Review Steel Raiser – Regeneration

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

3, 2, 1 – Feuer. Wer so direkt auf die Zwölf musiziert, wie es die italienische Heavy-Metal-Formation STEEL RAISER auf ihrem Zweitwerk „Regeneration“ vorführt, für den erübrigen sich eigentlich viele Worte. Hier wird geballert, was die Double-Bass hergibt, darüber ein Teppich kreischender Gitarren und ein seine Stimmbänder in die höchsten Töne zwingender Sänger – voilà, fertig ist der klassische Metal-Song, zu dem sich in jeder Disko bestens die Matte kreisen ließe. Gerade die schnelleren Stücke der Platte, darunter der Opener, der ohne Umschweife in die Vollen geht, oder die nicht minder flotten „Magic Circle“ und „The Excutioner“ sind nicht darauf angelegt, Gefangene zu machen und zielen in ihrer Ausrichtung direkt auf die Nackenmuskulatur des Hörers.

Die besten Momente gelingen der Band aber gerade dann, wenn sie den Fuß etwas vom Gaspedal nimmt, die Double-Bass zügelt und sich Raum und Zeit lässt, um Melodien zu entwickeln. Das ist auch der Grund, warum das Titelstück der beste Song des Albums geworden ist; hier greifen die ungehobelte Power der Band und die eingängigen Melodiebögen am besten ineinander und verwandeln allem voran den Refrain in ein ziemlich gelungenes Stück Musik.
Aber auch die anderen Songs, die eher auf fetten Groove setzen, können punkten (beispielsweise – trotz des Titels – das Stück „Love Is Unfair“), obwohl das Riffing immer wieder etwas Altbackenes an sich hat. Ein Stück wie „Metal Maniac“ stampft zwar gut voran, setzt aber keine neuen Akzente in Sachen Innovation – sicher, das ist auch nicht das, was die Band will, aber die Stücke haben schlicht keine besonders große Haltbarkeitsdauer. Es ist ein bisschen wie mit dem Schnapstrinken: In kleinen Dosen witzig. Auf die Dauer schläfert es aber ein.

Unterm Strich bieten STEEL RAISER alles, was eine fetzige Metal-Scheibe braucht, die sich in der Schnittstelle zwischen Bands wie Judas Priest, Accept und Metal Church verortet. Die größten Pluspunkte sammelt die Gruppe mit den zweistimmigen Gitarren-Leads und dem aggressiven Gesang von Sänger Alfonso Giordano, der zwar wenig Abwechslung bietet, in Sachen Genre-Tauglichkeit aber absolut in Ordnung geht. Wer das traditionelle Eisen gerne heiß geschmiedet genießt, der sollte sich die Italiener mal anhören.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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