Review Suicidal Tendencies – World Gone Mad

Um es mit den Worten des Openers ihres letzten Albums „13“ zu sagen: „Suicidal’s back!“ Nachdem die Band um Frontmann Mike Muir besagtes Album 2013 nach einer dreizehn Jahre währenden Wartezeit veröffentlichte, legen SUICIDAL TENDENCIES mit „World Gone Mad“ ihr 14. Studioalbum nun deutlich schneller vor. Nach dem Tod ihres Bassisten Tim Williams hat Mike Muir hierfür eine Gruppe namhafter Musiker um sich geschart – unter anderem auch Thrashlegende Dave Lombardo am Schlagzeug. Wirkt sich dieser Besetzungswechsel auf den Sound des neuen Albums der Band aus Venice Beach aus? Ja – aber trotzdem ist „World Gone Mad“ ein typisches SUICIDAL-TENDENCIES-Album geworden.

„Clap Like Ozzy“ eröffnet das Album mit einem treibenden Punkschlagzeug und -riffing, Ra Diaz am Bass bekommt aber auch ausreichend Gelegenheit, mit geslappten Basslines den für die Band so charakteristischen Funkspirit zu versprühen. Dass Dean Pleasants an der Gitarre hier und auf dem restlichen Album ein für SUICIDAL TENDENCIES so markantes irres Solo nach dem anderen spielt: Ehrensache. Ebenso gleich zu Beginn wird die im Vergleich zum Vorgänger deutlich druckvollere und bessere Produktion deutlich, für die Frontmann Mike Muir dieses Mal selbst verantwortlich zeichnet. Musikalisch mischt die Band ihre Melange aus Thrash, Punk und Hardcore im Folgenden auf „World Gone Mad“ unter anderem mit angejazzten Momenten, die schon fast an The Mars Volta erinnern („Living For Life“), Classic-Rock-Anleihen gepaart mit Rapvocals und Crossoverrhythmen („Get Your Fight On“) sowie Mid-Tempo-Grooves („World Gone Mad“). Auf den letzten beiden Nummern überrascht Mike Muir schließlich sogar noch mit hohem, nahezu zerbrechlichen Klargesang und die SUICIDAL TENDENCIES im Abschlusssong „This World“ mit ihrer ruhigen Seite.

Generell tritt auf „World Gone Mad“ durch das sehr direkte Schlagzeugspiel von Dave Lombardo das Filigrane und Verspielte der früheren Alben zugunsten von mehr Wucht und Aggression ein Stück weit in den Hintergrund, ohne allerdings verloren zu gehen. Diese Ausrichtung steht der Band um Mike Muir extrem gut zu Gesicht. Leider sind neben diesen positiven Momenten auf einem durchgängig unterhaltsamen und vor Energie schier überquellenden Album allerdings auch die typischen Probleme von SUICIDAL TENDENCIES vorhanden: Einige der manischen Gitarrensoli wirken einfach zu gezwungen, die meisten Nummern bestehen aus lediglich einer Handvoll Akkorde, die gnadenlos durchgehalten werden und mit stellenweise mehr als sechs Minuten geraten viele Lieder eine Spur zu lang, sodass sich auch das Album ein wenig zieht. Dennoch wächst mit „World Gone Mad“ die Lust darauf, einen der schweißtreibenden Liveauftritte der SUICIDAL TENDENCIES zu besuchen.

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Wertung: 7.5 / 10

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