Festivalbericht: Josefstadt Open Air by Brutal Assault

12.08.2021 - 14.08.2021 Festung Josefov, Jaroměř (CZ)

2020 wären Festivals in Deutschland undenkbar gewesen – und auch in diesem Jahr wurde die Festivalbranche von Pandemiewellen und Coronaauflagen ausgebremst. Ganz anders sah und sieht es derweil in einigen anderen europäischen Ländern aus, in denen es die Gesetzgeber – bisweilen aber auch die Veranstalter – mit den Auflagen nicht ganz so streng nehmen.

In Tschechien fand bereits 2020 mit dem Josefoff Open Air eine Mini-Version des seit Jahrzehnten etablierten Brutal Assault Open Air statt. Zwar war die Kapazität des Festivals auf einen Bruchteil reduziert, der offizielle Aftermovie ließ jedoch auf kein allzu rigides Sicherheitskonzept schließen. Entsprechend sorgten die Bilder mitunter für Irritationen und Unmut unter den verantwortungsbewusst daheimgebliebenen Fans.

Eine der wenigen Masken auf dem Gelände des JOSEFSTADT; © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

2021 ist die Situation eine ganz andere – schließlich kann in den meisten europäischen Ländern mittlerweile geimpft sein, wer geimpft sein will. Und so ist auch die Ausgangslage für das zweite Mini-Brutal-Assault, diesmal JOSEFSTADT getauft, eine gänzlich andere: Zutritt bekommt, wer gemäß GGG-Regel („geimpft, genesen, getestet“) kein Risiko darstellt. Und tatsächlich werden am Einlass noch vor der Bändchenausgabe EU-Zertifikate und Testbescheinigungen kontrolliert. Darüber hinaus gibt es jedoch keinerlei Einschränkungen oder Maßnahmen, die diese Bezeichnung verdient hätten: Von der vorab angekündigte FFP2-Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände ist vor Ort keine Rede mehr – und Abstand halten die meisten Fans höchstens von nicht alkoholhaltigen Getränken. Das mag auf Basis der in anderhalb Jahren Pandemie einstudierten Routinen  zunächst verantwortungslos wirken, dürfte auf lange Sicht jedoch das gängige Konzept bei allen größeren Events werden – auch in Deutschland.

Persönliche Wertung: Mit zwei Impfdosen intus gewährt diese Handhabe eine in vertretbarem Maße riskante und zugleich extrem erholsame Auszeit vom andauernden Corona-Stress – allein mit einem Test hätte ich mich hingegen unwohl gefühlt.


Peter mit VADER live auf dem JOSEFSTADT 2021
Peter mit VADER live auf dem JOSEFSTADT; © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Während beim Josefoff Open Air 2020 nur eine Handvoll Bands auf dem Programm standen, kann sich das Lineup des JOSEFSTADT mit gut 40 teils lokalen, teils international angesehenen Bands wie MARDUK, HYPOCRISY, DESTRUCTION oder VADER durchaus sehen lassen. Die Krux daran (wie an allen Abstandskonzert-Touren) ist, dass viele Kostenpunkte im Eventbusiness nicht von der Größe des Events abhängen und entsprechend nicht linear mit einer verringerten Kapazität sinken. In der Folge sind auch für das abgespeckte Drei-Tages-Programm auf dem JOSEFSTADT 79,99 € fällig – Kosten für Parkplatz- oder Zeltplatztickets nicht inklusive. Zum Vergleich: In der Early-Bird-Phase kosteten Tickets für des (auf 2022 verschobene) Brutal Assault 2020 mit über 100 Bands 98 €. In der Folge gibt es trotz eines drastisch reduzierten Kartenkontingents (geschätzte 2.000 Besucher) bis zum Festivalstart Tickets für das Festival wie auch beide VIP-Camps.

