Review Ultar – Kadath

  • Label: Temple Of Torturous
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Black Metal

Zwei Alben veröffentlichten die 2011 im sibirischen Krasnoyarsk gegründeten Post-Black-Metaller Deafknife, ehe sie sich Anfang des Jahres in ULTAR umbenannten. Ihr Debüt unter dem neuen Namen erscheint nun, Bezug auf die vom US-amerikanischen Horrorautor H. P. Lovecraft erfundene Götterburg Kadath in der kalten Wüste nehmend, unter dem Titel „Kadath“ über das schwedische Label Temple Of Torturous.

Gleich mit dem Opener setzen ULTAR ein Zeichen und zeigen in 10:10 Minuten, wozu sie fähig sind: Beginnend mit rauem Schrammel-Black-Metal, wandelt sich das Stück über einen so gelungenen wie ruhigen Clean-Gitarren-Part nach neuerlichem Wutausbruch in waschechten Post-Rock im Stile der Japaner Mono. Positiv sticht dabei direkt die Produktion hervor, die dem Song – wie auch den folgenden – mal eine eiskalte, mal eine richtiggehend behagliche Atmosphäre verleiht: Während die ruhigen Passagen sanft, ja fast zärtlich klingen, wissen die Russen andererseits sehr wohl, wie man Black Metal schreibt: Frostig und schroff, trotzdem stets melodisch, stets abwechslungsreich flirren die Gitarren in den harten Teilen aus den Boxen.

Diese Mischung funktioniert – in Sound und Musik – ausgesprochen gut: Was eben noch wild und ungezügelt voranprescht, geht gleich darauf schon fließend in stimmungsvolle Melancholie über, um mal unvermittelt, mal mit Ankündigung anschließend wieder gänzlich seinen Charakter zu wechseln. Gerade auf das Verschmelzen-Lassen von hart und sanft verstehen sich ULTAR dabei außerordentlich gut – und das nicht nur innerhalb der einzelnen Kompositionen: Bestes Beispiel dafür sind die beiden rein instrumentalen Stücke, „Shores Of The Sleeping Seas“ und „The Ancient Ones“, die einzeln betrachtet vielleicht nicht sonderlich viel hergeben – als atmopshärische Bindeglieder zwischen den jeweiligen sie umgebenden Stücken jedoch perfekt funktionieren.

Kadath“ als Überraschungsdebüt zu bezeichnen, wäre vielleicht etwas irreführend – schließlich haben ULTAR unter anderem Namen bereits einige Jahre und mit zwei Alben Erfahrungen gesammelt. Dennoch kann man den Russen im Hinblick auf „Kadath“ zu einem mehr als gelungenen Erstlingswerk gratulieren. Atmosphäre, Sound und Kompositionen wissen zu überzeugen – und mit etwas gutem Willen hört man in „Kadath“ sogar die raue Schönheit Sibiriens.

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Wertung: 8 / 10

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