe zu geben, auch nur ein bisschen besser zu sein als der Durchschnitt. Allenfalls das akustische Interlude „Nebula“ und das recht technische, epische Intro und Outro des Closing-Tracks „Cosmogyral Miscarriage“ brechen ein wenig aus dem 08/15-Melo-Death-Trott aus. Ansonsten gibt es kaum nennenswerte Songs oder Passagen, die durch irgendetwas im Gedächtnis bleiben würden.

An sich ist „Ruins Of Oblivion“ ja gar nicht so schlecht, aber eben auch überhaupt nicht beeindruckend. BURN DOWN EDEN kennen offenbar die Kniffe, die einem in diesem Genre zur Verfügung stehen, ruhen sich jedoch viel zu sehr auf diesen aus. Die Screams, die Gitarren, das Schlagzeugspiel, alles mehr oder weniger akzeptabel und gleichzeitig furchtbar langweilig. Für das nächste Mal müssen sich die deutschen Neulinge schon etwas Tolles einfallen lassen, wenn es nicht wieder ein so generisches Album werden soll. „Ruins Of Oblivion“ ist jedenfalls nur etwas für unersättliche Melodic-Death-Metal-Junkies.

Wertung: 5 / 10

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