Der Zeltplatz bleibt das Festival über ungewohnt leer – obwohl das Areal extrem klein ist. © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Für Metalfans aus dem osteuropäischen Raum dürfte der Preis abschreckender gewesen sein als für konzerthungrige Deutsche – zumal man sich für die Einreise aus Deutschland nach Tschechien lediglich online registrieren muss und die Preise für deutsche Verhältnisse natürlich nach wie vor günstig sind. So ist das Publikum in diesem Jahr merklich „deutscher“ als gewohnt – was sich leider auch in Form von typisch deutschen „Feier-Camps“ bemerkbar macht, wie man sie auf dem beschaulichen, musik- (oder zumindest Festivalareal-)fokussierten Brutal Assault bisher nicht angetroffen hat.

Persönliche Wertung: Deutsche Ballermann-Metaller mit Partyzelten von Volksfestformat stören die auf dem Brutal Assault stehts entspannte Zeltplatzatmosphäre empfindlicher als die in diesem Jahr ebenfalls deutlich vermehrt anzutreffenden Mücken. Fremdscham-Level 100 – fahrt zum Trichtersaufen 2022 bitte wieder nach Wacken, aufs Breeze oder gleich zu Rock im Park.


Auch sonst sind die Unterschiede des JOSEFSTADT zum „normalen“ Brutal Assault natürlich nicht zu übersehen – etwa, wenn man auf dem (merklich längeren) Weg zur jetzigen Festival-Area am verwilderten Gelände des bisherigen Mainstage-Infields vorbeikommt. Und doch gelingt es den JOSEFSTADT-Veranstaltern, im Kleinen zu erhalten, was das Brutal Assault im Großen so besonders macht: Das nun komplett auf dem sonst für den Metalmarkt vorgesehenen Areal untergebrachte Festival hat immernoch ein einzigartiges Ambiete.

Die gemütliche Chillout-Area zwischen Festungsmauern und Foodtrucks; © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Die Auswahl der Foodtrucks ist zwar etwas reduziert, aber immer noch von unübertroffener Qualität und Vielfalt – das Spektrum reicht von frittierten Gemüsespießen über Pizza und Burger bis zu frisch ausgebackenen Mini-Donuts. Und auch die vielen Bars in den Gewölben und Festungshöfen laden mit einer breiten Auswahl an Getränken (von Absinth-Limonade bis Craftbier!) zum Verweilen und Verkosten ein.

Donuts, Pizza oder Burger? Und in welcher Reihenfolge? Die Fressmeile stellt Besucher des JOSEFSTADT vor nicht immer einfache Entscheidungen. © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Für eine rundum entspannte Atmosphäre sorgt zudem der reibungslose Einlass auf die Area via Chip-Scan, die ausnahmslose Bezahlung über denselben Chip und eine großzügige Bestückung des Geländes mit Dixies, Pissoire-Säulen und WCs. Und – für ein Musikfestival nicht gänzlich unwichtig – auch die Bühnensituation ist perfekt gelöst: Als Nebenbühne ist die Octagon-Stage in Betrieb, die Hauptbühne (Sea-Shepherd-Stage) wurde dafür am Standort der bisherigen Zeltbühne aufgebaut. Wenn man das Infield des Brutal Assault im Haupthof gewohnt ist, wirkt die Fläche vor dem blickdicht mit Pavillions überbauten FOH-Mischpult fast winzig. Im Verlauf der drei Konzerttage stellt sich das Areal aber als perfekt ausgemessen heraus: Selbst bei den gefragtesten Bands im Billing ist es vor der Bühne nie zu eng oder gar überfüllt.

Persönliche Wertung: Die Festung Josefov ist und bleibt eine grandiose Location – ob nun für das Vollformat-Festival oder eine kleine Ausgabe. Perfekte Organisation mit Liebe zum Detail sorgt dafür, dass es auch dem Event im kleinen Maßstab an nichts von dem fehlt, was das Brutal Assault so besonders macht.


