Review Trinitas – Trinitas (EP)

  • Label: War Anthem
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Black Metal

Azathoth war von 1994 bis 2007 Sänger bei Dark Fortress. Vargher ist Gitarrist und Songwriter bei Naglfar und Bewitched. Und Tromentor trommelte von 1996 bis 2018 bei Desaster, ehe er bei Asphyx und Sodom anheuerte. Gemeinsam frönen die drei nun als TRINITAS der Liebe zum truen Black Metal.

Dass aus der deutsch-schwedischen Kollaboration zwischen Azathoth und Vargher Großes erwachsen kann, haben die beiden bereits bei ihrem gemeinsamen Projekt Eudaimony unter Beweis gestellt. Ging es dort jedoch vornehmlich um gefühlvolle Melancholie, ist die Musik von TRINITAS das exakte Gegenteil: roh, hässich und kalt. Vor allem aber von der ersten bis zur letzten Note voll Verachtung – für verkopftes Songwriting, für polierten Sound, für Melodien. Für all diesen Detailkram eben, mit dem sich Black-Metal-Bands heute so abgeben.

In wohl gewollt räudiger Demo-Qualität bietet das Trio dem Hörer auf seiner ersten, selbstbetitelten EP „Trinitas“ drei Songs, die an kompositorischer Primitivität kaum zu überbieten sind: Ein simples Schrammelriff reiht sich an das andere, dazu bearbeitet Tormentor ziemlich unaufgeregt seine Kessel. Während sich auch Vargher – bekannt für seine geschmeidigen Gitarrensoli bei Naglfar – tatsächlich beherrschen konnte und nichts von seiner Fingerfertigkeit durchblicken lässt, gelingt es Azathoth nicht so ganz, sein Talent zu verbergen: Eigentlich schon für „Stab Wounds“ zu böse, passt seine Stimme zwar perfekt zum truen Black Metal von TRINITAS – überstrahlt die Instrumente aber in ihrem Facettenreichtum wie auch in ihrem vollen Klang und lässt sie wie Guidetracks aus der Vorproduktion klingen.

Für absolut authentischen 1990er-Charme hätte ruhig auch der Gesang etwas flacher klingen dürfen. Sieht man davon ab, fangen TRINITAS die Atmosphäre damaliger Veröffentlichungen ziemlich gut ein.

Blickt man auf das bisherige Schaffen der Beteiligten, steht „Trinitas“ am ehesten in der Tradition von „On Twilight Enthroned“, das Vargher 1996 mit seiner damaligen Band Throne Of Ahaz veröffentlichte: Zwar hatten diese etwas mehr hallgeschwängerte Atmosphäre zu bieten – die true Attitüde hinter der Musik ist aber durchaus vergleichbar. Naglfar, Dark Fortress oder Eudaimony zu mögen, reicht hingegen definitiv nicht aus, um auch dieser EP (über Azathoths Meisterleistung am Mikrofon hinaus) etwas abgewinnen zu können.

Keine Wertung

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