Review In Mourning – Shrouded Divine

Die schwedischen Melodic Death von IN MOURNING haben sich anno 2000 gegründet und seither auch bereits 5 Demos in Eigenproduktion aufgenommen und selbst veröffentlicht. Im Jahr 2007 war es dann soweit und unterschrieb einen Plattenvertrag bei dem norwegischen Label Aftermath Music, welche nun das Debutalbum „Shrouded Divine“ am 02. Januar diesen Jahres herausbrachten.

Eins steht auf alle Fälle fest, die Jungs haben Talent und die 8 Jahre im Underground auch nicht faul auf der Haut gelegen, sondern fleißig an ihren Fähigkeiten gefeilt, denn für ein Debutalbum klingt „Shrouded Divine“ erstaunlich reif und professionell, auch wenn die Produktion nicht mit Antfarm, Abyss oder Hansen Studios zu vergleichen ist. Dies macht aber so weit nichts, denn unterm Strich bleibt dennoch alles stimmig. Achja: aufgenommen hat man im Black Lounge Studio in Avesta im August letzten Jahres mit Produzent Jonas Kjellgren.Der hauptaugenmerk liegt eh auf der Musik, welche sich grob an Opeth orientiert, aber doch genug Eigenständigkeit aufbringt, das in keinster Weise von einem Plagiat die Rede sein kann. Vor allem werden die Songs mit massig Fremdeinflüsse gewürzt, wie z.B. bei dem Hammersong „Amnesia“, der leicht orientalische Elemente enthält und dadurch entfernt an Amorphis´ „Elegy“ Album erinnern lässt. In „In the failing Hour“ schimmern sogar ansatzweise die Landsmannen von Katatonia durch und lassen an deren Debutalbum „Dance of December Souls“ denken.
Die Grundstimmung ist durchgehend atmosphärisch, düster und hat sogar eine tendenziell melancholische Attitüde, die aber erfreulicherweise nur angedeutet wird und somit in dezentem Maß den Songs eine gesunde Portion Individualität verleiht und nicht so sehr auf den Herzschmerznerv drückt, der von manchen Bands doch gerne mal ausgereizt wird.
Man hat das Gefühl, dass sich IN MOURNING die besten Elemente von Bands wie Opeth, Gardenian, In Slumber, Katatonia, Dark Tranquillity oder Arch Enemy herausgenommen haben um daraus ein schmackhaftes eigenes Süppchen zu kochen, dass zwar stellenweise die Einflüsse durchschimmern lässt, aber nicht unweigerlich an diese denken lassen, auch wenn die Schweden um Mikael Akerfeld doch mehr leuchten als nur schimmern.
Doch das ist eigentlich nicht wirklich ein Manko, denn immerhin schafft man es die Songs konsequent interessant zu halten. Die Abwechslung zwischen harten und ruhigen Parts funktionieren wunderbar und klingen zu keinem Zeitpunkt gekünstelt oder aufgesetzt. Als bestes Beispiel sei hier „By Others considered“ genannt, dessen ruhiger Mittelpart mit herausragendem Solo und klaren Vocals fast schon an Pink Floyd erinnert.
Die leicht proggige Tendenz wurde wirklich sehr gut ausgelotet, da man zu keinem Zeitpunkt in wahnwitzige Frickelorgien verfällt und sich dort verzettelt. Zwar bekommt man als Hörer konsequent anspruchsvolle und komplexe Arrangements vorgesetzt, doch bleiben diese stets nachvollziehbar und interessant, so dass man auch nach dem 10ten Durchgang nicht von Langeweile geplagt wird, sondern weitere Nuancen entdecken kann.

Wer auf anspruchsvollen Melodic Death Metal der Marke Opeth und Konsorten steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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