Review Eldur / Heljarmadr – Eldur / Heljarmadr (Split)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Black Metal

Einar „Eldur“ Thorberg und Erik Andreas Vingbäck alias Heljarmadr kennt man vornehmlich von ihren Bandprojekten: ersteren von Fortið und Katla, letzteren als Sänger von Grá und Dark Funeral. Unter ihren Künstlernamen „Eldur/Heljarmadr“ haben beide gemeinsam 2020 eine Split komponiert, die weit mehr ist als ein Projekt unter Freunden.

Der erste der beiden Tracks entstammt der Feder von HELJARMADR – und begeistert von der ersten Sekunde an mit griffigem Black Metal, der stilistisch zwischen „Hels Vite“ von Thyrfing und „Reinkaos“ von Dissection zu verorten ist. Während an erstere atmosphärisch die getragene Epik und kompositorisch die sehr präsente Basslinie erinnert, wecken vor allem HELJARMADRs Gesang und der rockige Touch der Riffs die „Reinkaos“-Assoziation: „Dark Mother Divine“ lässt grüßen! Damit wäre der Song eigentlich schon gut genug – allerdings ist der Achtminüter hier erst halb vorbei. Nach einem kurzen Solo öffnet HELJARMADR das passenderweise „Transcending Into A God“ betitelte Stück mit Akustikgitarren, Streichern und Chören immer weiter, bis die Bissigkeit der ersten Takte gänzlich einer meditativen Wardruna-Ästhetik gewichen ist. Unerwartet, aber gut – davon bitte ein ganzes Album!

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Als Routinier in Sachen stimmungsvolles Songwriting lässt sich aber auch ELDUR nicht lumpen: In seinem fast auf die Sekunde gleich langen Stück (8:42 min zu 8:40 min) geht der Isländer jedoch den umgekehrten Weg: „The Mourning Depths“ beginnt mit atmosphärischen Sounds und eher sphärisch wabernden Klängen, ehe sich so langsam eine Struktur herauskristallisiert: Von filigranen Gitarrenmelodien mit Klargesang im Primordial-Stil geht es schnell in immer härtere Gefilde mit fiesem Screams und sinistrer Atmosphäre, die nicht hinter der von Bands wie Mayhem zurücksteht. Auch hier bleibt nur zu sagen: Bitte mehr davon!

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Dass „Eldur/Heljarmadr“ keine 20 Minuten Spielzeit füllt, ist das einzige Manko an diesem ansonsten in jedem Belang herausragenden Release. Dank der extrem ideenreichen Kompositionen macht das aber gar nichts, schreien doch sowieso beide Stücke danach, mehrfach gehört zu werden.

Während ELDUR 2021 mit der EP „The Dark Mountains“ bereits nachgelegt hat, lässt weiteres Solomaterial von HELJARMADR bislang auf sich warten. Bei der gebotenen Qualiät beider Kompositionen sowie der absolut stimmigen Atmosphäre des gemeinsam erschaffenen Materials stellt sich aber viel mehr die Frage, wann beide Musiker wieder zusammenarbeiten – im besten Fall sogar an einem Album.

Keine Wertung

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