Marrok live mit HARAKIRI FOR THE SKY auf dem JOSEFSTADT
Marrok live mit HARAKIRI FOR THE SKY auf dem JOSEFSTADT © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Auf den Bühnen des JOSEFSTADT stehen im konsequenten Wechsel – also ohne auch nur eine Minute Überschneidung – rund 40 Bands. Doch auch wenn Qualität und Bekanntheitsgrad von den „großen Namen“ in den Headlinerpositionen hin zu den frühen Shows des Tages rapider abnimmt als sonst, sind auch die frühen Shows – etwa von HARAKIRI FOR THE SKY, MENTAL CRUELTY oder den polnischen Crust-Punkern GRUZJA mit ihren vier Sängern in so unterschiedlichen wie gleichermaßen skurrilen Kostümen gut besucht. Der Stilmix lässt allerdings etwas zu wünschen übrig: Mit insgesamt nur drei Bands auf 42 Bands ist das Genre Black Metal ziemlich unterrepräsentiert – während die typischen Brutal-Assault-Vormittags-Genres Deathcore, Grind und Brutal Death das Billing stärker als gewohnt prägen. Etwas ausgewogener hätte das Billing ruhig sein dürfen – zumal das mit dem gleichen Budget ohne Probleme machbar gewesen wäre.

GRUZJA live auf dem JOSEFSTADT
GRUZJA live auf dem JOSEFSTADT © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Qualitativ bieten dafür nur wenige Shows Anlass zu Kritik: Neben den etwas zu verschwurbelten Prog-Metallern MINDWORK und den etwas zu poppigen Post-Metallern SKYWALKER betrifft das eigentlich nur die Heavy-Speed-Thrash-Punker S.D.I. am dritten Festivaltag: Angesichts ihres wirklich überschaubaren Talents in Sachen Songwriting, Texte-Schreiben und Gesang hätten es die Niedersachsen wohl besser bei den aktiven Jahren 1986 bis 1992 belassen und sich nicht 2014 wiedervereinen sollen. Was der in der Heimat wenig bekannten Band die Ehre eines 19:45-Uhr-Slots auf dem JOSEFSTADT Open Air verschafft hat, bleibt nach diesem Auftritt ein Rätsel.

Rasta live mit DECAPITATED auf dem JOSEFSTADT
Rasta live mit DECAPITATED auf dem JOSEFSTADT © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Spätestens mit den Bands auf den späteren Slots liegen die Booker des JOSEFSTADT dann aber an allen drei Tagen voll und ganz richtig: Am ersten Abend räumen auf der Mainstage hintereinander die polnischen Death Metaller DECAPITATED, ihre Landsmänner und Genrekollegen von VADER und – als dritte Knüppelkombo im Bunde und letzte Mainstage-Band des Tages – die deutschen Thrasher DESTRUCTION kräftig ab. Die etwas verworrene Situation um das derzeit „verschwundene“ Gründungsmitglied Mike Sifringer beeinflusst die Band zumindest nach außen hin nicht: Mit Martin Furia an der zweiten Gitarre legen DESTRUCTION an diesem Abend einen bemerkenswert energiegeladenen Auftritt hin.

Am zweiten Tag tun es ihnen die Crust-Punker ČAD, die schwedische Panzerdivision MARDUK und als Tageshöhepunkt die Death-Metal-Instanz HYPOCRISY gleich – und das jeweils im besten denkbaren Sound. Dass Peter Tägtgrens Arm beim Gitarrenspielen Probleme zu schmerzen scheint und HYPOCRISY deswegen nicht allzu erpicht darauf wirken, die maximal mögliche Anzahl an Songs in ihre 75-minütige Spielzeit zu packen, verzeiht man dem schwedischen Tausendsassa nach so langer Konzertpause natürlich sofort – zumal sich im Set Hit an Hit reiht. Gerade deswegen hätte man aber natürlich gern noch ein, zwei Stücke mehr gehört.

Peter Tägtgren mit HYPOCRISY live auf dem JOSEFSTADT
Peter Tägtgren mit HYPOCRISY live auf dem JOSEFSTADT; © Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

Nur deswegen nicht enttäuschend, weil nichts zu erwarten war, sind am dritten Abend S.D.I. Nach 50 Fremdscham-Minuten (die Gründe wurden ja bereits genannt) wird der leidgeprüfte Zuschauer dafür noch mit einem echten Festival-Highlight entschädigt: Die Franzosen von IGORRR sprengen mit ihrer avantgardistischen Aggro-Oper alle Genre-Grenzen.  Beschlossen wird das JOSEFSTADT auf der Sea-Shepherd-Hauptbühne vom gefeierten Auftritt einer so umstrittenen wie overhypten polnischen Black-Metal-Band, ehe CRIPPLED FINGERS aus Prag als „Local Act“ von 0:50-1:30 Uhr zum letzten Moshpit vor der Octagon-Stage laden.

