Review Hypocrisy – Catch 22

Mit dem Sensenmann auf der Vorderseite brachten Hypocrisy dem Hörer im Jahr 2002 in Form der „Catch 22“ das wohl melodischste und eingängigste aller bisherigen Alben der Band. Peter Tägtgren machte keinen Hehl daraus, dass man mal etwas neues in Angriff nehmen wolle. Los geht die Luzy mit „Don’t Judge Me“, eine Nummer die sehr wirr daherkommt, aber durch Tempowechsel doch recht anspruchsvoll ist. Äußerst überzeugend ist „Destroyed“. Nach starkem Riffing findet man im Chrorus sehr viel Gefühl und Melodie.
„On The Edge Of Madness“ ist ein Titel der wohl zu keinem besser passen würde als zu Tägtgren. Mit wunderbaren Keyboards geht die Nummer los und dann erwartet uns eine glanzvolle, einfühlsame Nummer mit klasse Struktur und Refrain. Ein wunderbarer Song, der trotz langsameren Tempos gänzlich zu überzeugen weiß. Mit „A Public Puppet“ wird es im Handumdrehen wieder etwas wüster. Verzerrte Riffs ertönen und Tägtgrens Gesang ist arg nach unten gedrückt. Richtig schnell ist dieser Track auch nicht und hat keinesfalls die Klasse des Vorgängers, wie ich finde. Zwischendurch hellen noch satte Powerakkorde auf, aber das war es dann auch schon.
Wesentlich koordinierter beginnt wiederum „Uncontrolled“. Hierbei handelt es sich um einen für dieses Album ganz typischen Song. Eine Portion Melancholie trifft auf eingängige Melodien. Aus musikalischer Sicht ein prima Titel, aber nachhaltig vielleicht nicht der einprägsamste. „Turn The Page“ heißt die Devise nun. Es geht jetzt wesentlich schneller zu, als noch davor. Abwechselungsreiche Breaks geben der Nummer eine gute Struktur und Tägtgrens Gesang ist mal sehr hoch und mal clean. Mit „Hatred“ beginnt einer der besten Songs auf dem Album, wie ich meine. Krachende Riffs erstrecken sich durch den Song, bis diese im Chorus von unheimlich eingängigen Gesangslinien und starken Drums abgelöst werden. Von der Melodie her ist „Hatred“ sicherlich einer der stärksten Songs auf diesem Album. Schneller wird es nun wieder bei „Another Dead End (For Another Dead Man)“. Der Song ist zeitweise sehr zügig und im Refrain mal wieder äußerst melodisch. Lars Szöke weiß an der Schießbude zu überzeugen und spielt sehr abwechselungsreich.
Die Vorletzte Einlage nennt sich „Seeds Of The Chosen One“ und beginnt mit schönen Riffs. Auf der ganzen Linien überzeugen kann mich der Song nicht, auch wenn Peter Tägtgrens klasse Stimme hier super zur Geltung kommt, was vor allem im Hauptteil des Songs deutlich wird. Den Abschluss macht dann der wunderbare Track „All Turns Black“. Hier legten die Schweden enorm viel Melancholie und eine Spur Depression hinein, was die Nummer bärenstark erscheinen lässt. Dieser Track könnte auch gut als Rock durchgehen, was irgendwie schon für die große Vielfalt im Repertoire von Hypocrisy spricht.

Ein Album, dass nie langweilig wird ist „Catch 22“ ganz sicher. Es ist natürlich ganz was anderes, als eine „Abducted“ oder aktuell „The Arrival“, aber dennoch ist für jeden etwas dabei, was sich auch in den ganz unterschiedlichen Meinungen zu diesem bis dato vorletzten Eisen der Band zeigt.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert