Review Lebensnacht – Uudelleensyntynyt Ikuiseen Pimeyteen

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Liebhaber der finnischen Sprache und des naturverbundenen Black Metals können sich freuen: Der umtriebige Robert Brockmann hat mit seinem Ein-Mann-Projekt LEBENSNACHT schon wieder eine neue Platte am Start. Sie trägt den eingängigen Titel „Uudelleensyntynyt Ikuiseen Pimeyteen“, klingt dabei aber deutlich einfacher gestrickt, als es der Name vermuten lassen würde.

Im Interview bei uns gab der Sachse jüngst die Vorzüge eines solchen Projekts zu Protokoll. So verwundert es nicht, dass er diese nutzt und bereits die dritte Veröffentlichung seit 2013 realisiert hat. Dabei setzt er das Konzept des Vorgängers „Syksyn Kuoleminen“ nahtlos fort, geboten wird einfacher Black Metal, der beinahe eben so einfach instrumentiert ist. Zwar lassen die Songlängen, die teilweise bis deutlich über sieben Minuten erreichen, anderes vermuten, aber auch die Strukturen der Lieder sind eher simpel gehalten.
Wie so üblich, legt LEBENSNACHT mehr Wert auf eine ansprechende Atmosphäre und dieses Mal gelingt das schon ziemlich passabel. Ein wesentlich besserer Musiker ist Robert seit der letzten Platte vielleicht nicht geworden, aber in Sachen Songwriting und Wirkung der Musik hat er einiges dazugelernt. Und so überzeugt die Scheibe nicht nur durch eine beinahe schon epische Stimmung, sondern auch das richtige Maß an Abwechslungsreichtum. Selten wiederholt er sich, alleine die geschickt in Szene gesetzten Instrumente lassen jeden Song zu etwas Eigenem werden.
Klar, auf Dauer wird “ Uudelleensyntynyt Ikuiseen Pimeyteen“ vielleicht doch etwas eintönig, in einer knappen Dreiviertelstunde sind die Möglichkeiten dann doch recht bald ausgeschöpft bzw. nicht jeder Versuch, Spannung in die Klänge zu bringen, ist von Erfolg gekrönt. Und man sollte sich als potentieller Konsument auf die an allen Ecken lauernden Klischees gefasst machen, vor allem im Bereich „Lyrik/Gesang“ legt Robert jegliche Platte des gerade noch Erträglichen auf. Der Grat zwischen symphatischem Sturm und Drang und schwer zu ertragendem Kitsch ist dabei sehr schmal.

Im Vergleich zu „Syksyn Kuoleminen“ ist „Uudelleensyntynyt Ikuiseen Pimeyteen“ schon ein erkennbarer Schritt nach vorne. Zwar schafft LEBENSNACHT es nicht, über 45 Minuten zu überzeugen und man sollte seine Erwartungshaltungen trotz allem nicht zu hoch hängen, aber wenn man mit einfachem Black Metal, der auf romantische Atmosphäre setzt, etwas anfangen kann, dann ist man hier nicht gänzlich falsch.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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