Persönlich Wertung: Das Nachmittagsprogramm hätte man etwas abwechslungsreicher booken können. Spätestens ab den Abendstunden gibt es jedoch an keinem der drei Tage Grund zur Klage – zumal alle „großen“ Bands starke Shows abliefern. Aber Peter, mal im Ernst: Wenn du das neue HYPOCRISY-Album schon ankündigst, spiel’ doch wenigstens e i n e n neuen Song!


Mit dem JOSEFSTADT Open Air beweisen die Veranstalter des Brutal Assault, dass ein deutlich kleineres Format nicht mit Qualitätseinbußen einhergehen muss. Die Organisation ist rundum perfekt, die Atmosphäre an allen drei Tagen großartig und das Corona-Sicherheitskonzept der Veranstaltung vielleicht nicht über jeden Zweifel erhaben, insgesamt aber doch vertretbar. Der Konzerthunger der Fans sorgt bereits bei den Newcomer-Bands in den früheren Slots für gute Stimmung; in den Abendstunden liefern dafür internationale Top-Acts bemerkenswert energiegeladene Shows. Nach anderthalb Jahren pandemiebedingter Konzertabstinenz sind eben nicht nur die Fans ausgehungert.

© Afra Gethöffer-Grütz / Metal1.info

 

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10 Kommentare zu “Josefstadt Open Air by Brutal Assault

  1. Grüß dich Moritz,
    ich bin einer der angesprochenen „Partycamper“ und möchte mich entschuldigen:
    Nicht für die Größe unsere Pavillons, die Menge unserer Leute und auch nicht für die Tatsache, dass wir einen Trichter mitbrachten. Aber für die Kommentare dieses „DJ“. Wir haben noch nicht herausgefunden, wer hier in unserem Namen schreibt, aber ich möchte im Namen der anderen klarstellen:
    – Wir sind ein politisch diverser Zeltplatz, wo ein paar übrigens auch dem „Gendern“ nahestehen, ein paar wiederum nicht
    – jemanden aufgrund seiner Frisur als „untrve“ zu bezeichnen entspricht ebenfalls nicht unserer Kultur
    Zu den Vorwürfen: Ich finde den Vorwurf Ballermann-Metaller too much, aber das ist wohl ein Frage der Festival-kulturellen Relation. Auf einem anscheinend eher ruhigen Brutal Assault sind wir wohl ein „krasses Party Zelt“ gewesen, aber wie du richtig vermutest und mein Name auch andeutet sind wir Summer Breeze Refugees ;) und dort eigentlich ein ganz normaler Zeltplatz. Da gehen wir nächstes Jahr auch wieder hin.
    MfG
    Die Summer Breeze Refugees

    1. Heyhey! Danke für deinen sachlichen Kommentar – auf dieser Ebene kann man ja gerne miteinander diskutieren. Und ja, keine Frage, der „Ballermann-Vorwurf“ ist im Wording natürlich auf die Spitze getrieben – dass auf anderen Festivals in Sachen Lautstärke, Equipment (Generatoren) und auch der Musikauswahl (hätte tatsächlich schlimmer sein können) ganz anders hergeht, steht außer Zweifel.
      Etwas schade finde ich nur, wenn man, wenn man das erste mal auf ein neues Festival fährt, nicht etwas auf sein Umfeld achtet: Feiern hier alle auf dem Zeltplatz, oder bin ich eventuell der einzige? Letzteres könnte einem dann eventuell zu Denken geben – ich verstehe in der aktuellen „Ausnahmesituation“ aber durchaus auch, wenn man sich dann von diesem Umstand nicht den eben so geplanten Festival-Party-Urlaub kaputt machen lassen will. Sicher sehe ich das sehr eng, aber tatsächlich hat sich das BA über die Jahre als einer der letzten Rückzugsorte für Metalheads erwiesen, die vornehmlich für Musik auf Festivals fahren … während sich die deutschen Festivals in den letzten 15 Jahren eben immer mehr zu ganzheitlichen Partyarealen gewandelt haben. Was, wenn man das so haben will, ja auch vollkommen in Ordnung ist: In einem Bericht zum Breeze o.ä. würde das niemals als Kritikpunkt auftauchen. Hier war es eben „neu“ und – das wurde mir von diversen Campern aus verschiedensten Ecken des Platzes bestätigt – eben nicht gerne gesehen. (Es gab übrigens – das nur am Rande – auch noch andere, wenn auch kleinere, Partycamps ;) – ich wollte hier nicht mit dem Finger auf eine bestimmte Gruppe zeigen, es geht eher ums Prinzip).
      Beste Grüße

