Review Cranial – Dark Towers / Bright Lights

  • Label: Moment Of Collapse
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Sludge / Drone

Das Ende einer Band ist für die Fans immer eine traurige Angelegenheit – zumal, wenn es sich um eine Szenegröße wie die deutschen Drone-Doomer Omega Massif handelt. Doch zumindest etwas Gutes hat der Split dieser Band: Während Bassist Boris Bilic nun die Stoner-Rocker Blacksmoker verstärkt, haben sich die anderen Musiker mit Phantom Winter und nun CRANIAL auf zwei neue Bands aufgesplittet.

Von diesen Formationen wandeln die um Gitarrist Michael Melchers 2014 formierten CRANIAL am ehesten auf den Spuren von Omega Massif: 45 Minuten lang widmen sich die Würzburger einem düsteren Mix aus Post-Metal, Sludge und Doom.

Der Opener, „Dark“, ist mit dem Titel gut umschrieben: Atmosphärisch bedrückend und auch hinsichtlich des basslastig gemischten Sounds druckvoll, stampft der Track mit tonnenschweren Riffs über den Hörer hinweg. Davon ausgehend entwickeln CRANIAL ihren Sound im Folgenden weiter in mit vermehrt auch flottem Riffing in Richtung des Songs „Lights“, der am Albumende zwar alles andere als aufhellend klingt, verglichen mit dem Beginn des Reigens jedoch zumindest etwas leichtfüßiger… über die Hörerschaft hinwegstampft. Dazwischen bieten „Towers“ und „Bright“ eine ausgewogene Mischung aus akzentuiertem Gitarrenspiel, atmopshärischen Synthesizern und weiteren Wagenladungen Sludge.

Das mag alles im Grunde genommen fein sein, wie gut „Dark Towers / Bright Lights“ funktioniert, hängt aber mehr als bei anderen Alben vom Hörer selbst ab: Ist er bereit, sich auf die Klanglandschaft von CRANIAL einzulassen, wartet diese mit einem atemberaubenden Panorama auf. Ist man es nicht, klingen CRANIAL eben genau so, wie man sich eine Sludge-Doom-Band eben vorstellt, düster, getragen und schleppend – aber eben auch vergleichsweise unspektakulär.

Wem Stoner Rock (Blacksmoker) nicht zusagt und wem Phantom Winter zu Black-Metal-lastig zu Werke gehen, der dürfte in CRANIAL am ehesten Ersatz für Omega Massif finden. Die atmosphärische Tiefe, die das Quartett ausmachte, vermögen CRANIAL zumindest mit ihrem Debüt jedoch noch nicht ganz wiederzubeleben: Was hier fehlt, sind echte Alleinstellungsmerkmale.

Wertung: 7 / 10

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