  2. @Der DJ

    „[…] etliche Nachbarn und NOCH MEHR Nachbarinnen […]“, „[…] Leute, die größere Dinge haben als Du […]“, […] SO VIEL Bier an irgendwelche Mädels verschenkt […]“, kurze vs. lange Haare, „wie oft warst Du schon bei Festival XY?“

    Alter. Du bist entweder 13 oder so dermaßen unzulänglich ausgestattet, dass es nur noch zu bemitleiden ist. Ersteres regelt die Zeit und was Punkt zwei angeht: Wenn Du nicht so viel drüber sprichst, merkt’s im Alltag keiner.

  3. Ich finde es schade, dass du, lieber DJ, dich so sehr an Oberflächlichkeiten abarbeitest. Zeichnet es nicht gerade die Metalszene aus, dass viel Verschiedenheit ein überwiegend zusammenhaltendes Ganzes ergibt? Wieso stellst du einen Haarschnitt inmitten einer Diskussion heraus? Wenn du diese Seite hier ein bisschen verfolgst, wirst du schnell feststellen, was Moritz für einen unfassbar umfangreichen Beitrag geleistet hat, interessierte Metalfans mit Reviews, Interviews, Konzertberichten und Kolumnen zu informieren und zu unterhalten. Und ebenso auch viele, viele kleinere Bands dadurch supportet. Das tun alle Mitarbeiter hier, teilweise seit vielen Jahren, und das seit je her für umme. Weil sie Spaß am Schreiben und Recherchieren haben und vor allem, weil die Musik ihre Leidenschaft ist. Ist das nicht weitaus wichtiger als eine Frisur?

    Ich habe auch kurze Haare und trage modische Klamotten. Ich habe genau zwei Bandshirts und einen Bandhoodie. Weil ich nicht das Bedürfnis habe, andauernd und jedem meinen Musikgeschmack zu präsentieren, das ist ohnehin so ein exklusives Ding in der Rockszene. Lieber trage ich heute dies und morgen das, als jeden Tag schwarz und dabei grimmig zu gucken. Die Welt eines Metalfans muss sich doch nicht ausschließlich darum drehen?! Mir ist „Trueness“ scheißegal und meinen Alltag könnte ich mit den Tragen langer Haare und Slayer-Shirts allein auch nicht stemmen. Was zählt ist doch, dass uns der Musikgeschmack auf Konzerten und Festivals verbindet, völlig gleich wie man sich optisch gibt. Und wenn dann auf einem Festival noch jeder auch ein bisschen auf den anderen achtet, passt es doch.

  4. Hach, wie ich sachlich geführte Diskussionen liebe. Aber du schaffst es ja nichtmal, über dieses Thema zu sprechen, ohne nebenbei genderbashing zu betreiben oder „linksgrün“ (jupp, bin ich, wie alle hier bei Metal1.info – deal with it) als „Beleidigung“ zu verwenden. Da kann ich dir dann leider auch nicht mehr weiterhelfen. Wie du auf kurzhaarigen Trve-Metaller kommst, ist mir auch schleierhaft, an dieser Stelle aber wohl auch nicht weiter relevant. Und in der Tat: Aus dem Alter für diese Events bin ich wirklich raus … und das meine ich gar nicht überheblich. Aber vielleicht kommst du ja irgendwann auch noch an den Punkt, und dann erinnerst du dich vielleicht an unsere kleine Unterhaltung hier und denkst dir: Vielleicht lag er doch nicht ganz falsch, dieser Affenarsch von Metal1.info. Bis dahin wünsche ich die größtmögliche Party (unironisch) auf allen dafür geeigneten Events!

  5. Hallo Moritz,

    das mit der Wachsmalkreide erklärt dann wohl die Rente, verstehe. Du scheinst auch dem linksgrünen Spektrum zuzugehören, wenn du Leute deutscher Herkunft pauschal mit verwöhnten Fatzkes gleichsetzt – oder geht es hier nur wieder um die Größe unseres Bierzeltes? Wäre nämlich noch ein Grund mehr, zu uns zu kommen und 3x mit zu trichtern. Wir verwöhnten Fatzkes haben so viel Bier an irgendwelche Mädels verschenkt, da wären locker auch noch deine drei Radler drin gewesen. Dann hättest du dir auch ein Lied wünschen dürfen. 🙂

    Wie dem auch sei, Trve-Metaler mit kurzen Haaren hab ich irgendwie noch nie verstanden. 🤷‍♂️

    Viele Grüße
    Der DJ

    P.S.: Ich glaube Wacken, SB und RiP sind nichts für dich, ich empfehle dir Brutal Assault, Roadburn und Prophecy. Schön dennoch, dass du es mehrmals versucht hast!

  6. Lieber Trve-Metaler,

    ich weiß nicht ob dir der Unterschied zwischen Beerdigung und FESTival bekannt ist, aber da etliche Nachbarn und noch mehr Nachbarinnen (nur echt ohne bekacktem Sternchen) zu uns kamen, würde ich mich so weit aus dem Fenster lehnen, zu behaupten, dass das deutlich stärker für als gegen uns spricht. Oder hast du einfach generell Probleme mit Leuten, die größere Dinge haben als du? Weil das mit dem Pavillon ist schon echt weit hergeholt.

    Viele Grüße
    Der DJ

    P.S.: Wie oft warst du in Wacken, beim SB und bei RiP?

    1. Lieber „DJ“,
      Ich beschränke mich jetzt mal auf die diskutierenswerten Inhalte deines Kommentars: Dass ihr mehr deutsche Party-People um euch scharen konntet, spricht ja nun eher für als gegen meine These, oder? ;)
      Fakt ist, dass das Brutal Assault seit jeher (und ich war nun elf mal dort) ein Festival ist, bei dem auf der Area und im dafür vorgesehenen Partyzelt gefeiert wird, während auf dem Zeltplatz geschlafen wird. Ist einfach so. Vermutlich, weil die Menschen, die aufs BA fahren, dort der Musik wegen hinfahren, und nicht, um die Sau rauszulassen … weil sie nicht so konzertverwöhnte Fatzkes sind, wie wir das in Deutschland sind, die sich jede Show leisten können, und die jede Tour in die Heimatstadt gekarrt bekommen. Das muss nicht dein Ansatz sein, wenn es um Festivals geht … dann bist du auf dem BA nur eben falsch aufgehoben, wie du es etwa auf dem Roadburn oder auf dem Prophecy Fest wärst. Für Zeltplatzparty gibt es genannte andere Festivals, auf denen ich im übrigen sechsmal (SB) bzw dreimal (WOA) bzw viermal (RIP) war, während du im Kindergarten Wachsmalkreide gemümmelt hast. ;)

    2. Weiter unten habe ich als Teil des „Partyzeltes“ in meinem und im Namen der Mehrheit der anderen einen ausführlichen Kommentar zu den Äußerungen von „DJ“ verfasst.
      tl;dr – Er spricht nicht für uns.

  7. Dann entschuldige ich mich mal auf diesem Wege für das typisch-deutsche „Feier-Camp“, Herr Kollege – und ja, nächstes Jahr bin ich wieder auf dem Breeze :)
    Ansonsten fasst das alles genau so zusammen, wie ich es auch erlebt habe! War einfach eine tolle Zeit und man konnte, wie sonst auch auf Festivals, von der Außenwelt endlich mal wieder komplett abschalten. Nur bei Skywalker möchte ich dir noch widersprechen: Klar, sehr poppig, aber wenn man sieht, wie viel Spaß die Jungs auf der Bühne haben, kann man deren Auftritte einfach nur genießen – haben für mich daher tatsächlich zu den Highlights gehört.

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